Gold: Anhaltende Kauflaune in China

von Jörg Bernhard

An der Shanghai Gold Exchange wurden am heutigen Donnerstag bei den besonders liquide gehandelten Ein-Kilogramm-Barren Umsätze in Höhe von 45.750 kg gemeldet. Damit belaufen sich die durchschnittlichen Tagesumsätze dieser Woche auf 34.706 kg. Ein noch höherer Wert wurde zuletzt vor genau 12 Monaten kommuniziert. Auch damals war das bevorstehende chinesische Neujahrsfest als wichtigster Kaufgrund genannt worden. Doch spätestens am 27. Januar dürfte dieses Argument nicht mehr ziehen. Bis zum 2. Februar bleiben dann die Handelsplätze in Hongkong und Shanghai feiertagsbedingt geschlossen. Dann wird sich zeigen, wie der Rest der Welt an den Goldmärkten agieren wird.

Am Donnerstagnachmittag zeigte sich der Goldpreis mit höheren Notierungen. Bis gegen 14.55 Uhr (MEZ) verteuerte sich der am aktivsten gehandelte Future auf Gold (Februar) um 4,40 auf 1.201,00 Dollar pro Feinunze.

Rohöl: Schlechte Nachrichten verpuffen

Obwohl der am Mittwochnachmittag veröffentlichte Wochenbericht der US-Energiebehörde Energy Information Administration extrem negativ ausgefallen war, reagierte der Ölpreis überraschend positiv. So hofft man zum Beispiel auf eine robuste Ölnachfrage in China und die im November versprochenen Förderkürzungen von OPEC- und nicht OPEC-Förderländern. Von Regierungsvertretern aus dem Irak, Kuwait und Saudi-Arabien waren zwar Absichtserklärungen zu hören, zu 100 Prozent kann man diesen Informationsquellen allerdings nicht trauen - das hat zumindest die Erfahrung vergangener Jahrzehnte gezeigt. Analysten von BMI Research rechnen damit, dass die versprochene Begrenzung des Ölangebots zu mehr als 70 Prozent eingehalten werden könnte.

Am Donnerstagnachmittag präsentierte sich der Ölpreis mit erholten Notierungen. Bis gegen 14.55 Uhr (MEZ) verteuerte sich der nächstfällige WTI-Kontrakt (Februar) um 0,79 auf 53,04 Dollar, während sein Pendant auf Brent (März) um 0,90 auf 56,00 Dollar anzog.