Auftritt im Wirtschaftsclub 19.10.2023 21:05:00

Geldpolitik im Fokus: US-Notenbankchef Powell lässt Möglichkeit für weitere Zinserhöhung offen

Geldpolitik im Fokus: US-Notenbankchef Powell lässt Möglichkeit für weitere Zinserhöhung offen

Die Entscheidung über eine zusätzliche geldpolitische Straffung werde von künftigen Konjunkturdaten, der weiteren Entwicklung des Ausblicks und der Risiken abhängen, sagte Powell am Donnerstag bei einem Auftritt im Wirtschaftsclub von New York. Zusätzliche Hinweise einer starken konjunkturellen Entwicklung könnten eine Zinserhöhung notwendig machen.

Angesichts der Risiken werde die Notenbank "vorsichtig" vorgehen, sagte Powell weiter. Er wies auch auf eine Verschärfung der finanziellen Bedingungen hin, angetrieben durch einen Anstieg der längerfristigen Anleiherenditen. Anhaltende Änderungen der finanziellen Bedingungen könnten Auswirkungen auf die weitere Geldpolitik haben. Ein Anstieg der Renditen für Staatsanleihen könnte eine Zinserhöhung weniger notwendig machen, sagte der Notenbanker.

Powell bekräftigte frühere Aussagen. Bereits im Anschluss an die jüngste Zinsentscheidung im September hatte er deutlich gemacht, dass die geldpolitischen Entscheidungen von der weiteren Entwicklung der Wirtschaft und der Inflation abhängen.

Der Auftritt von Powell vor dem Wirtschaftsclub wird am Markt als letzte Gelegenheit gesehen, vor der kommenden Zinsentscheidung der Fed Anfang November einen Hinweis auf die weitere Geldpolitik in den USA zu liefern. In den kommenden Tagen beginnt die sogenannte Schweigephase, in der sich Notenbanker vor einer Zinsentscheidung in der Regel nicht mehr zu geldpolitischen Fragen äußern.

Zuletzt hatte die US-Notenbank eine Zinspause eingelegt und den Leitzins im September unverändert in einer Spanne von 5,25 bis 5,50 Prozent belassen. Zuvor hatte die Fed mit zum Teil starken Zinserhebungen gegen die hohe Inflation im Land angekämpft. An den Finanzmärkten gelten eine Fortsetzung der Zinspause und eine Zinserhöhung als mögliche Optionen.

Die Aussagen von Powell zeigten am Devisenmarkt nur wenig Wirkung. Der Kurs des Euro konnte nur zeitweise seine früheren Kursgewinne zum Dollar etwas ausbauen.

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NEW YORK (dpa-AFX)

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