Gold: In Richtung 1.200 Dollar abgerutscht

von Jörg Bernhard

Es ist aber nicht davon auszugehen, dass dies so bleiben wird. Unsicherheit und Unberechenbarkeit dürften weiterhin seine Politik maßgeblich kennzeichnen. Sobald er protektionistische Töne wieder von sich geben sollte, dürfte der Goldpreis darauf tendenziell positiv reagieren. Morgen werden chinesische Investoren letztmals am Goldhandel teilnehmen und sich danach für eine Woche feiertagsbedingt verabschieden. Zuletzt sind sie durch ihre ausgeprägte Kauflaune aufgefallen. Für die weitere Entwicklung des Goldpreises dürften aber wichtige US-Konjunkturdaten eine entscheidende Rolle spielen. Am morgigen Donnerstag stehen die US-Handelsbilanz sowie die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe auf der Agenda. Am Freitag folgen dann noch aktuelle BIP-Wachstumsraten (Q 4) und der Auftragseingang langlebiger Wirtschaftsgüter. Fallen sie besser als erwartet aus, droht ein Rutsch unter die Marke von 1.200 Dollar.

Am Mittwochmorgen zeigte sich der Goldpreis mit rückläufigen Notierungen. Bis gegen 8.00 Uhr (MEZ) ermäßigte sich der am aktivsten gehandelte Future auf Gold (April) um 7,60 auf 1.206,00 Dollar pro Feinunze.

Rohöl: Von API-Lagerdaten belastet

Am Dienstagabend meldete das American Petroleum Institute einen Anstieg der gelagerten Ölmengen um 2,9 Millionen Barrel. Noch deutlicher ging es mit den Benzinreserven (plus 4,9 Millionen Barrel) nach oben. Am Nachmittag informiert die US-Energiebehörde Energy Information Administration (16.30 Uhr) ebenfalls über die Entwicklung am US-Ölmarkt. Die steigende US-Ölproduktion schwebt wie ein Damoklesschwert über dem Ölpreis. Die Ankündigung Trumps, die Ölindustrie zu deregulieren und der relativ hohe Ölpreis dürften diesen Trend eher verstärken als abschwächen.

Am Mittwochmorgen präsentierte sich der Ölpreis mit leicht nachgebenden Notierungen. Bis gegen 8.00 Uhr (MEZ) ermäßigte sich der nächstfällige WTI-Kontrakt um 0,12 auf 53,06 Dollar, während sein Pendant auf Brent um 0,09 auf 55,35 Dollar zurückfiel.