10.11.2015 15:30:45

AUSBLICK/RWE leidet weiter unter niedrigen Strompreisen

   FRANKFURT (Dow Jones)-RWE steckt weiter in der Krise: Die Ergebnisse des Energiekonzerns dürften sich in den ersten neun Monaten, über die RWE am Donnerstag berichtet, erneut verschlechtert haben. Außer den niedrigen Börsenstrompreisen machen dem Konzern Schwierigkeiten im britischen Geschäft zu schaffen.

   WORAUF ANLEGER ACHTEN SOLLTEN:

   DIVIDENDE: Die RWE-Aktionäre dürften auf jeden Hinweis zur Höhe der Dividende für das laufende Jahr achten. Viele Branchenexperten gehen davon aus, dass der Konzern die Ausschüttung kürzen wird. RBC Capital Markets rechnet etwa damit, dass der RWE 50 bis 60 Cent je Aktie zahlen wird. Das wäre eine deutliche Senkung: Für vergangenes Jahr hatte der Konzern noch 1 Euro je Aktie ausgeschüttet.

   GROSSBRITANNIEN: Die britische Vertriebstochter Npower bereitet RWE erhebliche Schwierigkeiten. Grund dafür sind vor allem Probleme bei der Umstellung auf ein neues IT-System. Im ersten Halbjahr war das Ergebnis um rund 60 Prozent eingebrochen. RWE senkte daraufhin die Prognose für das britische Vertriebsgeschäft und kündigte für das Gesamtjahr ein deutlich schlechteres Ergebnis als im Vorjahr an.

   STRATEGIE: Anleger sollten Äußerungen des Managements zur künftigen Strategie des Konzerns genau verfolgen. So hält sich RWE-Chef Peter Terium eine Aufspaltung nach dem Vorbild des Konkurrenten E.ON offen. "Der Fall X ist noch nicht eingetreten, aber bei einem Strompreis von 28 Euro pro Megawattstunde wird es allmählich spannend", sagte Terium Anfang des Monats. Der Konzernchef hatte zuletzt immer wieder betont, dass regulatorische Bedingungen oder ein ungünstiges Marktumfeld RWE zu einer Teilung zwingen könnten.

   NETTOERGEBNIS: Unter dem Strich dürfte RWE in den ersten neun Monaten deutlich mehr verdient haben. Grund dafür war aber vor allem ein Buchgewinn aus dem Verkauf der Öl- und Gasfördertochter Dea.

   Nachfolgend die von Dow Jones Newswires zusammengestellten Schätzungen von Analysten:

=== Betriebs- Erg Erg nSt 9 Monate EBITDA ergebnis nSt bereinigt MITTELWERT 4.323 2.586 1.761 596 Vorjahr 4.700 2.908 994 763 +/- in % -8,0 -11 +77 -22

MEDIAN 4.334 2.604 1.746 608 Maximum 4.379 2.656 1.819 695 Minimum 4.244 2.488 1.719 500 Anzahl (1) 4 7 3 6

Betriebs- Erg Erg nSt Gj 2015 EBITDA ergebnis nSt bereinigt MITTELWERT 6.196 3.659 2.315 1.100 Vorjahr 7.131 4.017 1.704 1.282 +/- in % -13 -8,9 +36 -14

MEDIAN 6.201 3.740 2.273 1.095 Maximum 6.330 3.784 2.519 1.191 Minimum 6.085 3.344 2.153 995 Anzahl 6 7 3 7

=== - alle Angaben in Millionen Euro

   - Bilanzierung nach IFRS

   Quelle Vorjahreszahlen: Angaben des Unternehmens - wie berichtet.

   (1) Enthält anonyme Schätzungen von einem weiteren Analysten.

   Kontakt zum Autor: jenny.busche@wsj.com

   DJG/jen/reg

   (END) Dow Jones Newswires

   November 10, 2015 09:00 ET (14:00 GMT)

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