15.10.2015 21:32:38

Allgemeine Zeitung Mainz: VW muss liefern / Kommentar zum VW-Skandal, von Florian Giezewski

Mainz (ots) - Es war vermutlich ein Zufall, aber bezeichnend ist es doch: Just am Tag nach einer Fernsehreportage, in der das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) als zahnloser Tiger beschrieben wurde, greift die Behörde im VW-Skandal durch und ordnet den Zwangsrückruf von rund 2,4 Millionen Diesel-Fahrzeugen aus dem Konzern an. Wurde die Behörde also unterschätzt? Eher nicht, denn in der Vergangenheit hat das KBA die Autohersteller selten unter Druck gesetzt. Und vom vorgesetzten Verkehrsministerium ist auch keine neue Härte in der Abgasdebatte zu erwarten, denn die Bundesregierung will bei der EU zu strenge Vorschriften aufweichen. Aber der öffentliche Druck ist so groß, dass Verkehrsminister Dobrindt die ihm unterstellte Behörde zum Handeln gedrängt hat. In der Sache ist die KBA-Entscheidung aber zu begrüßen. VW kann nicht, wie bei einer freiwilligen Änderung der Motorsoftware und der Abgasanlagen, darauf hoffen, dass viele Diesel-Fahrer aus Bequemlichkeit nicht in die Werkstätten kommen. Und für die Besitzer der Autos mit betrügerischer Software ist damit auch sicher, dass nicht doch noch die Stilllegung ihrer Gefährte droht. Der Zeitplan steht - und VW muss jetzt liefern. Und zwar nicht nur eine Aktualisierung der Motorsoftware. Die betroffenen Autofahrer wollen auch wissen, welche Auswirkungen dies auf Verbrauch und Leistung ihrer Motoren hat. Und welcher Zeitaufwand in der Werkstatt nötig ist. Denn bei den kleineren Motoren werden wohl auch Katalysatoren ausgetauscht. VW muss jetzt schnell weltweit für Klarheit sorgen, um den Schaden für die gesamte deutsche Autobranche zu begrenzen.

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Pressekontakt: Allgemeine Zeitung Mainz Florian Giezewski Regionalmanager Telefon: 06131/485817 desk-zentral@vrm.de

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