02.07.2018 18:27:41
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Angeklagte im Infinus-Prozess rechtfertigen sich - Urteil am 9. Juli
DRESDEN (dpa-AFX) - Mehrere Angeklagte im Prozess zum Infinus-Skandal am Landgericht Dresden haben am Montag in ihrem "letzten Wort" ihre Unschuld beteuert. "Nie, nie habe ich in betrügerischer Absicht gehandelt", sagte der Ex-Infinus-Boss. Auch vier Mitangeklagte beteuerten, nie betrogen zu haben und von einem legalen Geschäftsmodell ausgegangen zu sein. "Ich bin kein Verbrecher", sagte der frühere Chefverkäufer. "Mein Gewissen ist rein, ich bedauere, ich bereue, aber im Sinne der Anklage bin ich nicht schuldig."
Es seien Fehler gemacht worden bei Infinus, die aber nicht den Vorwurf des Betruges und die Zerschlagung des Unternehmens rechtfertigten. Andere Mitangeklagte betonten, den Fachleuten vertraut zu haben und verwiesen auf die Verantwortung des Infinus-Chefs.
In einem der größten Wirtschaftsstrafprozesse Deutschlands geht es seit November 2015 um etwa 22 000 geprellte Anleger. Der Gründer des Mutterkonzerns Future Business (Fubus), der Infinus-Gruppe, und vier frühere Führungskräfte sind wegen gewerbsmäßigen Bandenbetrugs im besonders schweren Fall und Kapitalanlagebetrugs angeklagt, ein weiterer Mann wegen Beihilfe. Sie sollen ein "Schneeballsystem" betrieben und Anleger um rund 312 Millionen Euro betrogen haben.
Die Staatsanwaltschaft fordert Freiheitsstrafen zwischen vier Jahren und zehn Monaten sowie acht Jahren, die Verteidigung Freisprüche. Das Urteil soll am 9. Juli um 13.00 Uhr verkündet werden./mon/DP/tos

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