Führungskräftige abgewandert |
13.06.2021 16:27:00
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Apple verliert Top-Manager für "Project Titan": Zeitplan für Apple Car-Projekt in Gefahr?
• Drei Top-Manager in sechs Monaten abgewandert
• Zeitplan für Apple-Car in Gefahr?
Schon seit mehreren Jahren soll der Techriese Apple einen Einstieg in den Elektroautomarkt planen. Auch wenn die offizielle Bestätigung von Konzernseite bislang ausbleibt: Dass das Unternehmen aus Cupertino unter dem Namen "Project Titan" ebendiese Pläne verfolgt, wurde in der Tech- und Automobilszene spätestens zu dem Zeitpunkt nicht mehr angezweifelt, als Apple namhafte Spezialisten aus der Autobranche unter Vertrag genommen hat. Doch zuletzt haben einige Top-Manager dem Projekt den Rücken gekehrt.
Drei Abgänge in nur sechs Monaten
Während hunderte Ingenieure Bloomberg zufolge in der Auto-Division von Apple beschäftigt sein sollen und zahlreiche weitere Mitarbeiter nicht nur an einer möglichen Selbstfahrtechnologie, sondern wohl auch an einem Fahrzeug aus dem Hause Apple arbeiten, ist die Führungsebene in diesem Segment überschaubar: Unter der Leitung von Doug Field, einem ehemaligen Tesla-Angestellten, sollten weniger als ein Dutzend zusätzliche Führungskräfte "Project Titan" verantworten. Und der Kreis der Führungskräfte ist zuletzt noch deutlich geschrumpft, denn dem Vernehmen nach sollen drei von ihnen innerhalb des letzten halben Jahres die Segel gestrichen haben.
Bereits im Februar kehrte Benjamin Lyon Apple den Rücken. Er war zuvor mehr als zwei Jahrzehnte in Cupertino angestellt gewesen und hatte zuletzt die Sensoren-Entwicklung für ein mögliches Apple Car überwacht. Ihn zog es zum Weltraum-Startup Astra.
Auch Jaime Waydo gab seinen Job bei Apple auf, er hatte seit 2018 das Team überwacht, das sich mit Sicherheitssystemen und regulatorischen Problemen für ein mögliches Apple Car beschäftigt hatte. Waydo wechselte ebenfalls zu einem Startup und arbeitet nun als CTO bei Cavnue, wo er in gleichem Arbeitsfeld tätig ist, wie bei seinem vormaligen Arbeitgeber Apple.
Bloomberg zufolge hat zuletzt Dave Scott das Apple Car-Robotic-Team verlassen, das er bei Apple anführte. Sein Weg führte ihn zu einem Gesundheitsunternehmen, das MRT-Systeme der nächsten Generation entwickelt: Bei Hyperfine wird Scott künftig als CEO tätig werden.
Zeitplan nun in Gefahr?
Ob der Abgang der drei hochrangigen Mitarbeiter von "Project Titan" nun den Zeitplan des Unternehmens in Gefahr bringt, bleibt abzuwarten. Immerhin hatte das Projekt nach außen hin zuletzt Fahrt aufgenommen, nachdem es Spekulationen um mögliche Produktionspartner aus der Automobilbranche gegeben hatte. Im Januar hatte Hyundai Gespräche mit Apple bestätigt, diese seien aber gescheitert, hieß es von Seiten der Südkoreaner, auch wenn die Gerüchte, dass die Hyundai-Tochter Kia schlussendlich doch noch den Zuschlag für den Bau des Apple Car erhalten könnte, nie ganz abrissen.
Branchenexperten hatten einen möglichen Produktionsstart für 2024 vorausgesagt, dies wurde von Apple selbst jedoch nie offiziell bestätigt. Ob die Veränderungen in der Führungsebene für Verzögerungen im "Project Titan" sorgen werden, lässt sich angesichts der kleinen Gruppe an Führungskräften, die das Autoprojekt verantworten, nur vermuten. Trotz der jüngsten Abgänge hat Apple noch bekannte Namen in seinem Team, in den letzten Jahren waren etwa einige ehemalige Tesla-Angestellte auf die Seite des Techkonzerns gewechselt.
Neuausrichtung im Fokus
Dass Apple sich - vermeintlich branchenfremd - in der Automobilbranche betätigt, kommt nicht von ungefähr. Denn seit geraumer Zeit versucht sich der Techriese von seinem Erfolgsprodukt iPhone unabhängiger zu machen. Aus diesem Grund hatte der Konzern unter der Leitung von Tim Cook eine umfangreiche Service-Offensive gestartet und insbesondere im Augment-Reality-Segment starke Ambitionen gezeigt. Mit Apple TV+ stieg das Unternehmen zudem ins Geschäft mit Film- und Serienstreaming ein, darüber hinaus will Apple den Podcast-Markt revolutionieren.
Das "Project Titan" ist ein weiterer Schritt, den Apple mit Blick auf Produkt- und Dienste-Diversifikation geht.
Redaktion finanzen.at
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