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01.07.2016 08:15:58

7 AKTIEN, die ein schlechtes erstes Halbjahr erwischt haben

   Von Thomas Leppert

FRANKFURT (Dow Jones)--Der deutsche Aktienmarkt hat dieses Jahr bislang kaum Grund zur Freude geliefert. Wer am Anfang des Jahres das Kursbarometer Dax gekauft hat, hat nach 6 Monaten bereits 10 Prozent seines Kapitals verloren. Der Brexit, also das Votum der Briten gegen die europäische Staatengemeinde, hat dabei in der Vorwoche den jüngsten Kursrutsch ausgelöst. Nun wird über die Auswirkung diskutiert. Sollte sich in Folge das globale Wirtschaftswachstum weiter abschwächen, könnte es zu einem weiteren Rücksetzer am Aktienmarkt kommen.

   Deutsche Aktien aus der zweiten und dritten Reihe hat es dabei teilweise noch deutlicher getroffen als den Leitindex. Hatte der TecDax in den vergangenen Jahren den großen Bruder wiederholt hinter sich gelassen, geht es nun deutlicher nach unten. Er hat seit Jahresbeginn knapp 13 Prozent verloren. Stabiler ist die Lage bei MDAX und SDAX mit minus 5 und minus 4 Prozent.

   Hier eine Auswahl der größten Verlierer am deutschen Aktienmarkt seit Jahresbeginn:

Deutsche Bank rutscht weiter ab - Aktie auf Rekordtief Die Deutsche Bank ist für seine Aktionäre ein Desaster. Seit Jahresbeginn hat die Aktie 45 Prozent an Wert verloren und ist damit der größte Wertvernichter in der ersten Reihe. Gründe für den Niedergang gibt es zuhauf. In diesem Jahr waren es zunächst die Anleihegläubiger, die ihr Vertrauen in den Großschuldner verloren. Aber auch operativ läuft es nicht rund. Das Niedrigzinsumfeld macht (nicht nur) der Deutschen Bank zunehmend das Leben schwer. Auch die hohe Anzahl von laufenden Prozessen birgt für die größte deutsche Bank kaum zu beziffernde Kosten.

   Schlechte Nachrichten gibt es fast täglich. Am Donnerstag kamen neue hinzu: Nach Einschätzung des Internationalen Währungsfonds (IWF) ist Deutschlands größtes Geldhaus das riskanteste Kreditinstitut der Welt. Zudem ist die US-Tochter der Deutschen Bank zum zweiten Mal durch den Stresstest der Federal Reserve gefallen. George Soros schien es geahnt zu haben: Der bekannte Hedge-Fund-Manager hat nur einen Tag nach dem Brexit-Votum auf fallende Kurse bei der Bank gesetzt. Mit seinen Wetten auf Kursverluste hat der Milliardär in der Vergangenheit ein gutes Händchen bewiesen.

>>> Performance seit Jahresbeginn: - 45 Prozent

Modebranche in der Krise Es gibt Branchen, die Investoren meiden. Neben den Banken gehört die Modebranche seit längerem dazu. Obwohl der Konsum eine stabile Säule für das deutsche Wachstum stellt, können die heimischen Bekleidungshersteller davon nicht profitieren. Einen Grund liefert dabei der Dauer-Risikofaktor Wetter: Während 2015 ein Hitzerekord den nächsten jagte, dürfte 2016 der nasse Frühsommer dazu führen, dass die Sommermode in den Regalen liegen bleibt und die Umsätze erneut enttäuschen.

   Mit der Gewinnwarnung im Februar katapultierte sich HUGO BOSS auf der Liste der Verlierer ganz weit nach oben. Für 2016 und die Folgejahre rechnen Analysten nun mit schwächeren Umsatz- und Ergebniszahlen. Aber auch Zalando, die als Händler im Internet gut positioniert scheinen, überzeugen nicht. Das Plus im Umsatz geht dort zu Lasten des Ertrags -- daher haben die Analysten von Berenberg die EBIT-Schätzung für dieses Jahr um 22 Prozent gesenkt.

   Noch steiler abwärts ging es für Steilmann: Nur fünf Monate nach dem Börsendebut war der Bekleidungshersteller zahlungsunfähig. Der IPO-Preis von 3,50 Euro ist aus heutiger Sicht astronomisch hoch. Die Aktie handelt bei 0,12 Euro und dürfte damit einen festen Platz auf der Verlierer-Liste in diesem Jahr innehaben.

>>> Performance Hugo Boss seit Jahresbeginn: - 34 Prozent >>> Performance Zalando seit Jahresbeginn: - 33 Prozent >>> Performance Steilmann seit Jahresbeginn: - 96 Prozent

Bilfinger verkauft sich Stück für Stück - Aktienkurs schrumpft Auch bei Bilfinger läuft es nicht gerade rund. Die aggressive Wachstumsstrategie hat ihren Zenit schon lange überschritten, der Aktienkurs hat sich in gut 2 Jahren nahezu gedrittelt. Nach nur elf Monaten im Amt nahm CEO Per Utnegaard im April den Hut.

   Anfang Juni wurde dann das Gebäudemanagement verkauft. An der Börse heißt es, dass das Unternehmen damit seine Investment-Story verloren habe. Der Verkauf der "Sorgensparte" Power dürfte sich dagegen noch hinziehen. Wichtige Entscheidungen lassen auf sich warten, erst im dritten Quartal übernimmt der neue CEO Thomas Blades das Ruder. Er muss sich auch damit auseinandersetzen, dass die Geduld der Investoren zu Ende scheint.

>>> Performance Bilfinger seit Jahresbeginn: - 42 Prozent

Siltronic - die Abspaltung von WACKER CHEMIE macht keine Freude Wacker Chemie hat mit der Abspaltung von Siltronic vor zwei Jahren eigentlich die richtige Entscheidung getroffen. Die Börse hatte den Schritt damals begrüßt, vor allem institutionelle Investoren haben beim Börsengang bei 30 Euro je Aktie zugegriffen. Das zyklische Geschäft mit den hauchdünnen Siliziumscheiben (Wafern) läuft momentan aber nur schleppend, im April hat das Unternehmen den Umsatzausblick gesenkt.

   Die Analysten der Credit Suisse befürchten, dass eine Preiserholung bei Wafern nicht vor Mitte 2017 eintreffen werde. So lange wollen die Investoren nicht abwarten und verabschieden sich von diesem Investment. Bis die Aktie den IPO-Preis wiedersieht, dürfte noch einige Zeit ins Land gehen.

>>> Performance Siltronic seit Jahresbeginn: - 36 Prozent

KTG Agrar: Für Investoren schwer verdauliche Kost Das Unternehmen hat an der Börse jeglichen Kredit verspielt. Während es auf der Firmen-Internetseite heißt, "Wir .. tragen Verantwortung durch alle Stufen der Wertschöpfungskette", wurden wohl die Gläubiger wie Anteilseigner des Unternehmens vergessen.

   Mit der Story "Vom Feld auf den Teller" gehört die Aktie eigentlich in jedes Depot, das auf den Megatrend Ernährung investiert. Lange Zeit ging dies auch gut. Mehr als 46.000 Hektar Ackerland werden nach Angaben des Unternehmens bewirtschaftet. Finanziert wurde mehrheitlich über Anleihen, deren Zinsen das Unternehmen mit dem kargen Ertrag nun nicht zahlen kann.

   Jetzt muss wohl Tafelsilber verkauft werden. Sollte die Anleihe nicht bedient werden, droht die Insolvenz. Weitere Verluste der Aktie wären damit vorprogrammiert.

>>> Performance KTG Agrar seit Jahresbeginn: - 86 Prozent, seit IPO: - 90 Prozent Kontakt zum Autor: thomas.leppert@wsj.com

   DJG/thl/smh/kgb

   (END) Dow Jones Newswires

   July 01, 2016 01:45 ET (05:45 GMT)

   Copyright (c) 2016 Dow Jones & Company, Inc.- - 01 45 AM EDT 07-01-16

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Aktien in diesem Artikel

Bilfinger SE 42,40 -2,64% Bilfinger SE
Deutsche Bank AG 15,43 -0,72% Deutsche Bank AG
HUGO BOSS AG 36,32 -4,35% HUGO BOSS AG
Siltronic AG 47,22 -0,92% Siltronic AG
WACKER CHEMIE AG 69,82 -1,22% WACKER CHEMIE AG
Zalando 28,66 -1,95% Zalando

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SDAX 13 391,01 0,37%