AUSBLICK/Niedrige Strompreise belasten RWE weiter

   Von Jenny Busche

   Die Konkurrenz durch Ökostrom setzt RWE weiter unter Druck: Das nachhaltige Nettoergebnis des zweitgrößten deutschen Energiekonzerns ist nach Schätzungen von Analysten in der Zeit von Januar bis September um mehr als die Hälfte eingebrochen. RWE legt am Donnerstag die Ergebnisse für die ersten neun Monate des Jahres vor.

   Die Branchenexperten prognostizieren, dass der Versorger unter dem Strich, aber bereinigt um Sondereffekte und die vor dem Verkauf stehende Tochter Dea, in dieser Zeit nur noch 776 Millionen erwirtschaftet hat, nach 1,92 Milliarden Euro im gleichen Zeitraum 2013. Allerdings hatte im Vorjahr eine Einmalzahlung des Gaslieferanten Gazprom das nachhaltige Nettoergebnis, an dem RWE die Dividende bemisst, deutlich erhöht.

   RWE leidet wie seine Konkurrenten unter der Energiewende: Weil immer mehr Elektrizität aus Solar- und Windkraftanlagen in die Netze fließt, sind die Großhandelsstrompreise stark gesunken.

   Vor diesem Hintergrund erwarten die Branchenexperten auch operativ einen deutlichen Gewinnrückgang. Sie prognostizieren ein Betriebsergebnis von 2,87 Milliarden Euro - das wären 32 Prozent weniger als im Vorjahr. Die Entwicklung würde im Rahmen von RWEs Prognose für das Gesamtjahr liegen: Der Versorger rechnet unter anderem wegen des Verkaufs der Öl- und Gasfördertochter Dea damit, dass das Betriebsergebnis von 5,37 Milliarden Euro im Vorjahr auf 3,9 bis 4,3 Milliarden Euro sinken wird.

   Allerdings steht RWE bei der Veräußerung des Unternehmens vor Problemen. Der Konzern hat sich zwar mit dem russischen Milliardär Michail Fridman auf eine Kaufsumme von 5,1 Milliarden Euro geeinigt. Doch die britische Regierung hat dem Deal bisher nicht zugestimmt.

   Mit den Einnahmen aus dem Dea-Verkauf will RWE Schulden abbauen: Die Verbindlichkeiten des Konzerns sind mit über 31 Milliarden Euro erheblich.

   Nachfolgend die von Dow Jones Newswires zusammengestellten Schätzungen von Analysten für die ersten neun Monate 2014:

MEDIAN 4.620 2.891 -- 769 1,23 Maximum 4.708 2.940 -- 839 1,33 Minimum 4.451 2.752 -- 720 1,17 Anzahl 4 8 2 8 3 Kontakt zum Autor: jenny.busche@wsj.com

   DJG/jen/kla

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   November 12, 2014 08:35 ET (13:35 GMT)

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