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17.09.2020 15:52:00

Agrana-Zuckerfabrik Leopoldsdorf - SPÖ für langfristige Konzepte

Der Branchenpakt zur Rettung der Agrana-Zuckerfabrik im niederösterreichischen Leopoldsdorf stellt für die SPÖ Niederösterreich lediglich einen "ersten Schritt" dar. Kritik kam von der FPÖ. Positiv bewerten Agrarvertreter den Branchenpakt.

SPÖ-Landesparteivorsitzender LHStv. Franz Schnabl forderte am Donnerstag in einer Aussendung einerseits langfristige Förderungskonzepte und andererseits ein klares Bekenntnis zum Standort ein. Mit "gezielten Förderungen für die Rübenbauern", die an biologische Pflanzenschutzkonzepte gebunden sind, könnten die Anbauflächen erhöht werden, erläuterte Schnabl. In den Raum stellten die niederösterreichischen Sozialdemokraten in diesem Zusammenhang ein Fördervolumen von neun Mio. Euro, das auch zur Forschung und Entwicklung alternativer Pflanzenschutzmitteln verwendet werden soll.

Erleichtert über "eine erste Annäherung" beim Gipfelgespräch zeigte sich der Leopoldsdorfer Bürgermeister Clemens Nagel (SPÖ). "Mit nachhaltigen Pflanzenschutzkonzepten wird es auch möglich sein, langfristige Konzepte auf den Weg zu bringen", hielt der Ortschef fest.

In ein ähnliches Horn stieß Markus Wieser, Präsident der Arbeiterkammer Niederösterreich (AKNÖ) und ÖGB NÖ-Vorsitzender. Mit dem Pakt sei ein wichtiger Schritt gesetzt worden, um den Fortbestand der Agrana-Fabrik im Marchfeld und von 150 Arbeitnehmern zu sichern. "Die gemeinsamen Anstrengungen aller Beteiligten zeigen Wirkung, um den Produktionsstandort in Leopoldsdorf zu erhalten und die heimische Zucker-Versorgung zu gewährleisten."

Agrarvertreter sind mit dem Branchenpakt zufrieden. Der Pakt zur Unterstützung der Zuckerproduktion ist vom Landwirtschaftsministerium, den Bundesländern Niederösterreich, Oberösterreich, Steiermark, den Österreichischen Rübenbauern, der Agrana und den Landwirtschaftskammern beschlossen worden, die Bundesländer Burgenland und Wien haben sich aber noch nicht festgelegt. "Wir erwarten uns, dass den Rübenbäuerinnen und Rübenbauern in allen Bundesländern dieselben Werkzeuge und Unterstützungen zur Verfügung stehen werden", forderte Landwirtschaftskammer-Österreich-Präsident Josef Moosbrugger am Donnerstagnachmittag in einer Aussendung. Es dürfe "keine Benachteiligungen geben". Auch NÖ- Bauernbunddirektor Paul Nemecek lobt den Pakt. "Ein erfolgreicher Schritt ist, dass die 4.500 österreichischen Rübenbauern wie die Betreiber nun wieder eine gemeinsame Perspektive haben", sagte Nemecek.

Der freiheitliche Landwirtschaftssprecher im niederösterreichischen Landtag, Reinhard Teufel, übte hingegen deutliche Kritik an dem Zuckerpakt. Die Einigung sei eine "Verhöhnung der Rübenbauern". Die Agrana würde eine Dividende sowie Managerboni auszahlen und gleichzeitig mit der Schließung der Zuckerfabrik Leopoldsdorf drohen.

(Schluss) ce/we/cri

ISIN AT000AGRANA3 WEB http://www.agrana.com

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