Edelmetall im Fokus 30.05.2020 22:04:00

Gold-Rally - Wie stehen die Chancen für einen weiteren Antieg des Goldpreises?

Gold-Rally - Wie stehen die Chancen für einen weiteren Antieg des Goldpreises?

Gold hat in den letzten 12 Monaten mehr als 30 Prozent an Wert gewonnen
• Aussichten für weiteren Goldpreisanstieg sind positiv
• Auch Analysten zeigen sich bullish


Der Goldpreis gilt als einer der Profiteure am Finanzmarkt. Seit seinem 52-Wochen-Tief bei 1.289,05 US-Dollar im Mai 2019 haben Gold-Investoren eine positive Performance von mehr als 30 Prozent in ihren Depots. Die Aussichten für eine Fortsetzung der Rally sind gut, denn am für Gold positiven Marktumfeld hat sich aktuell nichts geändert.

Sicherer Hafen-Effekt treibt den Goldpreis weiter

Die Corona-Krise hat die Märkte weiter fest im Griff. Auch wenn die Börsen den Pandemie-Schock scheinbar bereits abgeschüttelt haben: Die Folgen für die Weltwirtschaft werden auf nicht absehbare Zeit noch deutlich zu spüren sein. Um die zu erwartenden ökonomischen Belastungen abzufedern, haben die Notenbanken weltweit Geld in beispiellosem Umfang in die Märkte gepumpt und eine Liquiditätsschwemme verursacht. Die Zinsen werden - bedingt durch schwächelnde Konjunktur - wohl noch lange Zeit auf niedrigem Niveau bleiben. Gute Nachrichten für Gold, denn das gelbe Edelmetall ist ein Profiteur dieses Marktumfeldes.

Investoren flüchten in wirtschaftlich unsicheren Zeiten in Goldanlagen, die als wertstabil gelten. Vor dem Hintergrund einer Liquiditätsschwemme von Fed & Co. nehmen Inflationssorgen überhand, wer sein Geld in Gold anlegt, schützt es vor dem Wertverlust von Papiergeld, so der Tenor am Markt. Denn anders als Fiat-Geld kann Gold nicht neu gedruckt werden, wenn Bedarf besteht, stattdessen sind die natürlichen Goldressourcen beschränkt, das Edelmetall ist nur begrenzt verfügbar. Das bringt viele Investoren zu der Annahme, Gold müsse unweigerlich im Wert steigen, sich zumindest aber wertstabil zeigen und damit das eigene Vermögen sichern. Solange diese Überzeugung präsent ist, dürften Inflationssorgen den Goldpreis weiter stützen und auch in den kommenden Monaten weiter für eine positive Preisentwicklung bei dem Edelmetall sorgen.

Starke Goldnachfrage mit Zusatzeffekt

Hinzu kommt, dass die Nachfrage nach Gold in den vergangenen Monaten deutlich angezogen hat. Die zeitweise Lahmlegung von Lieferketten - bedingt durch Lockdown-Maßnahmen rund um den Globus - haben eine Art FOMO-Effekt ausgelöst. Viele Investoren, die die starke Nachfrage nach dem Edelmetall registrierten und zeitgleich erkannten, dass die Liefersituation zumindest vorübergehend problematisch sein könnte, hatten Angst, nicht an Bord zu sein, wenn die Goldrakete abhebt. Die starke Goldnachfrage sorgt also derzeit für eine noch stärkere Goldnachfrage - ein weiterer Anstieg des Goldpreises ist vor diesem Hintergrund mindestens wahrscheinlich.

Gold-ETFs mit starken Zuflüssen

Besonders deutlich wird dies bei der Betrachtung von Gold ETFs und Gold-ETCs, beliebten Anlageklassen von Goldinvestoren. Die Zuflüsse in goldbesicherte ETFs waren im April den sechsten Monat in Folge positiv, wie aus dem Report des World Gold Council hervorgeht. "Gold hat die meisten wichtigen Anlageklassen übertroffen […] wir gehen davon aus, dass sich dieser Trend fortsetzen wird, da die Anleger mit der anhaltenden Markt- und sozialen Unsicherheit und den Auswirkungen der Interventionen der Zentralbanken zu kämpfen haben", heißt es in einem Kommentar von Juan Carlos Artigas, Leiter Research beim World Gold Council, weiter.

Gute Aussichten für Gold

Da Anleger von Gold-ETFs häufig mittel- bis langfristig orientiert sind, sind die Aussichten für einen weiteren Anstieg des Goldpreises grundsätzlich gut. Zumal eine Nachfrageerholung aus der Region Asien zu erwarten ist, wo die Goldimporte angesichts der Corona-Pandemie, die zu Unregelmäßigkeiten in den Lieferketten geführt hatte, zuletzt deutlich eingebrochen waren. Eine Erholung des Schmuckmarktes mit Lockerungsbemühungen in vielen Ländern ist zu erwarten, wenn auch die Auswirkungen auf den Goldpreis eher gedämpft bleiben dürften.

Die anhaltende Niedrigzinspolitik der Notenbanken und mögliche weitere Liquiditätsspritzen der Währungshüter aber auch die unsichere Konjunkturentwicklung werden die Lust vieler Investoren auf Goldinvestments wohl weiter stützen.

Das sehen auch Goldexperten ähnlich, die jüngst optimistische Goldpreisprognosen abgaben. Analysten der ING glauben daran, dass Gold die Marke von 1.800 US-Dollar bald überwinden wird. Dabei sehen sie die zunehmenden Spannungen zwischen den USA und China als zusätzlichen Preistreiber für Gold. Auch die Schweizer Großbank UBS glaubt, das Edelmetall habe das Potenzial, die psychologisch wichtige Preismarke zu überwinden.

Redaktion finanzen.at

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