Goldpreis 25.07.2015 15:00:09

COT-Report: Spekulanten verabschieden sich aus Gold-Futures

von Jörg Bernhard

Bei der Anzahl offener Kontrakte (Open Interest) war mit einem Wochenrückgang von 462.664 auf 459.760 Kontrakte ein nachlassendes Interesse an Gold-Futures registriert worden. Nach den Kursturbulenzen zum Wochenauftakt haben Terminspekulanten ihr Short-Engagement in der Woche zum 21. Juli kräftig nach oben gefahren. Dies machte sich bei großen und kleinen Spekulanten in einem stark nachlassenden Optimismus bemerkbar. Mit der kumulierten Netto-Long-Position (optimistische Markterwartung) großer und kleiner Spekulanten ging es innerhalb einer Woche von 48.469 auf 21.584 Kontrakte (-55,5 Prozent) kräftig bergab. Diese verschlechterte Stimmung war bei Großspekulanten (Non-Commercials) wie Kleinspekulanten (Non-Reportables) ähnlich stark ausgeprägt. So reduzierte sich im Berichtszeitraum die Netto-Long-Position der großen Spekulanten von 47.824 auf 28.279 Futures (-40,9 Prozent). Kleinspekulanten (Non-Reportables) sind mittlerweile sogar netto short, also mehrheitlich pessimistisch gestimmt. Hier drehte die Marktmeinung von plus 645 auf minus 6.695 Kontrakte.

Turbulenzen zum Wochenstart

Wie im April 2013 trennten sich wieder einmal Marktakteure, die am Goldmarkt ein ganz großes Rad drehen, im großen Stil von Gold. Das ist natürlich deren gutes Recht - eine Frage muss dennoch erlaubt sein: Warum geschieht dies nicht zu einer Handelszeit, in der sich deutlich höhere Erlöse erzielen lassen? Wieder einmal hinterlässt dies unter den verbliebenen Marktakteuren einen faden Beigeschmack. Wie vor mehr als zwei Jahren hat sich durch diese ungewöhnlichen und nicht nachvollziehbaren Transaktionen die Charttechnik erheblich verschlechtert. Nach dem Verletzen der wichtigen Unterstützungszone im Bereich von 1.140 Dollar rechnen immer mehr Analysten mit einem Rutsch unter 1.000 Dollar. Dann dürfte es wohl noch spannender werden.

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