13.05.2019 11:07:00
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Agrana muss sich im Zuckersegment "etwas einfallen lassen"
"Der Umsatzrückgang ist im Wesentlichen auf die Zuckerumsätze zurückzuführen", erläuterte Agrana-Generaldirektor Johann Marihart am Montag vor Journalisten in Wien. "Hauptgrund ist das Ende der EU-Zuckerquote und deren Auswirkungen." Im Zucker-Segment sank der Umsatz von 652,6 auf 501,2 Mio. Euro, und das EBIT rutschte von positiven 34,8 Mio. Euro auf -61,9 Mio. Euro ins Minus
"Wir hoffen den Tiefststand durchschritten zu haben, was die Zuckerpreise betrifft", so Marihart. Denn die tiefen Zuckerpreise steckten laut seinen Ausführungen auch den Stärkebereich über Isoglucose-Produkte an. Auch die Ethanolpreisentwicklung war "schlechter". "Einzig im Fruchtsegment hatten wir einen positiven Verlauf", sagte der Generaldirektor.
Im größten Segment Frucht wurden diesmal 1,179 (1,161) Mrd. Euro umgesetzt, das EBIT legte sogar leicht zu auf 77,3 (75,6) Mio. Euro. Das Segment Stärke brachte bei 762,7 (752,3) Mio. Euro Umsatz ein EBIT von 51,2 (80,2) Mio. Euro.
"Im Segment Zucker müssen wir uns etwas einfallen lassen", sagte Finanzvorstand Stephan Büttner. Er verwies auf Leerkosten von mehr als 10 Mio. Euro wegen einer Unterauslastung in den beiden Agrana-Zuckerfabriken in Österreich. Der Umsatzanteil des Segments liegt nur mehr bei gut 20 Prozent. "Die Zuckermisere schlägt voll durch. Es ist nicht gelungen, diese durch andere Geschäfte zu kompensieren. Die vielen Investitionen in andere Segmente kommen jetzt erst in den Ertrag", sagte Büttner.
Viel muss die Agrana tun, um die Rübenbauern im Kampf gegen den Rübenrüsselkäfer zu unterstützen und bei der Stange zu halten. Denn zuletzt wurden rund 20 Prozent der Rübenflächen auf rund 32.000 Hektar zumindest vorübergehend reduziert. Denn: "Der Rübenrüsselkäfer beschäftigt uns auch heuer", sagte Agrana-Vorstand Fritz Gattermayer. "Voriges Jahr war vor allem das Marchfeld betroffen, dort gibt es heuer weniger flächen. Heuer ist der Käfer weiter im Westen, im Raum Tulln, Wagram, Stockerau in Niederösterreich aufgetaucht. Wir hoffen er geht nicht weiter. Oder wenn er weiter geht, soll er ganz weit gehen."
Die Agrana zahlt den Rübenbauern für den Anbau 170 Euro je Hektar. Zudem stellt sie 80.000 Pheromonfallen zur Verfügung. Das Forschungs- und Entwicklungsteam arbeitet auf Hochtouren. Auch Insektizide werden im erlaubten Rahmen eingesetzt.
Das alles sorgt neben der Leerkosten wegen einer Unterversorgung der Fabriken für Kosten. Aber auch heuer würden bestimmt wieder beide Fabriken anlaufen, sagte Marihart. "Für zwei Fabriken ist idealerweise eine Fläche von 40.000 bis 42.000 Hektar nötig." Die 28.000 Hektar bringen "keine ideale Auslastung". Nach dem heurigen Herbst werde der Betrieb der beiden Fabriken davon abhängen, ob eine ausreichende Anbaufreudigkeit gegeben ist. "Wir tun alles, dass wir diese nicht nur halten sondern steigern können", sagte Marihart und verwies auf die genannten Maßnahmen.
Für das laufende Geschäftsjahr 2019/20 rechnet Marihart "mit einem deutlich besseren Gesamtergebnis insbesondere durch einen EBIT-Anstieg im Segment Frucht". Aus heutiger Sicht solle 2019/20 trotz der weiter großen Herausforderungen im Segment Zucker das Ergebnis der Betriebstätigkeit (EBIT) deutlich steigen und der Konzernumsatz moderat zulegen.
(GRAFIK 0587-19, Format 88 x 84 mm) (Schluss) phs/sp
ISIN AT000AGRANA3 WEB http://www.agrana.com
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