Rheinmetall Aktie
WKN DE: A2DPZC / ISIN: US76206K1079
| "Viele Fortschritte" |
15.12.2025 17:50:40
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Aktien von Rheinmetall, RENK, HENSOLDT und TKMS fallen: Ukraine-Gespräche in Berlin intensiviert
Zuvor hatte der ukrainische Vizeaußenminister Serhij Kyslyzja, der ebenfalls zur Delegation gehört, sich für Witkoff und Kushner eingesetzt."Es ist unfair, die Herangehensweise des amerikanischen Teams falsch darzustellen, während es Zeit, Mühen und Ressourcen in die Friedensbemühungen investiert", schrieb er auf X. In Medien zitierte anonyme Quellen seien nicht korrekt. "Ich bin positiv beeindruckt vom Verständnis für die ukrainischen Interessen und Positionen durch die amerikanischen Partner", fügte er hinzu.
In Berlin haben eine ukrainische und eine US-amerikanische Delegation seit Sonntag über einen Friedensplan aus 20 Punkten für die von Russland 2022 angegriffene Ukraine beraten. Über den US-Sondergesandten Witkoff und Donald Trumps Schwiegersohn Kushner wurde immer wieder gesagt, dass sie wenig von dem Konflikt verstünden und sich vor allem für US-Wirtschaftsinteressen einsetzten. Sie sollen in den Gesprächen Druck gemacht haben, dass die Ukraine Gebiete im Donbass räumt.
Selenskyj von Steinmeier und Klöckner empfangen
Am Rande der Gespräche über eine Friedenslösung im Ukraine-Krieg hat Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier den Präsidenten des Landes, Wolodymyr Selenskyj, empfangen. Steinmeier begrüßte seinen Gast im Schloss Bellevue. Beide umarmten sich auf der Treppe bei Selenskyjs Ankunft.
Dieser informierte den Bundespräsidenten über die Verhandlungen mit den USA über eine Beendigung des russischen Angriffskrieges. Selenskyj habe in dem einstündigen Gespräch sehr konzentriert und auf die Verhandlungen fokussiert gewirkt, hieß es anschließend aus Teilnehmerkreisen.
Der Besuch findet unter schärfsten Sicherheitsvorkehrungen statt. Die Polizei hatte den Amtssitz des Bundespräsidenten weiträumig abgesperrt. Auf dem Dach von Schloss Bellevue waren Scharfschützen postiert. Ein Hubschrauber kreiste in der Luft.
Treffen mit Bundestagspräsidentin Klöckner
Der ukrainische Präsident wurde anschließend auch von Bundestagspräsidentin Julia Klöckner empfangen. Die CDU-Politikerin hatte vorab mitgeteilt, dass es in dem Gespräch unter anderem um mögliche Neuwahlen in der Ukraine gehen werde.
Selenskyj hatte sich zuletzt zu Wahlen innerhalb von 60 bis 90 Tagen auch während des laufenden Krieges mit Russland bereit erklärt, wenn die USA und Europa die Sicherheit gewährleisten würden.
Teilnahme an Wirtschaftsforum
Der ukrainische Präsident wollte sich später auch mit Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) treffen. Beide wollten auch am 8. Deutsch-Ukrainischen Wirtschaftsforum teilnehmen. Am Abend soll es dann in Berlin ein europäisches Spitzentreffen geben, zu dem unter anderem Frankreichs Präsident Emmanuel Macron und der britische Premierminister Keir Starmer erwartet werden.
Schon seit dem Wochenende wird in der Hauptstadt um ein Ende des bald vier Jahre dauernden Krieges diplomatisch gerungen. Die intensiven Gespräche zwischen der ukrainischen Delegation rund um Selenskyj und der vom Sondergesandten Steve Witkoff angeführte US-Delegation wurden auch heute fortgesetzt. Russland hatte die Ukraine im Februar 2022 völkerrechtswidrig überfallen.
Deutschland will Rüstungskooperation mit Ukraine vertiefen
Deutschland will die Rüstungskooperation mit der Ukraine weiter ausbauen. Die Bundesregierung hat dazu einen Zehn-Punkte-Plan erarbeitet, der unter anderem die Eröffnung eines Verbindungsbüros der ukrainischen Rüstungsindustrie in Berlin und eine enge Zusammenarbeit beim Bau von Kampfdrohnen vorsieht, wie die Deutsche Presse-Agentur am Rande des Deutschlandbesuchs des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj aus deutschen Regierungskreisen erfuhr. Das sind die zehn Punkte im Einzelnen:
"Ukraine Freedom House" in Berlin
1. Es soll künftig regelmäßige hochrangige Konsultationen der Verteidigungsministerien zur Rüstungspolitik geben.
2. Ein Verbindungsbüro der ukrainischen Rüstungsindustrie mit dem Namen "Ukraine Freedom House" in Berlin soll für eine bessere Vernetzung der Waffenproduzenten beider Länder sorgen.
3. Der Stab des Militärattachés an der deutschen Botschaft in Kiew wird verstärkt.
4. Die Ukraine soll selbstentwickelte Kampfdrohnen in Deutschland bauen. Dazu wurde bereits eine Vereinbarung zwischen dem ukrainischen Drohnenbauer Frontline Robotics und der deutsche Rüstungsfirma Quantum Systems getroffen.
5. Die gemeinsame Entwicklung und Produktion von Rüstungsgütern soll auf weitere Bereiche ausgeweitet werden.
6. Die gemeinsame Beschaffung von Rüstungsgütern für die Ukraine durch europäische Partnerländer soll weiter intensiviert werden.
7. Die Ukraine soll stärker in den EU-weiten Markt für Verteidigungsgüter integriert werden.
8. Die Bundesregierung prüft die Nutzung von Investitionsgarantien des Bundes, um das Engagement deutscher Rüstungsunternehmen in der Ukraine zu fördern.
9. Deutschland will digitale Gefechtsfelddaten der Ukraine und Erkenntnisse über den Einsatz deutscher Waffen im Abwehrkampf gegen Russland nutzen, um das Training von Soldaten und die Entwicklung von Strategien zu verbessern.
10. Beide Seiten sollen Vorkehrungen zur Unterbindung von Korruption bei der Beschaffung von Rüstungsgütern treffen.
Kartellamt genehmigt Panzer-Projekt von Rheinmetall und KNDS
Rheinmetall und KNDS haben die Genehmigung für die Erweiterung eines bestehenden Gemeinschaftsunternehmens erhalten. Wie das Bundeskartellamt mitteilte, hat es keine Wettbewerbsbedenken gegen das Vorhaben für einen neuen Kampfpanzer.
"Bei der wettbewerblichen Bewertung haben wir berücksichtigt, dass keines der beiden Unternehmen in der Lage gewesen wäre, die Anforderungen dieses Projektes alleine zu erfüllen", sagte Kartellamtspräsident Andreas Mundt. "Auch über das konkrete Vorhaben hinaus ist keine Beeinträchtigung des Wettbewerbs zu erwarten."
Rheinmetall und KNDS wollen die PSM Projekt System & Management GmbH, die ursprünglich zur Abwicklung eines Auftrags zur Lieferung des Schützenpanzers Puma gegründet wurde, auch für einen noch zu vergebenden Auftrag der Bundeswehr zur Entwicklung und Lieferung eines neuen Kampfpanzers nutzen.
Deutsche Rüstungstitel im Fokus
Aktien der Rüstungskonzerne reagierten am Montag negativ auf die fortgesetzten Verhandlungen zu einer Friedenslösung für die Ukraine. Rheinmetall-Aktien verloren im Haupthandel auf XETRA letztlich 2,75 Prozent auf 1.571,50 Euro, RENK-Titel fielen via XETRA um 0,5 Prozent auf 54,15 Euro, für Anteilsscheine von HENSOLDT ging es daneben um 1,16 Prozent auf 72,20 Euro runter. TKMS-Titel verloren im XETRA-Handel daneben 3,12 Prozent auf 66,75 Euro.
Damit knüpften die Titel an ihre jüngste Richtungssuche an. Anleger schauen bei Rüstungswerten seit Wochen schon kritisch auf das diplomatische Ringen um ein mögliches Ende des Ukraine-Kriegs, und quittieren dies mit Gewinnmitnahmen.
BERLIN (dpa-AFX) / DOW JONES
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