17.02.2023 12:58:48
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MÄRKTE EUROPA/Steigende Zinsen belasten die Stimmung am Aktienmarkt
FRANKFURT (Dow Jones)--Die europäischen Aktienmärkte tendieren zum Wochenausklang schwach. Der DAX fällt um 1,1 Prozent auf 15.361 Punkte, der Euro-Stoxx-50 gibt um 1,1 Prozent auf 4.250 Punkte nach. Als Stimmungskiller wird an der Börse auf die steigenden Zinsen verwiesen. Hierfür gibt es zwei Gründe: Fundamental belastet die laufende Veröffentlichung von weniger guten Inflationsdaten als am Markt erhofft. So enttäuscht in Deutschland der geringe Rückgang der Erzeugerpreise (PPI). Des weiteren verweist ein Aktienhändler auf das Bloomberg-Interview von EZB-Direktoriumsmitglied Isabel Schnabel, das für Druck auf die Anleihen sorgte.
Im Interview warnt sie vor der Gefahr, dass die Finanzmärkte die Hartnäckigkeit der Inflation unterschätzten - und damit auch die von Seiten der EZB notwendigen Maßnahmen zu ihrer Eindämmung. Es bestehe das Risiko, dass sich die Inflation als hartnäckiger erweise, als derzeit von den Finanzmärkten eingepreist. Im Bereich von zwei Jahren stiegen die Bund-Renditen am Vormittag mit 2,935 Prozent auf das höchste Niveau seit 2008. Für die Rendite der Bundesanleihen mit einer Laufzeit von zehn Jahren geht es um 4 Basispunkte auf 2,52 Prozent nach oben.
Inflation sinkt weniger als erhofft - Deutsche Preise kaum gefallen
"Das Inflationsgespenst bleibt unbesiegt", so ein Marktteilnehmer. In Deutschland stiegen die Erzeugerpreise (PPI) um 17,8 Prozent zum Vorjahr. Zum Vormonat gingen sie dank fallender Energiekosten um 1,0 Prozent zurück - was deutlich weniger ist als prognostiziert. Die Erwartungen lauteten dagegen auf einen Rückgang zwischen 1,5 und 3 Prozent. Marktteilnehmer bemängeln schon seit Wochen, dass Volkswirte bei der Einschätzung von Preisdaten derzeit sehr oft daneben liegen und damit falsche Erwartungen am Markt weckten. Unter Druck stehen am Aktienmarkt die zinssensitiven Branchen: Der Index der Technologiewerte in Europa ist mit 1,7 Prozent Minus das Schlusslicht an den Börsen.
Für Volatilität bei Einzelaktien dürfte zudem der kleine Verfalltag der Aktienoptionen mit Termin Februar sorgen. An den Terminbörsen wird dann üblicherweise um runde Marken bei den Basispreisen gerungen. Am Abend gibt die Deutsche-Börse-Tochter Qontigo dann die Nachfolgeregelung für Linde in den Indizes bekannt. Alles andere als die Commerzbank als DAX-Nachfolger wäre eine Überraschung.
Mercedes-Benz hat Geld für Aktienrückkauf
Mercedes-Benz überrascht den Markt mit einem Aktienrückkauf, die Aktien steigen um 2,5 Prozent. Der Markt habe eher angenommen, dass Mercedes wie andere Autobauer verstärkt in die E-Technik investiert und somit weniger Geld für Rückkäufe ausgibt, sagt ein Händler. Durch Einziehen der Aktien steige der Gewinn je Aktie nach dem aktuellen Stand um mehr als 5,5 Prozent. Auch die Geschäftszahlen liegen leicht über den Erwartungen.
Allianz fallen hingegen nach Zahlen um 2,7 Prozent. Stratege Heino Ruland von Ruland Research weist darauf hin, das Plus des Bereichs Lebens- und Krankenversicherungen beim operativen Ergebnis habe die Erwartungen um 56 Prozent übertroffen, jedoch bedingt durch Zukäufe und die gute Entwicklung in Asien. Das eigentliche Kerngeschäft mit Schadens- und Unfall-Versicherungen entwickelt sich dagegen deutlich schlechter.
Auch die Aktien von Rückversicherer Swiss Re fallen um 0,3 Prozent. Trotz guter Zahlen sehe der Ausblick sehr vorsichtig aus, heißt es von Analysten. RBC Capital Markets merkt an, die Gewinnerwartung für dieses Jahr liege mit 3 Milliarden unter dem Konsens von 3,2 Milliarden Dollar.
Bei Deutsche Post geht es um 2,8 Prozent nach unten. Hier hat JP Morgan die Aktien laut Händlern auf "Underweight" gesenkt.
Air France überrascht positiv
Quartalszahlen aus Frankreich kommen unterschiedlich an. So notieren Electricite de France 0,2 Prozent höher, für die Luxusmarke Hermes geht es indes 0,6 Prozent abwärts.
Die Überraschung des Tages kommt von Air France-KLM: Die Fluglinie schaffte im vierten Quartal den Sprung in die Gewinnzone, die Aktien schießen um 6,2 Prozent nach oben. Dazu konnte ein Rekordumsatz verbucht werden und der operative Gewinn überstieg die Erwartungen. Die Analysten der Citi sehen eine Fortsetzung der positiven Entwicklung ins erste Quartal hinein.
Von starken Zahlen spricht ein Marktteilnehmer mit Blick auf Safran. Das gelte auch für den Ausblick: Der für dieses Jahr erwartete freie Cashflow von mindestens 2,5 Milliarden Euro liege etwa 20 Prozent über den Prognosen. Am Abend wird die Börsen-Tochter Qontigo Safran voraussichtlich als Nachfolger von Linde im Stoxx-50 küren. Der Kurs zieht leicht an.
Auch beim Schweizer Spezialchemiekonzern Sika lief es vergangenes Jahr rund. Der Umsatz sprang um 13 Prozent nach oben. Der Nettogewinn stieg auf 1,16 Milliarden Franken von 1,05 Milliarden im Vorjahr. Im Ausblick zeigt sich Sika weiter positiv und sieht ein Umsatzwachstum von 6,0 bis 8,0 Prozent. Die Aktien honorieren dies mit 4,1 Prozent Kursplus.
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Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD
Euro-Stoxx-50 4.249,76 -1,1% -47,48 +12,0%
Stoxx-50 3.914,28 -0,7% -28,79 +7,2%
DAX 15.360,78 -1,1% -172,86 +10,3%
MDAX 28.758,53 -0,9% -269,32 +14,5%
TecDAX 3.247,75 -1,1% -36,54 +11,2%
SDAX 13.446,29 -0,7% -90,30 +12,8%
FTSE 7.984,95 -0,3% -27,58 +7,5%
CAC 7.305,56 -0,8% -60,60 +12,9%
Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD
Dt. Zehnjahresrendite 2,51 +0,03 -0,06
US-Zehnjahresrendite 3,89 +0,03 +0,01
DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 8:45 Do, 17:25 Uhr % YTD
EUR/USD 1,0625 -0,4% 1,0634 1,0672 -0,7%
EUR/JPY 143,46 +0,4% 143,26 143,23 +2,2%
EUR/CHF 0,9912 +0,3% 0,9884 0,9877 +0,1%
EUR/GBP 0,8905 +0,0% 0,8909 0,8892 +0,6%
USD/JPY 135,02 +0,8% 134,65 134,19 +3,0%
GBP/USD 1,1933 -0,5% 1,1958 1,2003 -1,3%
USD/CNH (Offshore) 6,8907 +0,3% 6,8848 6,8679 -0,5%
Bitcoin
BTC/USD 23.788,56 -0,9% 23.689,52 24.758,87 +43,3%
ROHOEL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 76,10 78,49 -3,0% -2,39 -5,4%
Brent/ICE 82,83 85,14 -2,7% -2,31 -3,4%
GAS VT-Settlem. +/- EUR
Dutch TTF 49,80 52,01 -4,3% -2,21 -30,5%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 1.824,45 1.837,80 -0,7% -13,35 +0,0%
Silber (Spot) 21,23 21,63 -1,8% -0,40 -11,4%
Platin (Spot) 913,20 922,35 -1,0% -9,15 -14,5%
Kupfer-Future 4,07 4,14 -1,6% -0,07 +6,8%
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/thl/cln
(END) Dow Jones Newswires
February 17, 2023 06:59 ET (11:59 GMT)
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AIR France - KLMShs American Deposit Receipt Repr 1 Sh | 0,63 | 0,80% | |
Allianz SE Unsponsored American Depositary Receipt Repr 1-10 Sh | 28,40 | 0,00% | |
Allianz | 287,40 | -0,14% | |
Daimler AG Unsponsored American Deposit Receipt Repr 1 Sh | 13,00 | 1,56% | |
DHL Group (ex Deutsche Post) (spons. ADRs) | 34,40 | 0,88% | |
DHL Group (ex Deutsche Post) | 34,66 | 0,58% | |
Hermès (Hermes International) | 2 043,00 | 0,25% | |
Mercedes-Benz Group (ex Daimler) | 52,62 | 0,94% | |
SAFRAN S.A. | 218,60 | 0,55% | |
Sika AG | 149,70 | -0,17% | |
Swiss Re AG | 89,20 | 0,22% |
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