12.01.2015 08:43:35
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MÄRKTE EUROPA/Broker setzen Ölpreis unter Druck
An den europäischen Aktienmärkten zeichnet sich vorbörslich eine wenig veränderte Eröffnung ab. Sowohl der Dax als auch der Euro-Stoxx-50 werden knapp über den Schlussständen vom Freitag errechnet. "Das Risiko nimmt zu, dass die Europäische Zentralbank die Märkte enttäuscht", sagt Chris Weston, Anlagestratege von IG Markets, mit Blick auf die kursierenden Erwartungen breit angelegter Staatsanleihenkäufe. Daneben hemme die anstehende Wahl in Griechenland die Kauflust.
"Das uneinheitliche Bild dürfte erst einmal erhalten bleiben", sagt Achim Matzke, Marktanalyst der Commerzbank. Derzeit fehlten die Signale für ein Verlassen des Seitwärtsmarktes, der sich zwischen knapp 9.400 und knapp 10.000 Punkten etabliert habe.
Einen möglichen Belastungsfaktor für die Börsen, oder zumindest für den Energiesektor, könnte zu Wochenbeginn der weiter nachgebende Ölpreis darstellen. Hier belastet unter anderem eine negative Studie von Goldman Sachs. Goldman hat das Langfristziel für Brent auf 70 von zuvor 90 Dollar gesenkt. Die Analysten erwarten, dass Brent im zweiten Quartal bis auf 42 Dollar fallen könnte und unter 50 Dollar im dritten Quartal handeln wird. Für eine Bereinigung des Ölmarktes seien niedrige Preise notwendig. Am Morgen handelt Brent bei rund 49,30 Dollar je Barrel, ein Abschlag von knapp 2 Prozent. Auch die Societe Generale hat ihre Ölpreisprognosen nach unten genommen.
Auf der anderen Seite zieht der Goldpreis weiter an. Die Feinunze wird erstmals seit einem Monat wieder an der Marke von 1.230 Dollar gehandelt. In den USA rücken Zinserhöhungen mit der schwachen Lohnentwicklung am Arbeitsmarkt möglicherweise nach hinten. Deshalb kann sich auch der Euro noch etwas erholen.
Bei den Einzelwerten könnten Qiagen erst einmal unter Druck geraten. Bei dem Biotech-Unternehmen fallen wegen der Übernahme von Enzymatics im Dezember Aufwendungen von insgesamt 47 Millionen US-Dollar an. Lange andauern dürfte der Druck auf den Kurs aber nicht: "Qiagen bilanziert diese Belastungen konservativ, was sicher positiv ist", sagt der Händler. Denn mehr als die Hälfte der Belastungen flössen in das bereinigte Ergebnis ein.
Positiv für den Aktienkurs sei auch das Rückkaufangebot für alle 2014 fällig werdenden Wandelschuldverschreibungen. "Mit einem Rückkauf der Convertibles reduziert sich das Risiko einer Verwässerung je Aktie. Dieses Risiko war bei Qiagen immer recht hoch", sagt der Händler. Mit dem Rückkaufangebot schaffe Qiagen also einen Ausgleich zu den Aufwendungen.
Auch andere Titel aus der Pharmabranche stehen im Blick des Markts. Im Handel stößt der Kauf von NPS Pharmaceuticals durch Shire für 5,2 Milliarden Dollar oder 46 Dollar je Aktie auf eine positive Resonanz. Damit stärke Shire seine Position im Bereich Spezialmedizin. Wie andere Pharmaunternehmen auch versucht Shire sein Produktportfolio durch Akquisitionen aufzufrischen. Bereits vor einigen Monaten war NPS als möglicher Übernahmekandidat genannt worden.
Den Kaufpreis kann Shire zum Teil aus der von AbbVie erhaltenen Entschädigungszahlung von 1,6 Milliarden Dollar entrichten, die Shire nach dem gescheiterten Übernahmeversuch durch AbbVie erhalten hatte. Die NPS-Aktie ging am Freitag mit 41,91 Dollar aus dem Handel.
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January 12, 2015 02:13 ET (07:13 GMT)
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