COT-Report: Starkes Comeback der Goldoptimisten

Mit dem sogenannten Open Interest - also der Zahl offener Kontrakte - ging es in der Woche zum 17. Juni von 378.689 auf 379.843 Futures (+0,3 Prozent) nach oben. Bei der kumulierten Netto-Long-Position (optimistische Markterwartung) großer und kleiner Spekulanten war ein deutlich stärkerer Anstieg zu beobachten. Sie zog innerhalb einer Woche von 63.150 auf 78.325 Kontrakte (+24,0 Prozent) an. Dies war vor allem den großen Spekulanten (Non-Commercials) zu verdanken, die ihre Netto-Long-Position von 61.127 auf 78.295 Futures (+28,1 Prozent) ausbauten. Bei den Kleinspekulanten (Non-Reportables) wuchs angesichts eines Einbruchs von 2.023 auf magere 30 Kontrakte jedoch die Skepsis. Da die Erhebung auf den Daten vom Dienstag basierte, dürfte angesichts der fulminanten Goldpreisrally in der zweiten Wochenhälfte der Optimismus unter den Terminmarktspekulanten eher zu- als abgenommen haben.

Gold erzielt markanten Wochengewinn

Dank der Schützenhilfe von Fed-Chefin Janet Yellen und im Zuge einer sich verschlechternden geopolitischen Lage im Irak und in der Ukraine gelang dem gelben Edelmetall ein Wochengewinn in Höhe von 3,2 Prozent und eine Rückeroberung der Marke von 1.300 Dollar. Das Nachfrageinteresse chinesischer Anleger nahm in der vergangenen Woche deutlich zu. So stieg der Wochenumsatz an der Shanghai Gold Exchange um 23,5 Prozent auf 81.497 kg an. Aus charttechnischer Sicht hellte sich die Stimmung ebenfalls auf. So überwand der Goldpreis sowohl die 100-Tage- als auch die 200-Tage-Linie, was Chartisten als klares Kaufsignal interpretieren. Durch die rasante Bergfahrt zeigt der Timingindikator Relative-Stärke-Index mit aktuell 71,3 Prozent allerdings nun eine überkaufte Zone an. Die Gefahr einer technischen Korrektur hat dadurch deutlich zugenommen. Ein Verkaufssignal entstünde, falls der RSI die Grenze von 70 Prozent von oben nach unten durchschneidet. Sollte die Aufwärtstendenz des gelben Edelmetalls anhalten, wären RSI-Werte von deutlich über 70 Prozent möglich und ein Verkaufssignal könnte somit länger auf sich warten lassen.