Leitzins unverändert |
18.06.2014 22:23:48
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US-Notenbank drosselt Geldspritzen weiter
Den Leitzins beließ die Notenbank unverändert in einer Spanne von null und 0,25 Prozent. Auf diesem Rekordtief liegt der Zinssatz seit Ende 2008, als sich weltweit die schwere Finanzkrise ausgebreitet hatte. Konkrete Hinweise, wann die Zinsen wieder steigen könnten, lieferte Notenbankchefin Janet Yellen nicht, als sie die Entscheidungen vor der Presse erläuterte.
YELLEN SIEHT 'GUTE GRÜNDE' FÜR DAUERHAFTEN AUFSCHWUNG
"Das Wachstum hat sich in den letzten Monaten wieder erholt", heißt es im Statement der Notenbanker. Der ungewöhnlich kalte Winter hatte die weltgrößte Volkswirtschaft kräftig zurückgeworfen. "Die Arbeitsmarktindikatoren zeigen eine weitere Verbesserung", teilte die Fed weiter mit. Im Mai hatte die Erwerbslosenquote bei 6,3 Prozent gelegen - so niedrig wie seit September 2008 nicht mehr.
Fed-Präsidentin Yellen sieht den Arbeitsmarkt zwar noch nicht aus dem Schneider, erwartet aber, dass sich die Lage weiter aufhellen wird. "Es gibt gute Gründe für einen nachhaltigen Aufschwung", sagte sie auf ihrer zweiten Pressekonferenz. Der wirtschaftliche Ausblick bleibe zwar unsicher, doch die Chancen für ein Wachstum über dem langfristigen Trend seien gegeben.
ZEITPUNKT FÜR ZINSWENDE BLEIBT VAGE
Was die an den Finanzmärkten herbeigesehnte Frage nach der Zinswende angeht, hielt sich Yellen bedeckt. Aus der sogenannten "Punktewolke", die Aufschluss über den von den Fed-Mitgliedern erwarteten Zinspfad gibt, geht jedoch hervor: 12 von 16 Vertretern rechnen mit einer ersten Erhöhung der Leitzinsen im nächsten Jahr. Im März waren es noch 13 gewesen. Laut Analysten sprechen die Prognosen für einen ersten Leitzinsschritt spätestens im zweiten Quartal 2015.
Angesichts der verbesserten Lage an der Jobfront fällt es der Fed nicht schwer, die Anleihekäufe zur Belebung der Wirtschaft ab Juli um weitere zehn Milliarden US-Dollar auf 35 Milliarden Dollar pro Monat zu drosseln. Das eingeschlagene Tempo beim Abbau des ursprünglich 85 Milliarden Dollar umfassenden Wertpapierkaufprogramms behalten die Währungshüter damit bei. "Die US-Wirtschaft ist fit genug, damit die Fed ihre Anleihekäufe im Oktober beenden kann", sagt Experte Christian Schulz von der Berenberg Bank.
EXPERTE: 'FED HÄLT AN IHREM PLAN FEST'
"Die Fed hält trotz des schwachen ersten Quartals an ihrem Plan fest", kommentierte Experte Paul Ashworth vom Analysten-Haus Capital Economics. Notenbankchefin Yellen betonte jedoch einmal mehr, dass es keinen festgelegten Kurs für den Ausstieg aus der ultralockeren Geldpolitik gebe. Die Anleihekäufe sollten in "maßvollen Schritten" weiter zurückgefahren werden.
Die Fed hat unterdessen ihre Wachstumsprognose für das laufende Jahr deutlich gesenkt. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) dürfte 2014 nur um 2,1 bis 2,3 Prozent zulegen. Im März hatte die Notenbank noch ein Wachstum von 2,8 bis 3,0 Prozent erwartet. Für die kommenden beiden Jahre beließ sie die Vorhersagen jedoch unverändert.
FINANZMÄRKTE REAGIEREN POSITIV
Für den Arbeitsmarkt zeigen sich die Währungshüter wie bereits im März zuversichtlicher. Im laufenden Jahr rechnet die Notenbank nun mit einer Arbeitslosenquote von 6,0 Prozent bis 6,1 Prozent. Zuletzt hatte die Prognose zwischen 6,1 Prozent und 6,3 Prozent gelegen. In den nächsten beiden Jahren dürfte sich die Lage weiter verbessern. Die Inflation wird sich nach Einschätzung der Fed weiter in Richtung des von der Notenbank angepeilten Zielwerts von zwei Prozent entwickeln.
Der Finanzmarkt reagierte zunächst unentschlossen, dann wurden die Nachrichten von der Fed aber positiv aufgenommen. Der S&P-500-Index (S&P 500) zog an und schloss auf dem höchsten Stand seiner Geschichte. Auch der Dow Jones Industrial (Dow Jones) legte zu und nahm wieder Kurs auf sein Rekordhoch. Nach einem verhaltenen Start stieg er zum Handelsschluss um 0,58 Prozent auf 16 906,62 Punkte. Von seiner Anfang Juni erzielten Bestmarke ist der berühmteste Aktienindex der Welt damit nur noch gut 60 Punkte entfernt. Der Euro konnte nur kurzzeitig ein Tageshoch von 1,3599 US-Dollar markieren./hbr/jkr/jha/
>WASHINGTON (dpa-AFX)
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