Goldpreis 26.09.2015 15:00:45

COT-Report: Kaufrausch bei Großspekulanten

von Jörg Bernhard

Weniger dynamisch ging es mit dem allgemeinen Interesse an Gold-Futures, ablesbar an der Anzahl offener Kontrakte (Open Interest), nach oben. In der Woche zum 22. September kletterten diese von 413.333 auf 419.304 Kontrakte (+1,4 Prozent). Einen heftigen Anstieg gab es allerdings bei der kumulierten Netto-Long-Position (optimistische Markterwartung) großer und kleiner Spekulanten zu berichten, die sich von 32.979 auf 57.228 Kontrakte (+73,5 Prozent) erhöht hat. Als besonders kauffreudig erwiesen sich Großspekulanten (Non-Commercials), die ihr Long-Exposure kräftig aufgebaut und die Short-Seite massiv reduziert haben. Dies hat deren Netto-Long-Position innerhalb einer Woche von 39.547 auf 61.125 Futures (+54,5 Prozent) kräftig erhöht. Bei den Kleinspekulanten (Non-Reportables) ließ zudem deren Pessimismus nach. Ihre Netto-Short-Position (pessimistische Markterwartung) hat sich im Berichtszeitraum von minus 6.568 auf minus 3.897 Kontrakte reduziert. Mittlerweile sind sie allerdings seit zehn Wochen mehrheitlich pessimistisch gestimmt.

Fed-Chefin Yellen sorgt für Dämpfer

Das gelbe Edelmetall markierte am Donnerstag seinen höchsten Stand seit vier Wochen und wurde dann aber von Fed-Chefin Janet Yellen wieder auf den Boden der Tatsachen geholt. Nach wie vor drohen in den USA steigende Zinsen - und dies wird aufgrund der höheren Opportunitätskosten allgemein als Nachteil für Gold interpretiert. Da aufgrund der exorbitant hohen Staatsverschuldung dies- wie jenseits des Atlantiks allenfalls mit Zinsschritten in homöopathischen Dosen zu rechnen ist, sollte sich beim Gold der Negativeffekt allerdings in Grenzen halten. Sollten künftig Staatsanleihen bester Bonität deutlich höhere Renditen abwerfen, ließe sich dieser Umstand nach den Erkenntnissen der Kapitalmarkttheorie auch als Hinweis für ein höheres Risiko interpretieren.

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