Aktien Europa: Gewinne - Fusion, Übernahme und Zahlen im Fokus

    Aus Branchensicht wurden die Autotitel favorisiert: Im Stoxx Europe 600 legte der Sektorindex um 0,92 Prozent zu. Schlusslicht waren hingegen die Bankenwerte mit minus 0,22 Prozent. Hier standen insbesondere Barclays mit minus 2,44 Prozent unter Druck, nachdem das "Wall Street" Journal über eine mögliche Kapitalerhöhung berichtet hatte. Barclays will die Anleger am Dienstag über die Finanzierungspläne unterrichten.

    Dass der französische Werbekonzern Publicis mit dem US-Rivalen Omnicom (Omnicom Group) zusammengehen will, gab den Titeln der europäischen Konkurrenten Auftrieb. Diese könnten laut UBS-Analyst Tamsin Garrity davon profitieren, dass Kunden der beiden Fusionspartner zu ihnen abwandern. Für Havas und WPP (WPP Group) ging es um 6,60 beziehungsweise 2,13 Prozent hoch. Die Publicis-Titel waren zunächst vom Handel ausgesetzt. Laut Händlern wird der Handel erst am Nachmittag wieder aufgenommen.

    Für die Aktien von Elan ging es um elf Prozent hoch, nachdem der US-Pharmakonzern Perrigo mitgeteilt hatte, er wolle die irische Biotechfirma für insgesamt rund 8,6 Milliarden US-Dollar übernehmen. Die Transaktion werde vom Management von Elan und Perrigo unterstützt, hieß es von beiden Unternehmen. Ein Abschluss sei Ende 2013 zu erwarten. Mitte Juni hatte sich der US-Investor Royalty Pharma im Übernahmekampf um Elan geschlagen gegeben.

    Ansonsten sorgten Unternehmenszahlen für Bewegung. Danone (Groupe Danone) profitierte im zweiten Quartal von der Nachfrage nach Babynahrung in China und wieder anziehenden Verkäufen von Milchprodukten. Bereinigt um Währungs- und Übernahmeeffekte lag das Umsatzplus deutlich über den Erwartungen, was den Aktien des Lebensmittelherstellers zu einem Kursplus von 3,18 Prozent verhalf. Reckitt Benckiser konnte ebenfalls dank der Nachfrage aus den Schwellenländern seine Erlöse überraschend deutlich steigern. Zudem ist der Konsumgüterkonzern nun auch für das Gesamtjahr etwas optimistischer in Bezug auf das Umsatzwachstum. Dies honorierten die Papiere mit plus 0,71 Prozent.

    Dagegen ging es für Ryanair um 2,41 Prozent bergab. Höhere Treibstoffkosten hatten dem irischen Billigflieger im ersten Geschäftsquartal einen Gewinnrückgang eingebrockt. Immense Abschreibungen in Nord- und Südeuropa rissen den Logistikkonzern TNT Express im zweiten Quartal überraschend tief in die roten Zahlen. Die Aktien büßten 5,50 Prozent an Wert ein./gl/rum