Zinsentscheid |
25.01.2024 14:17:44
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Europäische Zentralbank hält den Leitzins für die Eurozone konstant und setzt ihre geldpolitische Ausrichtung fort
• Zinsniveau bleibt bei 4,5 Prozent
• Inflation und Konjunktur im Blick
Bei ihrem ersten Zinsentscheid im Jahr 2024 haben die europäischen Währungshüter die Leitzinsen für die Eurozone stabil gehalten. Die Europäische Zentralbank hat den Leitzins wie erwartet bei 4,5 Prozent belassen, damit blieb er das dritte Mal in Folge unverändert. Die EZB belässt daneben den Einlagensatz - ebenfalls wie erwartet - bei 4,0 Prozent. Auch der Spitzenrefinanzierungssatz bleibt bei 4,75 Prozent und damit unverändert.
Warten auf Zinssenkungssignale
Diese Entscheidung kommt für die Märkte nicht überraschend, Volkswirte und Marktbeobachter waren im Vorfeld bereits davon ausgegangen, dass es auf Zinsseite von Seiten der EZB keine Überraschung geben wird. Dazu beigetragen hatten in den vergangenen Wochen auch Aussagen vieler EZB-Vertreter, die immer wieder zur Vorsicht mit Blick auf mögliche Zinssenkungen angemahnt hatten. So hatte etwa zuletzt EZB-Ratsmitglied Joachim Nagel betont: "Wir müssen zunächst auf dem aktuellen Zinsplateau bleiben, damit die Geldpolitik ihre inflationsdämpfende Wirkung voll entfaltet".
Inflation und Wirtschaftsentwicklung bleiben entscheidend
Die Verbraucherpreise bleiben weiter entscheidend für die Geldpolitik der Notenbanker. Im Dezember waren die Verbraucherpreise im Euroraum wie erwartet gestiegen, wobei die Kernteuerung unerwartet deutlich zurückging. Wie Eurostat mitteilte, erhöhten sich die Verbraucherpreise gegenüber dem Vormonat um 0,2 Prozent und lagen um 2,9 (Inflationsrate November: 2,4) Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats.
Nichtsdestotrotz hatte unter anderem EZB-Chefin Christine Lagarde davor gewarnt, bereits den Sieg über die Inflation auszurufen. Vielmehr sei weiterhin geboten, aufmerksam zu bleiben, bis die Teuerungsrate wieder auf das Ziel von mittelfristig zwei Prozent zurückgehe.
Neben der Inflation muss die EZB auch die Konjunktur im Blick behalten: Strafft sie die Geldpolitik zu stark, geht das zu Lasten der Wirtschaftsentwicklung. Das hatte Anleger zum Jahresende dazu veranlasst, auf baldige Zinssenkungen zu wetten, was zu einer Börsenrally geführt hatte, die allerdings im Januar ins Stocken geriet, weil sich die Erwartungen als etwas übertrieben erwiesen hatten.
Redaktion finanzen.at mit Material von dpa und Dow Jones
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