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17.05.2014 18:14:31

Aktionäre gegen höheren Bonusdeckel für Deutsche-Bank-Manager

   Von Eyk Henning

   FRANKFURT--Die Deutsche Bank muss sich auf die Kritik zahlreicher Aktionäre an ihrem Vergütungssystem gefasst machen. Mehrere Anteilseigner planen, auf der Hauptversammlung am Mittwoch gegen den Vorschlag der Bank zu protestieren, den Bonusdeckel für die Manager des Instituts zu erhöhen.

   Die Bank hat vor, den maximal möglichen Bonus für die Topmanager auf das Doppelte ihres Fixgehalts zu erhöhen, sie könnten damit zwei Mal so hohe Boni bekommen wie bislang. Vertreter der Deutschen Bank sagen, dies sei notwendig, damit das Institut die europäischen Vergütungsvorgaben erfüllt, während sie gleichzeitig mit ihren US-Rivalen um Spitzenkräfte buhlt. Wenn dieser Vorschlag auf dem Aktionärstreffen zurückgewiesen wird, müsse die Bank die Fixgehälter anheben, um Top-Talente zu halten.

   Der Widerstand unter den Anlegern wächst jedoch. Aktionärsgruppen argumentieren, die Vergütung sei exzessiv und fördere ungebührliches Verhalten der Manager.

   Der Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger kündigte an, gegen den Vorschlag zu stimmen, weil damit der Deckel für Boni auf unbegrenzte Zeit angehoben werde. Eine weitere Gruppe, Ethecon, lehnt den Vorschlag ebenfalls ab, da er "den jetzt schon unverantwortlichen und inhumanen Risikoappetit" weiter steigern werde.

   Mehrere andere Banken in Europa haben sich jüngst in ähnlichen Vergütungsfragen Streitereien mit ihren Aktionären geliefert.

   Die Deutsche Bank sollte trotz allem eine ausreichende Unterstützung auf der Hauptversammlung für ihr Vorhaben bekommen. Dennoch sagten mehrere große Aktionäre dem Wall Street Journal, dass die Bank in der Vergütungsdebatte lediglich einen Vorschlag als Wahl zwischen Boni und höheren Fixgehältern präsentiere und keine weiteren Optionen anbiete, insbesondere vor dem Hintergrund der niedrigen Gewinne in letzter Zeit. "Damit wird das Stimmrecht eigentlich wertlos," kritisierte einer der zehn größten Aktionäre des Konzerns.

   Unterdessen empfiehlt die Aktionärsberatung Glass Lewis & Co den Anteilseignern, dem Vorstand die Entlastung durch Enthaltung zu verweigern.

   Glass Lewis verweist auf die laufenden Untersuchungen gegen Ko-Vorstandschef Jürgen Fitschen und Vorstandsmitglied Stephan Leitner, die in einem seit längerem laufenden Rechtsstreit Falschaussagen gemacht haben sollen. Fitschen weist diese Anschuldigungen zurück. Die Bank wies jegliches Fehlverhalten Leitners zurück.

   Wegen der Unsicherheiten rund um die Ermittlungen sei es nicht im besten Interesse der Aktionäre, die Vorstandsmitglieder für das abgelaufene Geschäftsjahr zu entlasten, so Glass Lewis. Es ist aber nicht klar, wie viele Aktionäre dem Vorschlag von Glass Lewis nachkommen werden.

   Die Deutsche Bank versucht sich derzeit angesichts der zahlreichen Rechtsstreitigkeiten und der Sorge um ihre Kapitaldecke an einer Imagekorrektur. Ein Sprecher sagte, dass Institut habe ein Programm gestartet, um den kulturellen Wandel zu fördern. Das umfasst Zusammenkünfte des Topmanagements mit den Mitarbeitern, interne Newsletter und ein Video, in dem ein Topmanager Mitarbeiter wegen ungebührlichen Verhaltens maßregelt.

   "Einige von Euch fallen weit von den etablierten Standards ab", sagte Colin Fan, Ko-Chef des Investmentbankings, in dem Video. "Sich überheblich, indiskret und vulgär zu geben ist nicht OK."

   Gegen Mitarbeiter der Deutschen Bank wird in den USA und Großbritannien wegen des Verdachts auf Manipulation von Zinsraten und Wechselkursen ermittelt. Die Bank sagte dazu, dass lediglich eine "begrenzte Anzahl" Mitarbeiter in entsprechende Manipulationsversuche verstrickt gewesen seien.

   Vor einigen Wochen musste die Deutsche Bank für das erste Quartal einen Gewinnrückgang um gut ein Drittel vermelden. Das Management versprach, alles zu tun, um die Kapitaldecke des Instituts zu stärken.

   Kontakt zum Autor: unternehmen.de@dowjones.com

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