24.09.2014 13:55:31
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Airlines fordern von Airbus und Boeing neue Standardrumpfmodelle
Von Robert Wall
ISTANBUL--Airbus und Boeing haben schon zahlreiche Flugzeugmodelle in ihren Programmen. Dennoch drängen Fluggesellschaften die beiden Hersteller, immer neue und größere Standrardrumpfmaschinen mit einem Mittelgang zu entwickeln. Und das obwohl Airbus und Boeing solche Projekte ad acta legten, um stattdessen lieber ihre bestehenden Modelle aufzurüsten.
"Wir hätten gern eine Maschine, die etwas größer ist als die aktuellen Familien" von Schmalrumpfflugzeugen, sagte Lufthansa-Vize-Flottenchef Nico Buchholz. Die Maschine sollte groß genug sein, um 170 bis 240 Passagiere bequem unterzubringen, sagte er.
Und Bruno Delile, der bei Air France-KLM mit für die Flottenplanung zuständig ist, findet, Hersteller von Kurzstreckenmaschinen sollten sich auch mehr anstrengen, um den Betrieb am Boden effizienter zu machen. Verbesserungen seien etwa bei der Zeit möglich, die die Passagiere benötigen, um ein Flugzeug zu besteigen und wieder zu verlassen und bei Fahrten am Boden zwischen Flugsteig und Landebahn, sagte Delile am Dienstag auf der Branchenkonferenz ISTAT Europe in Istanbul.
Airbus und Boeing hatten vor mehreren Jahren erwogen, brandneue Standardrümpfe zu entwickeln. Stattdessen entschied sich Airbus Ende 2010, den A320 mit neuen Triebwerken aufzurüsten und taufte die neue Version A320neo. Ein Jahr später folgte Boeing mit einer ähnlichen Triebwerksaufrüstung der 737. Die beiden Hersteller, die die weltweite Flugzeugproduktion dominieren, haben seitdem zusammen mehr als 5.500 Aufträge für ihre aufgerüsteten Modelle verbucht. Die Idee, einen brandneuen Standardrumpf zu entwerfen, ist mindestens auf das Ende des kommenden Jahrzehnts verschoben worden.
Die Kunden geben sich jedoch nicht zufrieden. Kleinere Maschinen mit nur einem Mittelgang sind das Rückgrat des globalen Flugverkehrs. "Für Standardrumpfflugzeuge, vor allem in Europa mit den ganzen Regulieren, gibt es Spielraum, bei der nächsten Generation innovativer zu sein", sagte Delile.
Laut Lufthansa-Manager Buchholz verfügen alle drei großen Triebwerkshersteller - von General Electric über Rolls-Royce bis zur United-Technologies-Tochter Pratt & Whitney - über Projekte, die neue Flugzeugprogramme unterstützten könnten. Airbus und Boeing sollten sich auf eine etwas höhere Sitz-Zahl konzentrieren, sagte er und verwies auf die Konkurrenz, die Hersteller Embraer aus Brasilien und die kanadische Bombardier, die an neuen Flugzeugen arbeiten, um die Nachfrage nach Maschinen mit nur 100 bis 150 Passagieren zu befriedigen.
Laut Airbus kann der A321neo, das größte eigene Modell mit nur einem Mittelgang, bis zu 240 Passagiere unterbringen. Laut Buchholz ist ein etwas größeres Flugzeug nötig, um diese Zahl bequem zu erreichen. Ein Flugzeug am oberen Ende käme der Boeing 757, die nicht mehr gebaut wird, sehr nahe, sagte er.
Die Kunden müssen allerdings geduldig sein, bis ihre Ansprüche erfüllt werden. Auch wenn es Bedarf nach einem Ersatz für die Boeing 757 gebe, könnten weder Boeing nach Airbus derzeit mehr als 10 Milliarden US-Dollar für ein brandneues Flugzeug ausgeben, sagte Steven Udvar-Házy, CEO der Air Lease Corp. Ein angemessener Ersatz für die Boeing 757 könnte nicht vor Mitte des kommenden Jahrzehnts kommen, sagte er.
Boeing hat bereits mehrfach geprüft, wie die 757 im Rahmen der größeren Produktplanung ersetzt werden könnte. Die Idee hat in den vergangenen Monat erneute Aufmerksamkeit gewonnen, als Airbus die Arbeit an dem A330neo begann, einer neue Version seiner aktueller Großraummaschine. Die 757 und der A330 konkurrieren nicht direkt miteinander, wetteifern aber um einen Teil vom Kuchen des großem Marktes für Mittelstreckenmaschinen mit 200 bis 300 Passagieren.
Michael Powell, Finanzvorstand der europäischen Billigfluggesellschaft Wizz Air, sagte, ein neues Design biete neuen Herstellern auch die Möglichkeit, das Duopol von Airbus und Boeing bei der Produktion von Maschinen mit mehr als 150 Sitzen anzugreifen. Dass die Platzhirsche noch mit der 737Max und dem A320neo beschäftigt sind, lasse einem anderen Hersteller vielleicht genug Zeit, um etwas völlig Neues zu entwickeln.
Bombardier führt derzeit Flugtest mit seiner C-Serie durch, China und Russland arbeiten an Maschinen, die mit Airbus und Boeing konkurrieren. Alle haben allerdings zu kämpfen, um größere Akzeptanz bei den Kunden zu gewinnen.
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September 24, 2014 07:47 ET (11:47 GMT)
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