28.05.2009 09:17:00

Unternehmensanleihenfonds im Fokus

München (aktiencheck.de AG) - Die Experten von "FOCUS-MONEY" nehmen Unternehmensanleihenfonds unter die Lupe.

Diese hätten bisher eine eher untergeordnete Rolle gespielt, seien aber inzwischen in aller Munde.

Aufgeschreckt von der Kreditkrise seien Anleger auf der Suche nach einem sicheren Hafen gewesen. Sie hätten sich mit Staatsanleihen eingedeckt. Inzwischen seien die Zinsen für diese allerdings so stark zurückgegangen, dass sie allenfalls noch zum Kapitalerhalt dienen würden. "Eine gute Alternative sind Unternehmensanleihen", so Adam Cordery, Manager des Schroder ISF Euro Corporate Bond (ISIN LU0113257694/ WKN 577941). Er sehe zwar erhebliche Ausfallrisiken. "Viele werden noch Konkurs anmelden, viele werden aber überdauern und ihre Investoren mit hohen Renditen belohnen".

Anleger, die frühzeitig in Unternehmensanleihenfonds eingestiegen seien, könnten jetzt die Früchte ernten. Gute Portfolios, wie beispielsweise der LBBW RentaMax (ISIN DE0005326144/ WKN 532614) hätten seit Anfang des Jahres mehr als 5% zulegen können. Firmenbonds seien gegenüber Staatsanleihen immer noch attraktiv. "Allerdings ist inzwischen auch viel Hoffnung eingepreist", gebe Dietmar Zantke, Manager des LBBW-Fonds zu Bedenken. Zwar würden Frühindikatoren wie Konjunkturindices Hinweise auf eine kommende Erholung der Wirtschaft geben. Aber dieser Aufschwung rücke angesichts eines Einbruchs der Wirtschaftsleistung in Deutschland im ersten Quartal gegenüber dem Vorquartal um 3,8% in weite Ferne.

Die Zinsexperten würden bei ihren Portfolios Vorsicht walten lassen und vor allem in Schuldner mit sehr guter bis guter Bonität (im Schnitt ein A) mit mittleren bis kurzen Laufzeiten investieren. So habe der W & W Euro Corporate Bond Fund (ISIN IE0001896426/ WKN 589411) zum Beispiel eine durchschnittliche Rendite von 4,5% bei einer Restlaufzeit von 5,5 Jahren.

Mit eineinhalb bis drei Jahren halte der LBBW RentaMax etwa Automobilwerte wie VW, BMW, Daimler, Renault oder PSA (Peugeot) eher kurz. Versorger mit einer Durchschnittsrendite von 4,5% bei einer mittleren Laufzeit von 6,6 Jahren würden attraktiver erscheinen - wie eine Vattenfall-Anleihe bis 2014 von 4% oder bis 2019 von 5,3%. Beliebt seien auch Telekommunikationsanleihen mit einer Durchschnittsrendite von 4,4% bei einer Laufzeit von 5,4 Jahren - zum Beispiel die Anleihe der Deutschen Telekom bis 2014 mit 4,3%.

Gemessen an den 2,5%, die man mit 5-jährigen Bundesanleihen derzeit erwirtschaften könne, scheine das Ausfallrisiko bei Firmenbonds annehmbar. "Es kommt allerdings darauf an, auf diejenigen zu setzen, die die Rezession unbeschadet überstehen werden", so Schroders-Mann Cordery.

Anleger, die sich diese Auswahl nicht selbst zutrauen würden, sollten auf gut gemanagte Unternehmensanleihenfonds setzen. Passiv gemanagte Portfolios wie der iShares Euro Corporates Bond (ISIN IE0032523478/ WKN 778928) oder der SSgA-Euro-Corporate-Industrials-Bond-Index (ISIN FR0000018483/ WKN 588761) von State Street sind dazu kostengünstige Alternativen, so die Experten von "FOCUS-MONEY". (Ausgabe 23) (28.05.2009/fc/a/f)

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