Zuckerpreis
Neue Mindestpreise |
02.10.2017 07:44:00
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Zuckerquote in der EU gefallen
Maximal 85 Prozent der Produktion durften aus EU-Ländern stammen, zusätzlich galt eine Obergrenze von jährlich 13,5 Millionen Tonnen. Außerdem mussten die Zuckerproduzenten den Landwirten einen Mindestpreis für ihre Rüben zahlen. Diese starren Begrenzungen waren 2006 eingeführt worden, nachdem es in der EU wegen Exportsubventionen jahrzehntelang zu einer Überproduktion gekommen war.
Österreichs Rübenbauern haben zuletzt vor einem Überangebot an Weißzucker von zwei bis drei Millionen Tonnen gewarnt. Das bringe einen großen Preisdruck wegen eines tieferen Rübenpreises. Der Chef des heimischen Zuckerkonzerns Agrana, Johann Marihart, sieht Situation hingegen weniger aufgeregt. Er geht davon aus, dass sich der Markt wie bei Milch einpendeln werde.
Die EU-Kommission rechnet nach dem Quotenaus mit einem Produktionszuwachs von einem Fünftel. Verschiedene internationale Fachleute gingen zuletzt davon aus, dass die Zucker-Produktion auf 16 bis 19 Millionen Tonnen pro Saison anwachsen wird. Die gesamte Rübenanbaufläche in der EU stieg heuer bereits um 16 Prozent von 1,39 Mio. Hektar auf 1,63 Millionen Hektar. Haupt-Zuckerländer sind Frankreich und Deutschland. Beide Staaten gemeinsam sorgen für knapp die Hälfte der Zuckerproduktion in der EU.
Angesichts des Endes der EU-Zuckerquote hat die deutsche Süßwarenindustrie eine deutliche Absenkung der Zollschranken für Importe aus Drittländern gefordert. Ein solcher Schritt sei "längst überfällig", beklagte der Vorsitzende des Bundesverbands der Deutschen Süßwarenindustrie (BDSI), Stephan Nießner. Ziel müsse es sein, drohende Zuckerengpässe für die Lebensmittelwirtschaft zu vermeiden. Die deutschen Zuckerhersteller wiesen die Forderung umgehend zurück. Eine Öffnung des EU-Marktes bringe die heimische Zuckerwirtschaft in Gefahr, warnte Günter Tissen, Hauptgeschäftsführer der Wirtschaftlichen Vereinigung Zucker.
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