07.05.2018 17:58:43

MÄRKTE USA/Weiter aufwärts - Steigender Ölpreis treibt Energiewerte an

Von Thomas Rossmann

NEW YORK (Dow Jones)--Angeführt von den Energiewerten geht es zu Beginn der neuen Handelswoche an der Wall Street weiter nach oben. Die steigenden Ölpreise machen den Sektor mit einem Plus von 2,2 Prozent aktuell zum größten Gewinner. Hintergrund sind die Sorgen um den weiteren Bestand des Atom-Abkommens mit dem Iran, über das die USA in dieser Woche entscheiden wollen. Sollte es hier zu einer Aufkündigung kommen, dürfte weniger iranisches Öl an die Weltmärkte kommen und somit die Preise weiter steigen lassen, heißt es.

Der Dow-Jones-Index gewinnt 0,7 Prozent auf 24.428 Punkte. Für den S&P-500 geht es 0,5 Prozent nach oben, und der Nasdaq-Composite steigt um 0,9 Prozent.

Teilnehmer sagen, es gebe aktuell gute Gründe für Bewegungen in beide Richtungen. "Der Markt ist gefangen zwischen guten wirtschaftlichen Fundamentaldaten und geopolitischer Unsicherheit", so Philippe Gijsels, Chief Strategy Officer bei BNP Paribas Fortis. Es werde wohl nicht mehr lange dauern, bis sich der Markt deutlicher in eine der beiden Richtungen bewege. Da die Berichtssaison nun weitgehend zu Ende sei, könne möglicherweise die Politik wieder stärker in den Fokus geraten, sagt er weiter. Aktuell stehen vor allem die Verhandlungen zwischen den USA und China im Blick, die über das Wochenende keinen entscheidenden Fortschritt im Handelskonflikt erbracht haben.

Derweil zeigt sich US-Großinvestor Warren Buffett zuversichtlich zu Aktien. Er habe zwar immer mal wieder den Markt als wesentlich zu hoch bewertet empfunden, sagte er, "aber derzeit ist das nicht der Fall". Buffetts Einschätzungen werden an der Wall Street stets beachtet.

Dollar zeigt erneut Stärke

Am Devisenmarkt zeigt der Dollar weiterhin Stärke. Eine kleine Erholung des Euro vom späten Freitag und frühen Montag konnte sich nicht behaupten. Die Gemeinschaftswährung notiert aktuell bei 1,1921 Dollar, war zwischenzeitlich allerdings erstmals seit Ende Dezember unter die Marke von 1,19 Dollar gerutscht. Hintergrund für die Dollar-Stärke ist die Straffung der Geldpolitik durch die US-Notenbank, der eine nach wie vor lockere Gangart der anderen großen Zentralbanken gegenübersteht. Zudem habe Europa in jüngster Zeit schwächere Konjunkturdaten als die USA zu verkraften gehabt.

Der Ölpreis setzt seinen Vormarsch fort. Erstmals seit 2014 liegt der Preis für ein Barrel der US-Sorte WTI wieder über dem Niveau von 70 Dollar. Der Iran sei "ein wichtiger Player auf dem globalen Ölmarkt, seit im Jahr 2016 die Sanktionen aufgehoben wurden", so Analyst Naeem Aslam von Think Markets mit Blick auf die Zukunft des Atom-Abkommens mit dem Iran.

US-Präsident Donald Trump muss bis zum 12. Mai entscheiden, ob er das Abkommen beenden und neue Sanktionen verhängen will. Diese könnten den Öl-Export aus dem Land behindern und das globale Angebot verringern. Der iranische Außenminister hatte die US-Forderungen in der vergangenen Woche als inakzeptabel bezeichnet. Der Preis für ein Barrel WTI steigt um 1,0 Prozent auf 70,43 Dollar. Für Brent geht es um 1,5 Prozent auf 75,99 Dollar nach oben.

Der starke Dollar lastet dagegen zwischenzeitlich auf dem Goldpreis. Jedoch kann die Feinunze leichte Verluste aus dem Verlauf wieder aufholen und zeigt sich wenig verändert bei 1.315 Dollar. Der Preis bewege sich damit weiter in der seit Jahresbeginn gültigen Spanne zwischen 1.305 und 1.360 Dollar, so ein Teilnehmer. Für Belastung sorgten neben dem starken Dollar vor allem die Sorgen vor steigenden Zinsen in den USA. Gestützt wurde der Goldpreis von seinem Status als "sicherer Hafen".

Wenig Bewegung gibt es am Anleihemarkt. Die Rendite zehnjähriger Papiere steigt um einen halben Basispunkt auf 2,95 Prozent. Händler sprechen von Zurückhaltung im Vorfeld der im Verlauf der Woche anstehenden Neuemissionen und wichtigen Inflationsdaten.

Starbucks mit Nestle-Vereinbarung im Fokus

Die US-Kaffeehauskette Starbucks und der schweizerische Nahrungsmittelkonzern Nestle haben eine milliardenschwere Vereinbarung über den Vertrieb von Kaffeeprodukten geschlossen. Nestle erhält weltweit die unbefristeten Rechte an der Vermarktung der Konsum- und Gastronomieprodukte von Starbucks. Ausgenommen seien Starbucks-Cafes und Fertiggetränke. Nestle leiste dafür eine Vorauszahlung von 7,15 Milliarden US-Dollar in bar für ein Geschäft mit einem jährlichen Umsatz von 2 Milliarden Dollar. Die Starbucks-Aktie zeigt sich wenig verändert.

Bei den Energiewerten geht es für Exxon Mobil um 2,5 Prozent nach oben, und die Papiere von Chevron verzeichnen ein Plus von 1,5 Prozent.

International Flavors & Fragrances (IFF) geben um 6,9 Prozent nach. Der US-Aromenspezialist und Symrise-Konkurrent will die israelische Frutarom Industries in einer Transaktion in Bargeld und Aktien für 7,1 Milliarden Dollar inklusive Schulden übernehmen.

Mondelez International hat eine neue Marke in sein Portfolio aufgenommen. Der Gebäckwaren-Hersteller Tate's Bake Shop wurde für rund 500 Millionen Dollar gekauft. Die Papiere von Mondelez verbessern sich um 0,2 Prozent.

Wells Fargo hat mitgeteilt, gegen Zahlung von 480 Millionen Dollar eine vorläufige Einigung zur Beilegung einer Betrugsklage getroffen zu haben. Dabei ging es um eine Sammelklage vor einem Bundesgericht in Nordkalifornien. Der europäische Vermögensverwalter Union Investment und der vom Gericht bestimmte Klageführer warfen Wells Fargo vor, falsche Angaben gemacht und damit den Aktienkurs von Wells Fargo "künstlich aufgebläht" zu haben von Februar 2014 bis September 2016. Die Anleger sind offenbar erleichtert, dass die Angelegenheit vom Tisch ist, für die Aktie geht es um 0,5 Prozent nach oben.

===

INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

DJIA 24.427,93 0,68 165,42 -1,18

S&P-500 2.677,31 0,52 13,89 0,14

Nasdaq-Comp. 7.274,94 0,91 65,32 5,38

Nasdaq-100 6.836,44 0,99 67,32 6,88

US-Anleihen

Laufzeit Akt. Rendite Bp zu Vortag Rendite Vortag +/-Bp YTD

2 Jahre 2,50 0,0 2,50 129,9

5 Jahre 2,79 0,7 2,78 86,6

7 Jahre 2,90 -0,1 2,90 65,2

10 Jahre 2,95 0,5 2,95 51,0

30 Jahre 3,12 0,2 3,12 5,7

DEVISEN zuletzt +/- % Mo., 8:23 Uhr Fr, 17.25 Uhr % YTD

EUR/USD 1,1921 -0,32% 1,1946 1,1931 -0,8%

EUR/JPY 130,20 -0,23% 130,49 130,32 -3,8%

EUR/CHF 1,1954 -0,09% 1,1955 1,1950 +2,1%

EUR/GBP 0,8788 -0,54% 0,8821 1,1330 -1,2%

USD/JPY 109,22 +0,11% 109,23 109,24 -3,0%

GBP/USD 1,3564 +0,21% 1,3541 1,3517 +0,4%

Bitcoin

BTC/USD 9.343,87 -2,3% 9.385,71 9.703,21 -31,6%

ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 70,43 69,72 +1,0% 0,71 +17,3%

Brent/ICE 75,99 74,87 +1,5% 1,12 +16,5%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.314,71 1.315,25 -0,0% -0,54 +0,9%

Silber (Spot) 16,50 16,53 -0,2% -0,03 -2,6%

Platin (Spot) 915,85 910,35 +0,6% +5,50 -1,5%

Kupfer-Future 3,07 3,07 +0,3% +0,01 -7,3%

===

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/ros/bam

(END) Dow Jones Newswires

May 07, 2018 11:59 ET (15:59 GMT)

Neu: Öl, Gold, alle Rohstoffe mit Hebel (bis 20) handeln
Werbung
Handeln Sie Rohstoffe mit Hebel und kleinen Spreads. Sie können mit nur 100 € mit dem Handeln beginnen, um von der Wirkung von 2.000 Euro Kapital zu profitieren!
82% der Kleinanlegerkonten verlieren Geld beim CFD-Handel mit diesem Anbieter. Sie sollten überlegen, ob Sie es sich leisten können, das hohe Risiko einzugehen, Ihr Geld zu verlieren.

Analysen zu Frutarom Industries (1995) Ltd (spons. GDR)mehr Analysen

Aktien in diesem Artikel

Chevron Corp. 153,04 1,07% Chevron Corp.
ExxonMobil Corp. (Exxon Mobil) 107,60 1,76% ExxonMobil Corp. (Exxon Mobil)
International Flavors & Fragrances Inc. 81,36 0,39% International Flavors & Fragrances Inc.
Mondelez 55,74 1,16% Mondelez
Wells Fargo & Co. 72,55 5,88% Wells Fargo & Co.