Vereinigte Arabische Emirate |
15.06.2014 03:00:01
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Aktienmärkte am Golf: Wilde Wüstenträume
Höher, größer, schneller. Die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE), insbesondere die Emirate Dubai und Abu Dhabi, sind bekannt für ihre Superlative: gigantische Hochhäuser, hochmoderne Shoppingmalls oder eine Skihalle bei Außentemperaturen von 50 Grad Celsius. Nach dem tiefen Fall von 2008, als Dubai kurz vor der Pleite stand, spielen die Araber inzwischen auch an den Märkten wieder ganz oben mit. Zu Jahresbeginn stand der Dubai-Financial-Market-Index bei rund 3.350 Punkten. Bis zum 5. Juni kletterte er auf rund 5.100 Zähler - ein Plus von über 50 Prozent. Zum Vergleich: Der DAX brachte es in der gleichen Zeit lediglich auf ein Plus von rund vier Prozent.
Für die Zuversicht der in den Emiraten investierten Anleger gibt es gute Gründe. Die VAE verfügen global über die sechst- und siebtgrößten Öl- und Gasreserven. Die Staatsverschuldung ist mit rund 18 Prozent vergleichsweise gering, das Pro-Kopf-Einkommen beträgt etwa 55.000 US-Dollar. Mit stabilen wirtschaftlichen Wachstumsraten und einem internationalen Anlagevermögen von geschätzt mehreren Hundert Milliarden Euro gehören die sieben Emirate zu den reichsten Staaten und finanzkräftigsten Investoren weltweit.
Darüber hinaus hat sich Dubai in den vergangenen Jahren zum Touristenmekka entwickelt. Im Jahr 2012 kamen mehr als zehn Millionen Besucher in das Emirat. Zehn Jahre zuvor waren es nur halb so viele gewesen. Und der Trend zeigt weiter nach oben. Allein im ersten Quartal 2013 kamen bereits 5,5 Millionen Touristen.
Hinzu kommt, dass die Weltausstellung Expo 2020 in Dubai und somit erstmals in einem arabischen Land startet. Sie dürfte das ohnehin schon starke Wirtschaftswachstum weiter treiben. Dubais Regierung will in den kommenden sieben Jahren 6,5 Milliarden Dollar investieren. Sie will dadurch rund 230.000 Arbeitsplätze im Staatenbund schaffen. Die Einnahmen aus der Expo werden auf 23 Milliarden Dollar geschätzt.
Banken und Immobilienriesen
Experten gehen davon aus, dass das Megaevent verschiedene Wirtschaftssektoren weiter ankurbeln wird: etwa die Finanz-, Immobilien- und Tourismusbranche. Führende Unternehmen der Region, die den Bau, die Finanzierung sowie die Projektentwicklung übernehmen, dürften daher von der Expo 2020 profitieren.
Anleger können mit einem endlos laufenden Indexzertifikat der Commerzbank (ISIN: DE 000 DR3 VAE 7) auf einen Korb entsprechender Firmen setzen. Der zugrundeliegende Solactive VAE Kursindex bildet die Kursentwicklung der zehn größten Unternehmen aus den Vereinigten Arabischen Emiraten ab, die für ausländische Investoren zugänglich sind. Die Indexmitglieder sind nach Marktkapitalisierung - maximal mit 20 Prozent - gewichtet. Zu den Schwergewichten zählen derzeit zum Beispiel die National Bank of Abu Dhabi, Emaar Properties und die First Gulf Bank. Der Zertifikatekurs stieg seit Jahresanfang bereits um rund 35 Prozent.
Für Privatanleger war es bislang fast ausgeschlossen, in einzelne Aktien aus Dubai oder Abu Dhabi zu investieren, da die Papiere hierzulande nicht gelistet sind. Die Deutsche Bank hat jedoch vor Kurzem Partizipationszertifikate emittiert, mit denen Anleger eins zu eins an der Kursentwicklung einzelner Firmen teilnehmen können. Zum Beispiel auch an den oben genannten Finanzwerten National Bank of Abu Dhabi (ISIN: DE000DE04VB7) und First Gulf Bank (ISIN: DE000DE04VA9) sowie an der Abu Dhabi Commercial Bank (ISIN: DE000DE04VD3).
Außerdem bietet die Deutsche Bank Zertifikate auf Immobilienunternehmen an, wie beispielsweise auf die zuvor bereits genannte Emaar Properties (ISIN: DE000DE04VC5) oder auch auf Aldar Properties (ISIN: DE 000 DE0 4VF 8). Die Zertifikate auf Einzelwerte haben eine feste Laufzeit bis zum 21. September 2015. Für alle gilt: Die unterlegten Aktien werden in ihrer Heimatwährung gehandelt. Daher besteht für Anleger ein Wechselkursrisiko.
Die Entwicklung der Aktienmärkte in den Emiraten erscheint derzeit verlockend. Anlegern sollte allerdings klar sein, dass VAE-Zertifikate - insbesondere zu Einzelwerten - immer riskante Anlagen sind. Der Absturz vor ein paar Jahren hat außerdem gezeigt, dass der Boom in der Region manchmal auf Sand gebaut ist.
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