04.02.2018 20:53:42

Allg. Zeitung Mainz: Alarmierend / Kommentar zur US- Atomwaffenstrategie / Von Frank Schmidt-Wyk

Mainz (ots) - Um kurz die Dimensionen zu verdeutlichen: Die zwei Atombomben, mit denen die USA 1945 zwei japanische Großstädte einäscherten, hatten eine Sprengkraft von 13 und 21 Kilotonnen TNT und würden heute als "mini nukes" gelten. Solche "kleinen Atomwaffen" sollen in der amerikanischen Nuklearwaffendoktrin künftig eine wichtigere Rolle spielen - um auf dosierte russische Atomschläge dosiert antworten zu können, wie das Pentagon argumentiert. Ein neues Gleichgewicht des Schreckens also, nur auf einer niedrigeren Ebene. In Wahrheit wird das Risiko eines Atomkriegs durch solche taktischen Waffensysteme nicht kleiner, sondern größer: Ein neues Wettrüsten droht, gleichzeitig könnte die Hemmschwelle zum Einsatz atomarer Arsenale sinken. Ein Spiel mit dem Feuer - hinter dem womöglich aber ein besorgniserregendes Kalkül steht. Es gibt Indizien dafür, dass Präsident Donald Trump und seine Entourage mit der Option eines Erstschlags gegen Nordkorea nicht nur kokettieren. Gerade pfiff Trump den bereits gesetzten liberalen Kandidaten Victor Cha für den Botschafterposten in der südkoreanischen Hauptstadt Seoul zurück, nachdem dieser vor der Gefahr eines militärischen Flächenbrandes deutlich gewarnt hatte. Eine Personalie, die im besonnenen Teil Washingtons Alarmstimmung verbreitete. Es könnte einem schwindlig werden bei dem Gedanken, dass ein Hasardeur das Schicksal der Welt in Händen hält - ein Mann, der vor gerade mal eineinhalb Jahren während des US-Wahlkampfs seine konsternierten Berater allen Ernstes mit der Frage konfrontierte: "Wenn wir Atomwaffen haben, warum setzen wir sie nicht ein?"

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