27.01.2017 21:43:56

Allg. Zeitung Mainz: Ohne Strategie / Kommentar von Andreas Härtel zu Trumps Außenpolitik

Mainz (ots) - Der Regierende unterzeichnet Papiere, und die Getreuen stehen Spalier. Dieses Bild sendet Donald Trump seit Amtsantritt in die Welt - ganz oben auf @POTUS, dem Twitter-Account des US-Präsidenten. Er inszeniert sich damit so, wie es sonst nordkoreanische Diktatoren tun, frei nach dem Motto: Ich entscheide, sonst niemand. Das, was bislang über Trumps Außenpolitik bekannt ist, passt denn auch zum Persönlichkeitsprofil des irrlichternden Populisten. Vielleicht glaubt er wirklich, das Heft des Handelns in der Hand zu haben. Aber vieles spricht dafür, dass ihm das Ganze entgleitet; es folgt einfach keiner Strategie. Beispiel Mexiko: Strafzölle würden viele Produkte verteuern, die Amerikaner gerne kaufen. Trumps Landsleute würden deshalb zum Teil die Grenzmauer bezahlen - während sich Mexiko nach neuen Partnern umsieht. Beispiel China: Der Abschied vom Handelspakt TPP wird Asien näher an die Volksrepublik heranrücken lassen - und das, wo es doch das erklärte Ziel der Trump-Administration ist, den Einfluss Pekings einzuhegen. Beispiel Nahost: Trumps Ermunterung an Israel, den Siedlungsbau voranzutreiben, wird die Konflikte in der Region verschärfen - und das ist keine gute Voraussetzung dafür, den islamistischen Terror auszuradieren, was Trump ja nach eigenen Worten anstrebt. Nein, Trump sendet keine Signale der Stärke aus, er demonstriert allenfalls Rücksichtslosigkeit. Erfahrene internationale Akteure wie Chinas Präsident Xi Jinping oder Strategen und Zocker wie Kremlchef Wladimir Putin werden versuchen, mit ihm und seiner unerfahrenen Regierungsmannschaft Schlitten zu fahren. Kaum auszudenken, was passiert, wenn Trump das merkt.

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Pressekontakt: Allgemeine Zeitung Mainz Andreas Trapp Newsmanager Telefon: 06131/485980 online@vrm.de

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