Hoher Konkurrenzdruck 08.07.2020 22:15:00

Beyond Meat-Konkurrent Impossible Foods kooperiert mit Starbucks für US-Filialen

Beyond Meat-Konkurrent Impossible Foods kooperiert mit Starbucks für US-Filialen

• Hunger auf Fleischalternativen wird größer
• Impossible Foods schnappt Konkurrent Beyond Meat Deal vor der Nase weg
• US-Läden von Starbucks führen Frühstückssandwich von Impossible ein


Starbucks hat sein Versprechen in Kanada und China schon eingehalten und vor Wochen bereits mehr Produkte auf Pflanzenbasis angeboten. Denn der Trend hin zu fleischlosen Produkten ist ungebrochen. In kanadischen Filialen etwa können Kunden bereits seit geraumer Zeit ein Beyond Meat-Sandwich bestellen, auch in China fanden Beyond-Meat-Produkte den Weg auf die Starbucks-Speisekarte. Und in den USA? Hier landet künftig die Fleischalternative auf Pflanzenbasis von Impossible Foods auf dem Teller der Kunden.

Impossible Foods zieht Starbucks-Deal an Land

Da kanadische und chinesische Stabrucks-Filialen Beyond-Meat-Produkte anbieten, wäre es eigentlich naheliegend, dass auch US-Filialen nachziehen. Doch es kam anders: Ein neues fleischfreies Produkt auf Starbucks' Speisekarte wird von Konkurrent Impossible Foods belegt. Das Impossible Breakfast Sandwich kann in den meisten Standorten in den USA nun bestellt werden. Damit komme die Kaffeehauskette ihrer eigenen Nachhaltigkeitsstartegie, gleichzeitig aber auch der Kundennachfrage nach, mehr pflanzliche Optionen anzubieten, gibt "CNBC" Michael Kobori, Chief Sustainability Officer bei Starbucks, wieder. Für Impossible Foods ist das nach dem Burger-King-Deal der nächste große Marktöffner. "Die Verpflichtung von Starbucks, mehr pflanzliche Zutaten in seinen Speiseplan aufzunehmen, ist ein neuer Maßstab für große Unternehmen", sagte Dr. Patrick O. Brown, Gründer und CEO von Impossible Foods.

Auch mit Burger King hat Impossible Foods bereits einen Deal. In landesweit 7.500 Filialen der Fast-Food-Kette geht der "Impossible Whopper" seit Beginn des Jahres über die Theke.

Fleischindustrie aufmischen: Impossible Foods will sich von Nische abheben

Während viele harte Fronten zwischen Fleischkonsum und alternativen Produkten sehen, will sich Impossible Foods von der Industrienische abheben, in welcher die pflanzliche Bewegung oft verortet wird. Der Hersteller von Fleischersatzprodukten möchte nicht einfache eine Alternative bieten oder im jungen Marktsektor ausharren, sondern viel mehr den tierischen Produkten die Show stehlen: "Wir betrachten sie nicht als eine alternative (Fleisch-)Industrie. Wir denken, wir stellen besseres Fleisch her, das von den Fleischessern konsumiert wird - wir konkurrieren auf gleicher Augenhöhe mit einem besseren Produkt", zitiert "CNBC" Impossible-CFO David Lee. Er erklärte dazu, neun von zehn Käufern wären traditionelle Fleischkonsumenten.

Dank solcher Deals wie mit Burger King und Starbucks - an der Seite von etablierten Fleischprodukten - ist die Präsenz von pflanzlichen Produkten unübersehbar. "Mit Burger King haben wir begonnen, darüber zu diskutieren, wie wichtig es ist, sicherzustellen, dass die Marke Impossible direkt neben ihrer Kernmarke - dem Whopper - steht", erläuterte Lee. "Fleischessern eine weitere großartige Option zum Frühstück anbieten zu können, ist ein wichtiger Meilenstein." Wie der US-Sender berichtet, intendiere Impossible nun auch, nicht nur seine Reichweite bei Restaurantpartnern zu erweitern, sondern auch den Fokus auf Einzelhändler und den direkten Vertrieb an Konsumenten zu stärken.

Beyond Meat vs. Impossible Food - anderer Fokus?

Der CFO von Impossible Foods sagte, das Unternehmen habe seine Präsenz in Lebensmittelgeschäften bereits um das 18-fache erhöht - bis Ende des Jahres strebe man einen Anstieg um das 50-fache an. Bisher konzentrierte sich Impossible vermehrt auf den Essensservice-Bereich, was einen wichtigen Unterschied zu Beyond Meat ausmachte. Denn der börsennotierte Konkurrent kann zwar auch Deals im Servicebereich aufweisen, legt den Schwerpunkt jedoch in den Lebensmittelsektor und auf Verbraucher, erläuterten Analysten gegenüber "CNBC". Schuld an der Verschiebung sei mitunter das Coronavirus, dass die Restaurantbesucherzahlen zum Einsturz brachte: "Die Pandemie machte deutlich, dass wir unser Direktvertriebsangebot viel früher als gedacht auf den Markt bringen mussten", lautet die Erklärung von Samir Kaul, Gründungspartner von Khosla Ventures und früher Investor von Impossible Foods, gegenüber dem US-Sender.

Impossible Food: Offen für einen Partner

In dem wachsenden Marktsektor rund um pflanzenbasierte Fleischersatzprodukte mischen jedoch nicht nur Startups wie Beyond Meat und Impossible Foods mit. Auch etablierte Großkonzerne wie Nestlé haben den florierenden Sektor schon lange für sich entdeckt und bringen teilweise eigene Produkte auf den Markt. Die Analystin für Lebensmittelforschung Cara Rasch meinte laut "CNBC" dazu: "Viele der größeren Lebensmittelkonzerne versuchen nicht nur, ihre eigenen Marken einzuführen, sondern sie versuchen auch, diese kleineren Unternehmen zu übernehmen". Auch ein Interesse an Impossible Foods sei denkbar. Gegenüber dem US-Sender äußerte sich Lee zwar nicht hinsichtlich einer Übernahme, zeigte sich jedoch offen für zielführende Zusammenarbeiten: "Wir sind offen für jeden Partner, der unseren gemeinsamen Auftrag hat, und wir sind offen für jeden, der uns helfen kann, unseren Auftrag und unsere Geschäftsbedürfnisse so schnell wie möglich zu erfüllen."

Starke Konkurrenz mit Beyond Meat

Und obwohl Impossible Foods mit Burger King und nun auch Starbucks in der Heimat zwei weitreichende Kooperationen aufweisen kann, ist der Konkurrenzdruck groß. Insbesondere, da Beyond Meat internationale Aufmerksamkeit erlangen konnte. Zum einen zog der fulminante Börsengang im letzten Jahr viele Blicke auf den Konkurrenten, zum anderen kann Beyond Meat in anderen Ländern vergleichbare Partnerschaften vorzeigen. Nun sei Eile geboten, äußerte Rob Dickerson, Managing Director im Bereich Equity Research for Food Producers bei Jeffries, hinsichtlich des Wettbewerbs. "CNBC" gibt seine Einschätzung wieder, Impossible müsse sich bemühen "so schnell weit und schnell wie möglich zu wachsen," um dem Druck standhalten zu können.

Redaktion finanzen.at

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Bildquelle: Sundry Photography / Shutterstock.com

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