Kommt die Wende noch? 27.01.2019 23:22:00

Rohstoffe wieder im Aufwind: Darum bleibt der Silberpreis jedoch zurück

Rohstoffe wieder im Aufwind: Darum bleibt der Silberpreis jedoch zurück

In der dritten Januarwoche verzeichneten Silber-Futures die schlechteste wöchentliche Performance seit letztem November. Und seine Zuschläge der ersten Tage im neuen Jahr verlor der Silberpreis inzwischen auch wieder: Zuletzt schloss er am 23. Januar bei 15,26 US-Dollar pro Unze. Dagegen stehen der Goldpreis und insbesondere der Palladiumpreis höher als zum Jahreswechsel.

Warum die erhoffte Kurserholung ausbleibt

Wie die Wirtschaftsseite "The Economic Times" berichtet, gehen Experten davon aus, dass zwei Faktoren einer Erholung des Silberpreises im Weg stehen: Zum einen lenken Entspannungssignale im Handelsstreit die Anleger von dem auch als Industriegut geschätzten Rohstoff weg und eher hin zu Aktien - ein sicherer Hafen scheint dadurch nicht mehr notwendig. Darüber hinaus könnten die Wirtschaftsaussichten für die industrielle Komponente problematisch wirken. Denn hinsichtlich einer abschwächenden Industrienachfrage werden Anleger kritisch aufgrund des reichlichen Silberaufkommens.

Zu hoher Bestand?

"Es gibt absolut keinen Mangel an Silber", zitiert "The Economic Times" den Strategen bei der Investmentbank TD Securities, Daniel Ghali. Und dieser Umstand laste derzeit auf dem Preis des weißen Metalls. Und auch Tai Wong, leitender Rohstoffexperte von BMO Capital Markets, äußerte in einem Telefongespräch gegenüber "The Economic Times", dass die Silbernachfrage nachgelassen hat - möglicherweise auch aufgrund der steigenden Goldnachfrage: Als Gold schwächelte, stiegen die Anleger wohl in Silber ein und nicht "aufgrund solider Fundamentaldaten", so Wong.

JPMorgan: Zweites Halbjahr beflügelt

Derzeit dümpelt der Silberpreis knapp über 15 US-Dollar - laut JPMorgan, wird sich daran in nächster Zeit nicht viel ändern. Doch für das zweite Halbjahr 2019 setzt die Investmentbank auf einen deutlichen Erholungskurs: Für das vierte Quartal erwartet die US-Investmentbank einen Silberpreis bei 17,35 US-Dollar. Als kleiner Bruder soll Silber sich laut der JPMorgan-Einschätzung eigentlich am erwarteten Goldpreisanstieg orientieren - obwohl das weiße Metall in den vergangenen Monaten im Vergleich zu Gold wesentlich schlechter performte.

Wie sich der Silberpreis in nächster Zeit entwickelt bleibt wohl von den üblichen Faktoren wie beispielsweise der Nachfrage nach sicheren Häfen, dem US-Dollar sowie den Zinsen abhängig. Aber auch der Einfluss der industriellen Funktion ist bei Silber nicht außer Acht zu lassen.

Redaktion finanzen.at

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Rohstoffe in diesem Artikel

Goldpreis 2 632,74 7,09 0,27
Palladiumpreis 989,50 7,50 0,76
Silberpreis 30,47 0,13 0,43