AUSBLICK/BASF dürfte starke Zahlen vorlegen

   Von Olaf Ridder

   FRANKFURT (Dow Jones)--BASF hat sich für 2017 wieder deutliches Wachstum vorgenommen - in allen Sparten. Analysten erwarten ein in jeder Hinsicht starkes Auftaktquartal - mit höheren Volumina und gestiegenen Verkaufspreisen, unterstützt von einem etwas schwächeren Euro. Im Mittel setzen sie auf 11 Prozent Umsatzwachstum und ein um 25 Prozent höheres bereinigtes EBIT. Starke Zahlen des kleineren Konkurrenten Covestro haben einen Vorgeschmack darauf geliefert, dass es auch bei BASF gelaufen sein könnte.

   Darauf sollten Anleger achten, wenn der Branchenriese am Donnerstag um 7.00 Uhr seine Quartalszahlen vorlegt.

UMSATZ - Woher kommt das Wachstum? Mit dem steigenden Ölpreis hat sich prinzipiell auch das Umfeld der Chemiekonzerne aufgehellt. Aussichten auf steigende Preise von Chemieerzeugnissen dürften dazu beigetragen haben, dass Kunden von BASF ihre Lagerbestände wieder aufbauen, statt zu hoffen, dass sie später günstiger zum Zuge kommen. Besonders ausgeprägt dürfte daher das Wachstum im traditionellen Chemie- sowie im Öl- und Gasgeschäft ausgefallen sein, sagen die Analysten der Citigroup. Europas Chemiebranche hat überdies von Produktionsausfällen in Asien profitiert.

ERTRAG - im Vorteil gegenüber China Vergleichsweise ähnlich stellt sich die Situation beim Ertrag dar. Hier dürfte BASF davon profitiert haben, dass die naphtha-basierte Cracker-Produktion von Chemieerzeugnissen derzeit gegenüber chinesischer Kohle derzeit im Vorteil ist. Die stärkste Ergebnisverbesserung bei BASF sei deshalb im Chemie-Geschäft zu erwarten.

AUSBLICK - im Februar gab es moderate Ziele Bei der Bilanzpressekonferenz hat sich BASF "verhalten optimistisch" gezeigt. Wachstum in allen Segmenten soll dazu beitragen, dass der Konzernumsatz im Gesamtjahr deutlich wächst, damit ist ein Plus von mindestens 6 Prozent erwartbar. Das operative Ergebnis (EBIT) vor Sonderfaktoren erwartet BASF leicht höher, 1 bis 10 Prozent mehr wären damit möglich. Chemicals müsste schon stark gelaufen sein, damit BASF die Prognose anhebt, glauben Analysten. Nach den Covestro-Zahlen mit zwei Drittel EBITDA-Wachstum scheint das nicht ausgeschlossen.

KAUFOPTIONEN - wann schlägt auch BASF zu? Einige Megafusionen werden zu einem tiefgreifenden Wandel in der Chemiebranche führen, vor allem in der Agrochemie: Syngenta wird chinesisch, in den USA gehen Dow Chemical und DuPont zusammen, Bayer will den US-Saatgutspezialisten Monsanto übernehmen - BASF dagegen hält sich bisher zurück. Vorstandschef Kurt Bock hatte bei Vorlage der Jahresbilanz erklärt, man werde sich auf Verkäufe konzentrieren, die die Behörden bei den Mega-Deals aus wettbewerbsrechtlichen Gründen erzwingen.

   Bei Bayer stehen Saatgut und Unkrautvernichtungsmittel zum Verkauf, bei Dow und Dupont Pflanzenschutzgeschäfte. Gleichwohl wurde erst vergangenen Monat bekannt, dass BASF im Vorjahr die Übernahme des US-Chemieunternehmens FMC geprüft hat, das seinerseits Teile des Agrochemiegeschäfts von Dow Chemical und DuPont übernimmt.

   Nachfolgend eine Auswertung der Prognosen von Analysten zum ersten Quartal:

=== PROG PROG PROG 1. QUARTAL 1Q17 ggVj Zahl 1Q16 Umsatz 15.709 +11% 10 14.208 EBIT vor Sondereffekten 2.389 +25% 8 1.906 EBIT 2.306 +24% 6 1.866 Ergebnis vor Steuern 2.086 +24% 3 1.678 Ergebnis nach Steuern/Dritten 1.591 +15% 7 1.387 Ergebnis je Aktie 1,74 +15% 6 1,51 === - alle Angaben in Millionen Euro, Ausnahme Ergebnis- und Dividende je Aktie sowie Kursziel in Euro

   - Bilanzierung nach IFRS

   - Quellen: Angaben des Unternehmens. Prognosen von Factset

   - ggVj = Veränderung in Prozent gegenüber dem entsprechenden Vorjahreszeitraum

   - das Geschäftsjahr entspricht dem Kalenderjahr

   - alle Angaben ohne Gewähr

   Kontakt zum Autor: olaf.ridder@wsj.com

   DJG/rio/smh

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   April 26, 2017 23:45 ET (03:45 GMT)

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