Ein Unternehmen, welches sich auf das Management solcher ausgelagerten Kreditportfolios konzentriert, ist Ocwen Financial (US-Kürzel: OCN). Spezieller Fokus sind die Hypothekendarlehen. Ziel ist es die Rückflüsse aus den Darlehen und deren Werte zu steigern sowie die Hausbesitzer vor Zwangsvollstreckungen zu bewahren. Schließlich haben Kreditinvestoren ein Interesse daran, dass die Hypotheken vollständig bzw. zu einem größeren Teil zurückgezahlt werden. Nach eigenen Angaben hat Ocwen Financial die höchste „Heilungsrate“ bei rückständigen Krediten. Alleine innerhalb der vergangenen fünf Jahre modifizierte das Unternehmen über 300.000 Darlehen. Seit 2009 tätigte die Gesellschaft drei nennenswerte Übernahmen und baute ihr Kreditportfolio um 800.000 Einheiten auf über 1,2 Millionen aus. Die Börse honorierte die Übernahmen mit Kursgewinnen, aber ein Risiko liegt immer in der Integration. Ocwen Financial hat den Vorteil mit niedrigen Kosten zu arbeiten. Per Ende letzten Jahres hatte das Unternehmen 7.641 Angestellte, wovon 67 Prozent in Indien beschäftigt waren. Daher verfügt der Konzern nach eigenen Angaben auch über eine niedrige Kostenstruktur, weil die Lohnaufwendungen mäßiger ausfallen. In Indien ist Ocwen Financial schon seit über zehn Jahren aktiv.
Gut 70 Prozent der Erlöse entfallen auf das Dienstleistungsgeschäft, welches von Klienten wie Freddie Mac, Deutsche Bank, Morgan Stanley, Credit Suisse und Goldman Sachs in Anspruch genommen wird. Hier erhält Ocwen Financial eine Gebühr von bis zu 0,5 Prozent auf den noch nicht gezahlten durchschnittlichen Restwert der betreuten Kredite. Ocwen Financial hat in seinen Tätigkeitsjahren ein IT-System entwickelt, um die ganzen Daten und Kredite zu managen. Dazu wurden verschiedene Modelle zur Optimierung der Kreditmodalitäten eingebaut und gleichzeitig Wert auf eine Minimierung der Ausfälle und Zwangsvollstreckungen gelegt. Somit sollen die Cashflows maximiert werden und die Kreditportfolios wieder an Wert gewinnen. Mit langfristigen Verträgen lizenziert Ocwen Financial seine Plattform an andere Unternehmen.
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C, A: Seit dem Geschäftsjahr 2011 ziehen die Erträge an. 2012 gelang eine Gewinnsteigerung um 68 Prozent. Für 2013 gehen die Schätzungen von einer satten Zunahme um 254 Prozent aus. Auf Quartalsbasis betrugen die jüngsten Steigerungsraten -48 Prozent, 28 Prozent, 95 Prozent und 488 Prozent. Damit hat die Gewinndynamik signifikant zugelegt. Das Umsatzwachstum legte im vergangenen Quartal von 90 Prozent auf 51 Prozent zu.
N: Ocwen Financial hat durch mehrere Akquisitionen sein Portfolio gestärkt und profitiert von fundamentalen Veränderungen. Banken trennen sich von Kreditportfolios die gefährdet sind oder beauftragen Drittanbieter mit der Betreuung. Dieser Trend dürfte anhalten, aber Ocwen Financial ist von der Akquise abhängig.
S: Das Handelsvolumen hat seit 2010 gegenüber den Vorjahren signifikant zugenommen. Rund 20 Prozent der Aktien besitzen die Insider.
L: Ocwen Financial bewegt sich in einem intakten mittelfristigen Aufwärtstrend und notiert auf Allzeithochniveau. Das RS-Rating von aktuell 95 signalisiert, dass die historische Kursentwicklung besser war als bei 95 Prozent aller anderen Titel. Damit ist die Leader-Eigenschaft erfüllt.
I: 495 institutionelle Anleger besitzen Positionen. Die Anzahl an investierten Fonds stieg in den letzten Quartalen um 50 Prozent. Das A/D-Rating signalisiert mit „C-“ keine massive Akkumulation der Aktie.
M: Der Markt befindet sich in einer Korrektur.
Ocwen Financial ging 2012 in einen steilen Aufwärtstrend über. Die Aktie verteuerte sich binnen weniger Monate von 15 USD auf über 40 USD. Diese kraftvolle Trendbewegung wird seit Oktober vergangenen Jahres durch eine Seitwärtsbewegung konsolidiert. Ein frisches Kaufsignal generiert Ocwen Financial, wenn die Aktie bei 42,07 USD ausbricht. Dann sollte der Stoppkurs bei 39,55 USD platziert werden.
Swing Trading ist ein Trading-Ansatz mit dem Ziel, kurzfristige Auf- und Abwärtsbewegungen an den Märkten systematisch auszunutzen. Ein Swing Trader versucht explizit kleinere und größere Marktschwankungen gezielt auszunutzen. Die Haltedauer eines Trades reicht dabei von wenigen Tagen bis zu mehreren Wochen.
In dieser Swing Trading Rubrik handeln wir die Strategien von Marc Rivalland sowie den 1-2-3-4er von Jeff Cooper. Diese Handelsansätze bieten ein klar definiertes Regelwerk und sind optimal für berufstätige Trader geeignet, da sowohl der Einstieg (über eine Stopp-Buy Order) als auch der Ausstieg (über eine Stopp-Sell Order) eindeutig definiert sind. Die Orders können daher meist bereits vor Börseneröffnung platziert werden.
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