26.11.2009 12:36:12

Aktien Frankfurt: Deutlich im Minus - Händler: Dubai rüttelt auf

    FRANKFURT (dpa-AFX) - Sorgen um die Finanzkraft des arabischen Emirats Dubai hat am deutschen Aktienmarkt am Donnerstag für deutlich negative Vorzeichen gesorgt. Der Dax (DAX) fiel um 2,22 Prozent auf 5.674,29 Zähler. Der MDAX (MDAX) gab 2,40 Prozent auf 7.158,15 Punkte ab und für den TecDax (TecDAX) ging es um 1,66 Prozent auf 778,69 Zähler nach unten.

    "Dubai hat den Anlegern schlagartig bewusst gemacht, dass noch nicht alles vorbei ist", sagte Matthias Jasper, Chefhändler der WGZ-Bank. Gleichzeitig verwies der Experte auf jüngste Umfragen, wonach etwas mehr als 60 Prozent der Marktteilnehmer von einer Jahresendrally ausgehen. Er selbst stehe dieser eher skeptisch gegenüber: "Erwarte das Unerwartete." Die Regierung von Dubai bat die Gläubiger der Holding-Gesellschaft Dubai World und ihrer Tochterfirma Nakheel am Mittwoch um einen Aufschub für die Rückzahlung von Krediten. Nach Angaben der staatlichen Nachrichtenagentur WAM will Dubai, dass die Gläubiger mindestens bis zum 30. Mai 2010 auf alle fälligen Zahlungen verzichten.

    Die Kosten einer Versicherung für Kreditausfälle (Credit Default Swap; CDS) seien entsprechend zuletzt kräftig angesprungen, sagte ein Börsianer. Jedoch sei die Finanzkraft von Dubai nicht mit der anderer Emirate zu vergleichen und entsprechend könnten sich auch die Sorgen als unberechtigt erweisen, meinte der Experte.

    Deutsche Finanztitel wie die Deutsche Bank, Commerzbank, Postbank (Deutsche Postbank) und Aareal Bank zählten zu den größten Verlierern. Deutsche Bank fielen um 4,29 Prozent auf 47,695 Euro, Commerzbank um 3,47 Prozent auf 6,120 Euro. Aktien der Postbank sackten im MDax um 3,95 Prozent auf 23,05 Euro ab und Aareal um 3,63 Prozent auf 13,53 Euro. Marktteilnehmer machten hier vor allem Dubai für die Verluste verantwortlich. Zudem dürfte der jüngste Bericht der Bundesbank über weiteren Wertberichtigungsbedarf bei herkömmlichen Buchkrediten noch nachwirken. Laut Olaf Kayser, Analyst bei der LBBW, tragen solche Nachrichten zur Unsicherheit der Anleger bei.

    Porsche , Daimler und Bauwerte wie Bilfinger Berger, die ebenfalls mit der Region in der ein oder anderen Form in Verbindung stehen, gaben zum Teil deutlich nach. Porsche-Vorzugsaktien büßten 6,89 Prozent auf 45,69 Euro ein. Bei dem Sportwagenhersteller war das Emirat Katar eingestiegen. Zudem wirkte noch die Bilanzvorlage vom Vortag negativ nach. Andere Konzerne mit einem arabischen Großinvestor standen auch unter Druck: Daimler-Aktien gaben um 4,51 Prozent auf 34,120 Euro nach.

    K+S (K+S) hielten sich mit minus 1,11 Prozent auf 42,81 Euro besser als der Gesamtmarkt. Der Düngemittel- und Salzhersteller hat wie am Markt bereits erwartet eine Kapitalerhöhung im Volumen von 16 Prozent des bisherigen Grundkapitals beschlossen. Der Umfang liegt mit einem Bruttoemissionserlös von 686,4 Millionen Euro einem Händler zufolge im Rahmen der erwarteten Spanne von 600 Millionen bis eine Milliarde Euro. Angesichts des Abschlags von 40 Prozent zum aktuellen Kurs dürfte die Kapitalerhöhung sehr gut laufen, sagte der Händler weiter. Adidas-Aktien kletterten als einer der zwei Dax-Gewinner um 0,34 Prozent auf 37,82 Euro. Händler verwiesen auf eine positiv aufgenommene Studie von Goldman Sachs. Die Experten hatten die Papiere von "Neutral" auf die "Conviction Buy List" hochgestuft und das Kursziel von 38,50 auf 47,40 Euro angehoben.

    Ansonsten waren es vor allem Unternehmen aus dem SDax (SDAX), die sich mit Zahlen in den Fokus drängten. Deutsche Wohnen notierten bei 7,03 Euro um 3,70 Prozent leichter. Der Gewinn vor Zinsen und Steuern im dritten Quartal habe enttäuscht, sagte ein Börsianer. Zudem habe die Immobiliengesellschaft nach Steuern unerwartet einen Verlust erwirtschaftet. Negativ sei auch, dass Deutsche Wohnen bislang nicht das Ziel wiederholt habe, 2009 einen positiven Nachsteuergewinn zu erreichen. Papiere des Agrar-Konzerns KWS Saat (KWS SAAT) verbilligten sich um 2,70 Prozent auf 116,95 Euro. Die nackten Zahlen lägen unter den Erwartungen, sagte ein Börsianer./rum/la

    --- Von Henrietta Rumberger, dpa-AFX ---

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