Goldpreis 10.01.2015 15:00:12

COT-Report: Goldspekulanten erneut optimistischer

von Jörg Bernhard

Auch mit der Anzahl offener Kontrakte - dem sogenannten Open Interest - ging es in der Woche zum 6. Januar signifikant bergauf. Hier war ein Anstieg von 375.212 auf 394.021 Futures (+5,0 Prozent) festgestellt worden. Bei der kumulierten Netto-Long-Position (optimistische Markterwartung) der spekulativen Marktakteure war zum zweiten Mal in Folge ein markanter Anstieg zu beobachten. Diese erhöhte sich nämlich von 113.134 auf 122.672 Kontrakte (+8,4 Prozent). Die wachsende Zuversicht machte sich sowohl bei großen als auch bei kleinen Spekulanten bemerkbar. Mit der Netto-Long-Position der Großspekulanten (Non-Commercials) ging es im Berichtszeitraum von 115.837 auf 122.178 Futures (+5,5 Prozent) nach oben. Bei den Kleinspekulanten (Non-Reportables) verbbesserte sich die Stimmung von minus 2.703 auf plus 494 Kontrakte. Damit ist diese Gruppe von Marktakteuren mehrheitlich wieder netto long, also optimistisch bezüglich Gold.

Gold: Verheißungsvoller Jahresstart

Seit dem Jahreswechsel verteuerte sich der Goldpreis auf Dollarbasis bereits um über drei Prozent, obwohl es um die Begleitumstände nicht allesamt bullish waren. So hat der Einbruch des Ölpreises den Europäern zum Beispiel mit minus 0,2 Prozent p.a. erstmals seit Oktober 2009 sinkende Preise beschert und die Deflationssorgen wieder hochkochen lassen. Die Aussicht auf steigende US-Zinsen und die daraus resultierende Dollarstärke gelten in "normalen Zeiten" ebenfalls eher als Belastungsfaktor für Gold. Doch die politischen Probleme in Griechenland haben den Investoren vor Augen geführt, dass Währungen wie der Euro aufgrund der hohen Staatsverschuldung nicht grenzenloses Vertrauen der Anleger genießen. Chinesen scheint das gelbe Edelmetall mehr als fünf Wochen vor den chinesischen Neujahrsfeiern und trotz schwacher Konjunkturperspektiven im Reich der Mitte 2015 wieder gut zu gefallen. An der Shanghai Gold Exchange übertraf der durchschnittliche Tagesumsatz der besonders gefragten Ein-Kilogramm-Barren mit 27.982 kg den Wert der Vorwoche um 94 Prozent.

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