12.10.2007 16:19:26
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Wasserfonds attraktiv
München (aktiencheck.de AG) - Die Experten von "FOCUS-MONEY" halten Wasserfonds für ein attraktives Investment.
Die Wasserknappheit werde oft noch unterschätzt. Denn obwohl die Welt zu drei Vierteln aus Wasser bestehe, könnten lediglich 0,7 Prozent des Angebots als Trinkwasser verwendet werden. Noch seien die Wasservorräte ausreichend. Jedoch würden diese mit der stark wachsenden Bevölkerung und der zunehmenden Urbanisierung schwinden. Der weltweite Wasserbedarf dürfte in weniger als 20 Jahren um 40 Prozent steigen. Das Ergebnis einer Studie von Goldman Sachs habe ergeben, dass die Nachfrage dann das Angebot übersteigen könnte.
"Wasser ist ein Megatrend", gewinne Pascal Schuler, Manager des neu emittierten Nachhaltigkeitsfonds Swisscanto Water Invest, dem Thema vor allem auch wirtschaftliche Aspekte ab. Man müsse die knapper werdenden Wasserressourcen intelligent verwalten. "Effiziente Techniken sind gefragt", so Schuler. Der private Wassermarkt belaufe sich auf 300 bis 400 Milliarden Dollar pro Jahr. Dies sei in Anbetracht des Infrastrukturbedarfs weltweit wenig.
Daher würden Unternehmen aus der Wasser- und Abwasseraufbereitung, Hersteller von Pumpen, Filtern und Ventilen und Firmen, die in der industriellen Aufbereitung oder im Infrastrukturbau tätig seien, interessante Perspektiven bieten. Unternehmen wie der österreichische Wasseraufbereiter BWT, der Entsalzungsexperte Hyflux aus Singapur oder der Schweizer Infrastrukturbauer Georg Fischer würden von Portfoliomanagern geschätzt. Anleger würden im Wassersegment auch an Veolia Environnement nicht vorbeikommen. Das Unternehmen sei die unangefochtene Nummer eins unter den Wasserversorgern.
Bio-Treat Technology nutze den Heimvorteil in China. In China sei die Gesellschaft ein Pionier auf dem Gebiet der Abfall- und Abwasserbehandlung. "Nicht nur Wassermangel ist in China ein großes Problem, auch die Qualtität des verfügbaren Wassers", erkläre Silke Riedel, Leiterin des Investmentbereichs der Rating-Agentur Imug. So werde der größte Teil der 20 Milliarden Tonnen Abwasser aus den Großstädten ungeklärt in Flüsse und Seen geleitet. Bis zum Jahr 2010 sollten nun 90 Prozent der chinesischen Städte mit Kanalsystemen ausgestattet werden.
Wachstumsraten von bis zu 25 Prozent würden davon zeugen, dass auch der globale Markt für Flaschenwasser erträglich sei. "Diese Zahlen erstaunen, wenn man bedenkt, dass Flaschenwasser in einigen Industrieländern 100- bis 1000-mal teurer ist als Leitungswasser, welches qualitativ meist auch gut ist", merken die Analysten der Schweizer Vermögensverwaltungsgesellschaft SAM in einer Wasserstudie an.
Große Nahrungsmittelhersteller wie Nestlé, Danone und Coca-Cola seien auf den lukrativen Zug aufgesprungen. Paradox: "35 Prozent aller Menschen trinken Flaschenwasser aus Angst vor Verunreinigung im Leitungswasser", so die SAM-Studie. "Dies, obwohl in vielen Fällen das Flaschenwasser eine schlechtere Qualität aufweist als Leitungswasser." Ein Luxusproblem, das sich mit zunehmender Wasserverschmutzung erledigen könnte.
Anleger, die in den letzten drei Jahren in Wasseraktienfonds angelegt hätten, hätten bei ihrem Investment ein Plus um bis zu 75 Prozent einfahren können. Die Fondsmanager würden bei der Auswahl der Aktien neben ökonomischen Kriterien auch auf Nachhaltikeitsaspekte achten.
Die Experten von "FOCUS-MONEY" halten die fünf nachfolgend genannten Wasserfonds für attraktiv: KBC Eco-Water C (ISIN BE0175479063/ WKN A0F6Z0), Pictet F (Lux) Water-PC (ISIN LU0104884860/ WKN 933349), SAM Sustainable Water (ISIN LU0133061175/ WKN 763763), CA Aqua Global CI A (ISIN LU0272932475/ WKN A0MLAZ) und den Swisscanto Water Invest (ISIN LU0302976872/ WKN A0MSPX). (Ausgabe 42) (12.10.2007/fc/a/f)
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