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Wochenausblick 19.10.2015 11:49:40

Aus der Erholung könnte eine Rally werden

Es war jedenfalls nicht der eher maue Start in die Berichtssaison zum dritten Quartal, der der Erholung an den Aktienmärkten zuletzt weiteren Schub gab. Vielmehr korrigierten viele Investoren nach schwachen Wirtschaftsdaten ihre Einschätzung der künftigen US-Geldpolitik. Sie rechnen nun damit, dass die eigentlich für dieses Jahr fest eingeplante Zinswende doch noch deutlich länger auf sich warten lässt. Glaubt man Experten, hat die Hoffnung auf die Notenbanken durchaus das Zeug, aus der laufenden Erholung der Börsen eine Jahresendrally zu machen.

Die großen Vermögensverwalter sind laut Robert Halver, Chef-Analyst der Baader Wertpapierhandelsbank, gerade dabei, die Finanzmärkte neu einzuschätzen. "Die Geldpolitik wird der Weltwirtschaft keine Schmerzen zufügen, sondern Antibiotikum einflößen", erklärte der Experte. "Die Anleger nehmen zur Kenntnis, dass China über ein großes Feuerwerk an Konjunkturprogrammen zukünftig alles, wirklich alles dafür tut, dass der Drache wieder faucht. Die chinesische Notenbank stellt hierfür den nötigen Brennstoff bereit."

Dazu passt, dass sich die Märkte laut der Commerzbank auch von der Europäischen Zentralbank (EZB) in der kommenden Woche weitere Lockerungssignale erhoffen. "Die jüngste Stärke des Euro hat sogar Zinssenkungsspekulationen aufkommen lassen", so Chefvolkswirt Jörg Krämer. Er rechnet zwar nicht damit, dass die Notenbanker bereits am Donnerstag aktiv werden. "Die EZB dürfte aber ihre Bereitschaft zu weiteren Maßnahmen betonen", glaubt der Ökonom.

Laut Analystin Claudia Windt von der Helaba könnte die Wahrscheinlichkeit für eine baldige Ausweitung des Anleihekaufprogramms der EZB durch verhaltene Einkaufsmanagerumfragen zusätzlichen Schub erhalten. Dies könne Aktien und auch Renten weiteren Auftrieb geben, so die Expertin. Neuen Einblick in das wichtige Wirtschaftswachstum Chinas werden derweil Daten zum Bruttoninlandsprodukt und der Industrieproduktion des Riesenreiches geben, die am Montag veröffentlicht werden.

Auch das Argument fehlender Anlagealternativen dürfte bald wieder auf den Tisch kommen, vermutet Daniel Saurenz von Feingold Research. Ein Gegenargument habe der Aktienmarkt mit seiner kräftigen Korrektur bis Ende August aus dem Weg geräumt - die Bewertungskennzahlen hätten sich auf einem langfristig normalen Niveau eingependelt. "Die Aktienampel bleibt grün", so Saurenz.

Die Berichtssaison nimmt in Deutschland erst in der übernächsten Woche richtig Fahrt auf. Nachdem die am Dienstag mit Geschäftszahlen auf der Agenda stehende SAP (SAP SE) bereits vorab berichtete, stellt sich Daimler am Donnerstag als einziger DAX-Wert mit frischen Resultaten der Prüfung seiner Anleger.

Dafür könnte bereits am Montag aus anderen Ecken Bewegung in einzelne Werte kommen. An einem unüblich betriebsamen Wochenende hatten sich gleich drei bekannte Unternehmen zu Wort gemeldet. Für das meiste Aufsehen dürfte Wincor Nixdorf sorgen. Der Geldautomaten-Hersteller hatte am Samstag nach längeren Spekulationen bestätigt, vor einer Milliardenübernahme durch das US-Unternehmen Diebold zu stehen.

Der neue Deutsche Bank-Co-Chef (Deutsche Bank) baut den Konzern grundlegend um. Die Sparten werden neu zugeschnitten und die Führungsgremien neu geordnet, wie das größte deutsche Finanzinstitut am Sonntag nach einer außerordentlichen Aufsichtsratssitzung in Frankfurt mitteilte. Zudem tritt bei der Porsche Holding Ex-VW-Chef Martin Winterkorn nun auch als Vorstandsvorsitzender zurück.

In den USA komplettiert Morgan Stanley am Montag den Reigen großer US-Investmentbanken. Ebenfalls auf der Agenda der kommenden Woche stehen Yahoo, eBay, Amazon, Microsoft sowie Coca-Cola, McDonald's (McDonalds), American Express und der als Konjunkturindikator geltende Baumaschinenhersteller Caterpillar./ag/mis/he/he

FRANKFURT (dpa-AFX)

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