16.08.2006 14:19:00

Börsen in Europa: Zurückhaltung vor US-Konjunkturdaten, British Energy und Synthes im Fokus

Zürich (aktiencheck.de AG) - Im Vorfeld der Veröffentlichung zahlreicher US-Konjunkturdaten wie den Verbraucherpreisen am Nachmittag halten sich die europäischen Marktteilnehmer durchweg zurück. Der Dow Jones Euro Stoxx 50 gewinnt aktuell 0,09 Prozent auf 3.769,92 Punkte, der auch britische und schweizerische Werte umfassende Dow Jones STOXX 50 verringert sich dagegen um 0,19 Prozent auf 3.487,21 Zähler. Der in Paris berechnete EURONEXT 100 büßt 0,12 Prozent auf 877,58 Indexpunkte ein. Die europäischen Länderbörsen tendieren ebenfalls gemischt, in Wien geht es dabei deutlich aufwärts.

In London knicken Aktien des Energieversorgers British Energy nach Quartalszahlen um mehr als 6 Prozent ein, mit +4,4 Prozent schaffen es dagegen Papiere der Boots Group an die Spitze des FTSE 100. Titel des Bau- und Engineering-Konzerns Balfour Beatty, dessen Gewinn im ersten Halbjahr um 51 Prozent gesunken ist, erhöhen sich nach einem behaupteten Auftakt um knapp 3 Prozent.

In Paris heben EADS ab und tendieren gegenwärtig 3,5 Prozent fester, zudem greifen die Anleger verstärkt bei Peugeot und Capgemini zu. Auf der Verliererseite mit Abschlägen jenseits der 1,5-Prozentmarkt finden sich dagegen L'Oréal und Veolia. In Zürich rutschen Synthes-Aktien um knapp 5 Prozent ab. Der Medizintechnikkonzern konnte seinen Umsatz im ersten Halbjahr zwar stärker als von Analysten erwartet steigern, der Reingewinn blieb dagegen hinter den Erwartungen zurück. In Wien schiebt sich die Aktie von Raiffeisen International mit einem mehr als 3-prozentigen Aufschlag an die Spitze des ATX.

Indexstände (14:07 Uhr):

Dow Jones EURO STOXX 50: 3.769,92 (+0,09 Prozent)

Dow Jones STOXX 50: 3.487,21 (-0,19 Prozent)

EURONEXT 100: 877,58 (-0,12 Prozent)

FTSE 100 (London): 5.857,20 (-0,69 Prozent)

CAC40 (Paris): 5.105,55 (-0,19 Prozent)

MIB 30 (Mailand): 37.124,00 (+0,66 Prozent)

IBEX 35 (Madrid): 12.000,50 (+0,08 Prozent)

SMI (Zürich): 8.041,12 (-0,18 Prozent)

ATX (Wien): 3.766,27 (+1,17 Prozent)

Unternehmensmeldungen:

Der Versorger British Energy Group plc , dessen Atomkraftwerke ein Fünftel von Großbritanniens Strombedarf erzeugen, gab heute bekannt, dass sein Gewinn im ersten Quartal um ein Vielfaches gestiegen ist, was mit erhöhten Großhandels-Strompreisen zusammenhängt. Der Nettogewinn belief sich demnach auf 75 Mio. Britische Pfund (GBP) bzw. 12,8 Pence pro Aktie, nach 16 Mio. GBP bzw. 2,8 Pence pro Aktie im Vorjahr. Der Umsatz kletterte im Berichtszeitraum um 39,9 Prozent auf 729 Mio. GBP. Die Gesamtleistung aller Kraftwerke des Konzerns, darunter acht Kernkraftwerke und ein Kohlekraftwerk, ging indes um 2,3 Prozent auf 17 Terawattstunden zurück, was auf unplanmäßige Ereignisse zurückzuführen ist.

Der britische Bau- und Engineering-Konzern Balfour Beatty plc (ISIN GB0000961622/ WKN 855539) gab heute bekannt, dass sein Gewinn im ersten Halbjahr um 51 Prozent gesunken ist, was mit Sonderbelastungen zusammenhängt. Der Nettogewinn belief sich auf 28 Mio. Britische Pfund (GBP) bzw. 6,5 Pence pro Aktie, nach 57 Mio. GBP bzw. 13,2 Pence pro Aktie im Vorjahr. Ohne Einmalbelastungen und einer Goodwill-Abschreibung nahm der Nettogewinn um 23 Prozent auf 49 Mio. GBP zu. Das bereinigte Ergebnis vor Steuern verbuchte ein Plus von 15 Prozent auf 60 Mio. GBP. Der Umsatz verbesserte sich um 20 Prozent auf 2,31 Mrd. GBP.

Die Austrian Airlines AG (ISIN AT0000620158/ WKN 875224) verbuchte im Juli einen Anstieg bei der Zahl der beförderten Passagiere. Wie die Fluggesellschaft heute erklärte, wurden im Berichtsmonat insgesamt 1,181 Millionen Fluggäste befördert, was im Vergleich zum Vorjahreszeitraum einem Plus von 2,3 Prozent entspricht. Die Zahl der verkauften Sitzkilometer verringerte sich im Vorjahresvergleich um 4,9 Prozent auf 2,460 Milliarden, während die Zahl der angebotenen Sitzkilometer um 2,5 Prozent auf 3,077 Milliarden zurückging. Der Sitzladefaktor verringerte ich im Vorjahresvergleich um 2,0 Prozent auf 79,9 Prozent.

Der schweizerische Medizintechnikkonzern Synthes Inc. (ISIN US87162M4096/ WKN A0B5F2) verbuchte im ersten Halbjahr aufgrund der erfolgreichen Einführung neuer Produkte einen Ergebnisanstieg. Wie der Konzern heute erklärte, lag der konsolidierte Betriebsgewinn in den ersten sechs Monaten des laufenden Fiskaljahres bei 368,7 Mio. Dollar, nach 344,5 Mio. Dollar im Vorjahreszeitraum. Der konsolidierte Reingewinn verbesserte sich von 224,5 Mio. Dollar bzw. 1,95 Dollar je Aktie auf 243,3 Mio. Dollar bzw. 2,12 Dollar je Aktie. Der Konzernrumsatz verbesserte sich von 1,03 Mrd. Dollar auf 1,17 Mrd. Dollar. Wesentlichen Anteil an der Ergebnissteigerung hatte die positive Entwicklung der drei Produktlinien Trauma, Wirbelsäule und Cranio-maxillofacial, welche im ersten Halbjahr allesamt zweistellige Wachstumsraten vorweisen konnten.

Der niederländische Elektronikkonzern Philips Electronics N.V. (ISIN NL0000009538/ WKN 940602) gab heute bekannt, dass er die Philips Enabling Technologies Group (ETG) an die VDL Groep verkaufen wird. Finanzielle Einzelheiten wurden nicht genannt. ETG mit Sitz in Eindhoven ist ein Hersteller, Entwickler und Lierferant von Präzisionskomponenten und Mechatronic (Sub)-Systemen für industrielle Ausrüstungen. Das Unternehmen erwirtschaftete in 2005 einen Umsatz von 231 Mio. Euro und beschäftigt rund 1.650 Mitarbeiter, davon rund 1.100 in den Niederlanden. Die geplante Transaktion soll vorbehaltlich der Zustimmung durch die Behörden im vierten Quartal 2006 abgeschlossen werden.

Die niederländische Telefongesellschaft Versatel Telecom International N.V. (ISIN NL0000391266/ WKN 924266) und die schwedische Tele2 AB (ISIN SE0000314312/ WKN 900760) wollen ihre Geschäftsfelder in Belgien und den Niederlanden zusammenlegen. Wie Versatel und Tele2 heute im Rahmen einer gemeinsamen Presseerklärung bekannt gaben, hat man sich im Rahmen einer Vereinbarung auf die Übernahme der von Geschäftsaktivitäten von Tele2 in den Niederlanden sowie in Belgien durch Versatel geeinigt. Versatel will die Übernahme durch eine Kapitalerhöhung finanzieren. Nähere Einzelheiten der Transaktion sowie finanzielle Details wurden nicht genannt, sollen jedoch zu einem späteren Zeitpunkt publiziert werden. Versatel kündigte außerdem an, dass die Gesellschaft zur Finanzierung des laufenden Geschäftsbetriebs möglicherweise weiteres Kapital benötigt, welches man durch die Aufnahme von Fremdkapital bzw. durch die Ausgabe neuer Aktien oder einer Kombination aus beiden Maßnahmen finanzieren will. (16.08.2006/ac/n/m)

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