19.11.2012 12:24:50

Aktien Europa: Gewinne - Hoffnung auf Lösung im US-Haushaltsstreit stützt

Nach einem positiv aufgenommenen ersten Spitzengespräch zum US-Budgetstreit haben die wichtigsten Börsen am Montag hinzugewonnen. Der Leitindex Eurostoxx 50 (EuroSTOXX 50) stieg gegen Mittag um 1,25 Prozent auf 2.456,51 Punkte. In Paris rückte der CAC 40 1,37 Prozent auf 3.387,30 Punkte vor. In London legte der FTSE 100 1,02 Prozent auf 5.662,53 Punkte zu.

 

    Vertreter der Demokraten und Republikaner hatten am Freitag das erste Gespräch mit Präsident Barack Obama über den US-Haushalt als konstruktiv bezeichnet. Der Fortschritt bei den Verhandlungen mache die Anleger risikofreudiger, sagte Händlerin Anita Paluch vom Broker Gekko Markets. Das sich ergebende Bild sei positiv: Die USA könnten das Haushaltsproblem lösen und die Wirtschaft wachsen. Dies könnte die Schwäche Europas kompensieren.

 

    Gefragt waren Bankenaktien. Mit plus 1,79 Prozent zählte ihr Sektorindex zu den stärksten in der europäischen Branchenübersicht. Analysten begründeten das positive Sektorbild mit einer Gegenbewegung nach den überdurchschnittlichen Verlusten vom Freitag sowie mit der Hoffnung auf eine Konjunkturerholung. Daneben verwiesen die Experten auf die Absicht des Vizechefs der US-Bankenaufsicht FDIC, Thomas Hoenig, die internationalen Kapitalregeln für Banken, Basel III, in letzter Minute zu kippen.

 

    Unternehmensseitig richtete sich der Fokus auf die Aktien der HSBC sowie der ING (ING Groep) . Die HSBC prüft den Verkauf ihres Anteils am chinesischen Versicherer Ping. Dabei lockt ein Milliardenerlös. Die Anteilsscheine der britischen Großbank verteuerten sich daraufhin um 1,80 Prozent. Ebenfalls deutlich nach oben ging es für die Titel des Bank- und Versicherungskonzerns ING. Die Niederländer erhalten von der EU mehr Zeit für den Verkauf der Versicherungssparte, die wegen der erhaltenen Staatshilfe abgespalten werden muss. Zuletzt legten die Papiere um 2,34 Prozent zu.

 

    BP (BP)profitierten von einem Bericht über einen Aktienrückkauf. Sie verteuerten sich um zweieinhalb Prozent. Die "Sunday Times" hatte am Wochenende ohne nähere Quellenangabe berichtet, dafür seien bis zu 3,7 Milliarden britische Pfund (4,6 Mrd. Euro) geplant. Der Rückkauf könnte Anfang kommenden Jahres starten. BP ist derzeit der billigste unter den fünf nicht-staatlichen Ölkonzernen weltweit. Das britische Unternehmen könnte daher ein Übernahmeziel werden, schreibt die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf Kreise. Der Schritt könnte aber die US-Behörden auf den Plan rufen. Erst am Donnerstag hatten sich BP und das US-Justizministerium im Zusammenhang mit der Ölkatastrophe im Golf von Mexiko auf eine Rekordstrafe von 4,5 Milliarden US-Dollar geeinigt.

 

    In Stockholm schossen die Aktien der Fluggesellschaft SAS um 25 Prozent nach oben. Mit dem Ja zu teilweise massiven Gehaltskürzungen, längeren Arbeitszeiten und dem teilweisen Verzicht auf Pensionsansprüche wollen 15 000 Beschäftigte das Überleben der angeschlagenen Fluggesellschaft sichern. Wie das skandinavische Unternehmen mitteilte, haben sieben von acht beteiligten Gewerkschaften ihre Zustimmung zu einem Krisenplan gegen die drohende Insolvenz gegeben./mis/rum

 

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