13.12.2013 18:27:08
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AKTIE IM FOKUS 2: Evotec sacken ab nach Rückschlag in der Wirkstoffentwicklung
FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Aktien von Evotec sind am Freitag nach einem Rückschlag in der Wirkstoffentwicklung auf Talfahrt gegangen. Zum Handelsschluss sackten die Papiere des Hamburger Biotechnologie-Unternehmens um 11,84 Prozent auf 3,47 Euro ab und waren damit das klare Schlusslicht im TecDax. In der Spitze hatten sie sogar mehr als 15 Prozent an Wert verloren und damit so tief notiert wie zuletzt im Oktober. Auf Jahressicht steht bei den Titeln aber immer noch ein Plus von rund einem Drittel zu Buche. Der Index der Technologiewerte (TecDAX) indes fiel zum Wochenschluss um 0,37 Prozent auf 1110,92 Punkte.
Bei einer wichtigen vorklinischen Studie mit einem Wirkstoffkandidaten gegen Depressionen lief nicht alles wie erhofft. Daher werde eine bedeutende Meilensteinzahlung an Evotec im Jahr 2013 nicht geleistet. In der Folge kassierte das Unternehmen seine Umsatzprognose.
KLAR NEGATIVE MELDUNG
Im Dezember vergangenen Jahres hatte Evotec das Lizenz- und Kooperationsabkommen mit dem US-Entwicklungspartner Janssen Pharmaceuticals bekannt gegeben. Bei einer erfolgreichen Entwicklung des Anti-Depressionsmittels hatten sich die Hamburger Erfolgszahlungen beim Erreichen bestimmter Umsatzziele von bis zu 100 Millionen US-Dollar erhofft.
Der Rückschlag in der Wirkstoffentwicklung sei nun eine klar negative Meldung, da der Firma damit eine signifikante Meilensteinzahlung verloren gehe, sagte Analyst Frank Schneider von Alpha Wertpapierhandel.
ANLEGER SIND VERUNSICHERT
"Für Evotec ist es sicherlich ein herber Rückschlag, dass deren Entwicklungspartner mit den erreichten Ergebnissen des gemeinsamen Projektes nicht zufrieden ist und folglich fest eingeplante Zahlungen nicht leisten wird", sagte Händler Markus Huber vom Broker Peregrine & Black. Anleger stellen sich nun die Frage, ob dies nur ein vorübergehender Rückschlag sei oder ob das ganze Projekt in Gefahr geraten könnte. Diese Unsicherheit für die nächsten Monate gekoppelt mit der Enttäuschung über den gegenwärtigen Rückschlag und die Nichtzahlung der "Erfolgsprämie" könnte Anleger davon abhalten, erneut in der nahen Zukunft in die Aktie zu investieren - zumindest bis etwas mehr Klarheit herrsche.
Laut Händler Andreas Lipkow von Kliegel & Hafner haben die Evotec-Aktien in den letzten Monaten von der zunehmenden Risikoneigung der Investoren profitiert. Viele Analysten hätten die Aktien als gute Kaufgelegenheit qualifiziert und so Anlagegelder für Evotec angezogen. Jetzt sorgten Gewinnmitnahmen, ein eher dünnes Handelsvolumen und Verkaufsaufträge zur Verlustbegrenzung für eine entsprechende Gegenreaktion. "Das sind eben die klassischen Risiken bei Aktienanlagen in kleinen und mittleren Werten."
ANALYST: LANGFRISTIGE PERSPEKTIVEN INTAKT
Für Analyst Igor Kim von Close Brothers Seydler Research bleiben die langfristigen Perspektiven für die Evotec-Aktien weiterhin intakt. Kim empfahl die Titel unverändert zum Kauf, senkte aber sein Kursziel von 4,50 auf 4,30 Euro.
Ein Händler äußerte sich indes mit Blick auf die Charttechnik eher gelassen, da die Aktien noch über der 200-Tagelinie notieren. In einem negativen Szenario könnten die Papiere bis auf den Wert von rund 2,60 Euro zurückfallen. Dieses Niveau hatten die Titel am letzten Handelstag im August erreicht. Anfang September waren sie dann nach dem Einstieg eines Finanzinvestors um knapp elf Prozent angesprungen. Danach folgte eine Rally, die die Papiere Anfang November auf ihr aktuelles Jahreshoch bei 5,084 Euro getrieben hatte./la/zb/kja
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