11.09.2009 11:05:41
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Schroder ISF Emerging Markets Fondsporträt
London (aktiencheck.de AG) - Um die wirtschaftliche Revolution in den Schwellenländern zu begreifen, empfiehlt sich eine kurze Zeitreise, so die Experten von Schroders in der aktuellen Ausgabe von "SchrodersExpert" im Kommentar zum Schroder ISF Emerging Markets (SISF Emerging Markets A thesaurierend).
Shanghai, Mitte der Achtzigerjahre: Auf den Straßen würden träge Pulks von Fahrrädern rollen, ab und an komme ein Bus oder ein Lieferwagen vorbei. Nachts sei die Innenstadt wie ausgestorben, ein Taxi zu finden sei Glückssache. Wer einen Kaffee oder ein kaltes Bier möchte, ziehe sich in eines der wenigen Ausländerhotels zurück; Chinesen hätten keinen Zutritt. Kaufhäuser würden fast ausschließlich Waren aus inländischer Produktion bieten. Kein neueres Gebäude überrage die Kolonialbauten an der Uferpromenade.
25 Jahre später sei Shanghai eine Weltstadt, die niemals schlafe: Mit einem Meer aus tausenden Hochhäusern, glitzernden Einkaufszentren, mehrspurigen Schnellstraßen und einem Angebot an Waren, Dienstleistungen und Kultur, das keinen Vergleich scheue. Die Dynamik der ostchinesischen Metropole sei sprichwörtlich geworden - und das beste Symbol für den rasanten Aufstieg der Schwellenländer in die erste Wirtschaftsliga der Welt.
Ein Schwellenland, das sei laut nüchterner Definition der Weltbank ein Staat, der ein BIP von 935 bis 11.455 US-Dollar pro Kopf aufweise. Die ärmsten Länder der Welt - darunter der größte Teil Schwarzafrikas, aber auch Teile des Nahen und Mittleren Ostens sowie Südostasiens - würden nicht dazu gehören. Dennoch seien sehr viele Länder der Erde Schwellenländer, mit einem Anteil von 84% an der Weltbevölkerung.
Der Begriff "Schwellenländer" stehe für eine Vielzahl von Regionen und Märkten auf unterschiedlichen Entwicklungsstufen. Er umfasse die Wirtschaftsgiganten China und Indien, aber auch zahlreiche nur regional bedeutende Volkswirtschaften von Kolumbien bis Marokko. Industriell fortgeschrittene Nationen wie Südkorea und Taiwan würden ebenso dazu gehören wie Südafrika oder Ägypten, die erst ganz am Anfang ihrer Entwicklung stünden. Und nicht zu vergessen: Aus mitteleuropäischer Perspektive würden einige Schwellenländer direkt vor der Haustür liegen, wie zum Beispiel die EU-Mitglieder Polen, Tschechien und Ungarn.
Schwellenländer würden heute über 70% der weltweiten Devisenreserven besitzen und über nahezu zwei Drittel der natürlichen Ressourcen verfügen. Sie würden fast die Hälfte des globalen BIP (bei Kaufkraftparität) erwirtschaften, ihre Aktienmärkte hätten dagegen nur einen Anteil von rund 12% an der weltweiten Marktkapitalisierung. Das sei deutlich unterrepräsentiert und könnte sich bald ändern, denn auch im Zeichen der Finanzkrise würden viele Schwellenländer von preiswerten Arbeitskräften, stabilen Staatsfinanzen und der Öffnung zum Weltmarkt profitieren.
Eine gute Gelegenheit, sich an diesem globalen Wirtschaftswunder zu beteiligen, biete der Schroder ISF Emerging Markets. Sein Anlageuniversum umfasse über 900 Aktien in rund 25 der bedeutendsten Schwellenländer. Um diesen sehr aussichtsreichen und zugleich vielfältigen Markt zu erschließen, nutze das Fondsmanagement eine ausgewogene Kombination aus monatlichen Länderanalysen und fundamentalem Unternehmens-Research. Beide Elemente sollten jeweils etwa zur Hälfte zum Anlageerfolg beitragen.
In der Länderanalyse werde mit einem erprobten, hauseigenen Modell, einer Art Ampelsystem, die relative Attraktivität der einzelnen Länder festgelegt - und damit der Rahmen für die Einzeltitelauswahl. Die Analyse umfasse für jedes Land die fünf Kriterien Marktbewertung, Gewinnwachstum, Währungsrisiken, Kursmomentum und Zinsniveau. Ziel sei es, alle wesentlichen Einflussfaktoren in den beobachteten Märkten objektiv und systematisch zu erfassen.
Die quantitative Länderanalyse münde in eine Rangliste, aus der die Gewichtung der einzelnen Länder im Portfolio abgeleitet werde. Das Fondsmanagement besitze zusätzlich die Freiheit, die rechnerisch ermittelte Gewichtung in bestimmten Grenzen zu erhöhen oder zu vermindern ("Judgemental Overlay"). Die Folgen dieser Entscheidungen für die Wertentwicklung würden genau kontrolliert.
Das fundamentale Unternehmens-Research sei der zweite Teil des Anlageprozesses. Es erfordere ein ausreichend großes und erfahrenes Team mit eigenen Analysten vor Ort, von denen sich jeder eingehend mit einer begrenzten Anzahl von Firmen in seinem Markt beschäftige. Dies gelte umso mehr, als in vielen Schwellenländern nur wenig frei zugängliches Research-Material vorhanden sei. Ein aktiver Manager, der sich in seiner Region auskenne und regelmäßige Unternehmenskontakte pflege, könne so Chancen wahrnehmen, die andere Investoren noch nicht erkannt hätten.
Das Schroders Team für Schwellenländer-Aktien umfasse weltweit 32 Anlagespezialisten mit durchschnittlich 14 Jahren Anlageerfahrung. Sie würden (neben der Londoner Zentrale) an zehn Standorten in Mittel- und Südamerika, dem Nahen Osten, Ost- und Südostasien arbeiten und hätten dabei das Ohr direkt am Puls des Marktes: Im Jahr 2008 habe das Schwellenländer-Team rund 1.900 Unternehmensbesuche verzeichnet.
Insgesamt decke die Unternehmensanalyse rund drei Viertel (nach Marktkapitalisierung) der beobachteten Märkte ab; im Durchschnitt beschäftige sich jeder Analyst nur mit einer relativ geringen Anzahl an Unternehmen. Dabei bevorzuge der Fonds keinen besonderen Anlagestil - also beispielsweise Anlagen in Growth- oder Value-Titel -, lege aber in der Regel besonderes Augenmerk auf kleine und mittlere Unternehmen, die überdurchschnittliche Ertragschancen bieten würden.
Ein fester Bestandteil des Anlageprozesses sei eine mehrstufige, proaktive Risikokontrolle. Sie umfasse zum Beispiel einen strengen Stop-loss-Mechanismus, damit Verlust bringende Einzelaktien im Portfolio rechtzeitig wieder abgestoßen würden. Das Fondsportfolio umfasse schließlich die 90 bis 130 aussichtsreichsten Einzeltitel. Mit seinem erfahrenen Fondsmanagement und einem disziplinierten Anlageprozess erschließe der Schroder ISF Emerging Markets Anlegern das überdurchschnittliche Wachstumspotenzial der globalen Schwellenländer.
Der Schroder ISF Emerging Markets-Fonds eignet sich damit ausgezeichnet zur Ergänzung eines Anlageportfolios, das aus Anleihen und/oder Aktien der Industrienationen besteht, so die Experten von Schroders. (Ausgabe 16 September/Oktober 2009) (11.09.2009/fc/a/f)
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