STOXX 50
22.01.2013 18:49:33
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BaFin lässt Banken Aufspaltung durchspielen - Kreise
Von Ulrike Dauer und Laura Stevens
Die deutschen Finanzaufseher lassen die Banken offenbar für den Ernstfall eines Trennbankensystems proben. Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) habe einige Banken dazu aufgefordert, die Auswirkungen einer Aufspaltung in Geschäfts- und Investmentbank durchzuspielen, sagten mit den Vorgängen vertraute Personen dem Wall Street Journal Deutschland.
Mindestens zwei Banken - die Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) und mit Sicherheit auch die Deutsche Bank - haben eine entsprechende Aufforderung der BaFin erhalten, sagten mehrere informierte Personen. Eine der Personen sagte, die BaFin-Methode könnte sich an dem Test orientieren, dem die französische Regierung die Banken des Landes mit den größten Handelsaktivitäten unterworfen hat. Demnach könnte die BaFin auch die Commerzbank und die deutsche UniCredit-Tochter in den Test einbeziehen.
Ein BaFin-Sprecher sagte, es sei eine der Aufgaben der BaFin, den Einfluss neuer Regelvorschläge zu untersuchen. Medienberichte zu dem Thema wollte er nicht kommentieren. Sprecher von LBBW, Deutscher Bank, Commerzbank und UniCredit Deutschland wollten ebenfalls keinen Kommentar abgeben.
Die Börsenzeitung hatte als erste von der Studie berichtet. Danach hat die BaFin eine Geschäftsbank und eine Landesbank ausgewählt, damit diese den Einfluss einer Aufspaltung auf ihre Bilanzen und Gewinn- und Verlustrechnungen prüfen. Ergebnisse sollen bis Mitte 2013 vorliegen. Die Zeitung geht davon aus, dass es sich um die Deutsche Bank und die LBBW handelt. Beide Häuser seien als Universalbank strukturiert, zudem liege der Anteil der Handelsaktivitäten an ihrer Bilanzsumme so hoch wie nirgends sonst bei großen deutschen Instituten.
Seit der vergangenen Finanzkrise steht eine Aufspaltung der Banken immer wieder zur Diskussion. Sie versprechen sich davon eine Minimierung des Risikos und die Vermeidung teurer Bankenrettungsmaßnahmen.
Ein Expertengremium um Finnlands Notenbankchef Erkki Liikanen war im Oktober zu dem Ergebnis gekommen, dass eine Aufteilung der Institute in Geschäfts- und bestimmte Investment-Aktivitäten dazu führen würde, dass die Banken besser kontrolliert werden können.
Die Europäische Kommission erwägt derzeit die Erarbeitung eines Gesetzesentwurfs, der die Liikanen-Vorschläge berücksichtigen würde. Die BaFin hatte im öffentlichen Konsultationsprozess noch keine Stellungnahme abgegeben.
Die Deutsche Bundesbank hatte vergangenes Jahr dagegen gewarnt, der europäische Finanzsektor sei so eng vernetzt, dass eine Aufspaltung der Universalbanken nur einige der systemimmanenten Risiken lösen würde. Zudem kritisierte sie, dass die Liikanen-Vorschlägen in der Praxis schwer umzusetzen seien. Es sei nur schwerlich präzise auszumachen, wo das Kundengeschäft aufhört und der riskante Eigenhandel anfängt.
--Geoffrey T. Smith und Noemie Bisserbe haben zu diesem Bericht beigetragen.
Kontakt zum Autor: unternehmen.de@dowjones.com
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January 22, 2013 12:18 ET (17:18 GMT)
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