14.01.2013 08:31:00
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Portfolio Management Bericht – 4. Quartal 2012
Die Eurozone befindet sich gegenwärtig in einem konjunkturellen Tief. Die erste fiskalische Hürde wurde überwunden, nun steht bald die nächste bevor. Die Notenbanken haben viel getan, um die jeweilige Volkswirtschaft zu stützen.
Im vierten Quartal standen zwei politische Ereignisse in den USA im Fokus der Marktbeo-bachter. Die Wahl des Präsidenten am 6. November, die der Amtsinhaber Barack Obama für sich entscheiden konnte, war eines davon. In der Finanzwelt hat man sich offenbar ein ande-res Ergebnis gewünscht, verloren doch US-Aktienindizes innerhalb weniger Tage mehrere Prozentpunkte. Die Enttäuschung hielt jedoch nicht lange an und so waren die Verluste rasch wieder ausgeglichen.
Egal wer letztlich das Rennen gemacht hätte, ein Problem wäre für jeden Präsidenten zu lösen gewesen: die fiskalische Klippe, die zum Jahreswechsel wartete und das zweite Ereignis dar-stellte. Nicht nur das äußerst kleine Zeitfenster ließ den Ausgang unsicher erscheinen. Ohne politische Einigung wären Automatismen in Gang getreten, die über Ausgabenkürzungen und Steueranhebungen der US-Wirtschaft Kosten in Höhe von etwa USD 600 Mrd. verursacht hätten. Dies wäre wohl ein Rückfall in die Rezession gewesen, was in niemandes Interesse sein konnte. Dennoch hatte die Unsicherheit Folgen, die nicht nur an den Finanzmärkten spürbar waren. Sowohl Unternehmen als auch Konsumenten hielten sich mit Investitionen bzw. Konsum zurück und schwächten somit das Wachstum.
Die US-Notenbank (Fed) hat indes weitere akkommodierende Schritte angekündigt. Nachdem die „Operation Twist“ Ende des Jahres ausläuft, hat die Fed weitere Staatsanleihekäufe im Ausmaß von USD 45 Mrd. pro Monat in Aussicht gestellt. Zudem wurden Zielmarken für die Geldpolitik präsentiert. So wird der Leitzins auf dem aktuell niedrigen Niveau bleiben, so-lange die Arbeitslosenrate über 6,5 Prozent ist und die Inflationserwartungen nicht um mehr als 0,5 Prozentpunkte über dem langfristigen Zielwert der Geldpolitik liegen.
In der Eurozone stehen wichtige Wahlen erst 2013 an, dafür mussten andere richtungswei-sende Entscheidungen getroffen werden. Allen voran stand wohl der Kompromiss zwischen der Eurozone und dem Internationalen Währungsfonds bezüglich der Hilfe für Griechenland. Nach mehreren Verhandlungsrunden einigte man sich darauf, den Griechen mehr Zeit zu ge-währen, die Zinsen zu senken und zudem einen Teil ihrer Schulden zurückzukaufen.
Der daraus resultierenden, beruhigenden Wirkung auf die Märkte, folgte eine neuerliche Be-unruhigung durch den vorzeitigen Rücktritt Mario Montis. Somit steht bereits zu Beginn des Jahres 2013 die erste wichtige politische Weichenstellung, nämlich die Neuwahl in Italien, an.
Die Europäische Zentralbank (EZB) hielt sich mit neuerlichen Maßnahmen zurück, gab je-doch Grund zu Spekulationen. Schließlich hatte sie anlässlich ihrer Dezember-Sitzung ihre Prognosen sowohl für das Wirtschaftswachstum als auch für die Inflation nach unten revi-diert. Dementsprechend scheinen Ängste vor überhöhten Inflationsraten derzeit kein Thema innerhalb der EZB zu sein, was Diskussionen über eine weitere Zinssenkung aufkeimen ließ.

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