31.10.2008 12:31:30

Offene Immobilienfonds Ruhe bewahren

Berlin (aktiencheck.de AG) - Laut den Experten von "Fuchsbriefe" lohnt es sich bei offenen Immobilienfonds Ruhe zu bewahren und sie empfehlen, sich nicht von der derzeitigen Panikstimmung anstecken zu lassen.

Die weltweite Finanzkrise wirke sich nun auch bei den offenen Immobilienfonds aus. Investoren würden reihenweise aus ihnen flüchten, da sie aufgrund der Immobilienkrise in den USA einen Flächenbrand befürchten würden. Die ersten Folgen der möglichen Massenflucht seien schon zu sehen: Von Montag bis Mittwoch dieser Woche hätten gleich vier Immofonds Verkaufsverbote erlassen: Der KanAm US-Grundinvest (ISIN DE0006791817/ WKN 679181), der KanAm Grundinvest (ISIN DE0006791809/ WKN 679180), der AXA Immoselect (ISIN DE0009846451/ WKN 984645) und der TMW Immobilien Weltfonds (ISIN DE000A0DJ328/ WKN A0DJ32). Dies habe Signalwirkung, so dass die Angst vor weiteren Rücknahmeausschlüssen schnell zur selbsterfüllenden Prophezeiung werden könne.

Die Experten hätten am letzten Mittwoch eine Umfrage bei den großen Fondsgesellschaften gestartet, die ergeben habe, dass die Liquiditätsreserven noch ausreichen würden. Die aktuellen Liquiditätsanteile beim Grundinvest Global (ISIN DE0009807057/ WKN 980705) der Deutschen Bank, dem SEB Immoinvest der SEB Asset Management (ISIN DE0009802306/ WKN 980230) und dem DEKA Immobilien Global (ISIN DE0007483612/ WKN 748361) lägen noch zwischen 25% und 30% des jeweiligen Fondsvermögens. Beim Uni Immo Deutschland (ISIN DE0009805507/ WKN 980550) und dem Uni Immo Europa Fonds (ISIN DE0009805515/ WKN 980551) der Union Real Estate, aus dem Verbund der Genossenschaften, seien es sogar 42% bzw. 31%. Der Hausinvest Europa (ISIN DE0009807016/ WKN 980701) des Commerzbank-Konzerns sei der größte Immobilienfonds auf dem Markt. Hier liege die Liquiditätsquote bei 20%.

Anleger sollten sich nicht von der momentanen Panikstimmung anstecken lassen. Vorübergehende Rücknahmeausschlüsse seien zwar ärgerlich, würden aber kurz- und langfristig die Rendite sichern und langfristig orientierte Anleger schützen. Ein Ausverkauf hingegen hätte schwerwiegende Folgen. Seien die Fonds-Liquiditätsreserven erschöpft, müssten die Fondsgesellschaften Immobilien veräußern. Dies führe im momentanen Umfeld zu prompten Kursverlusten und vernichte auch auf langfristige Rendite angelegtes Sachwertekapital.

Die aktuellen Rückgaben würden vorrangig von institutionellen Investoren, die Liquidität benötigen würden, ausgelöst. Man solle die Liquiditätsquote der Fonds im Auge behalten und Fonds meiden, die hier keine Angabe machen würden. Auch solle man sich die Streuung des Fondsvermögens anschauen, denn dieses entscheide darüber, wie hoch die Chancen des Fonds seien, die aktuelle Finanzkrise zu überstehen.

Die Experten würden zuversichtlich bleiben, dass die Erträge weiterhin ordentlich bleiben würden. Bisherige Topp-Ergebnisse würden aufgrund der Finanzmarktkrise aber wohl nicht zu halten sein. Dennoch würden sie weiterhin mit positiven Erträgen rechnen, da erfolgreiche Fonds sowohl länderübergreifend, als auch in verschiedenen Marktsegmenten investieren würden.

Sinkende Immobilienpreise würden unter langfristigen Aspekten sogar Kaufgelegenheiten bieten. Erhole sich die Konjunktur, führe dies zu hohen Renditen. Nur wenn die Immobilienmärkte auf breiter Front einbrechen sollten, könnten offene Immobilienfonds in die Miesen rutschen.

Laut den Experten von "Fuchsbriefe" lohnt es sich bei offenen Immobilienfonds Ruhe zu bewahren und sie empfehlen, sich nicht von der derzeitigen Panikstimmung anstecken zu lassen. Favoriten bleiben risikoangepasste Fonds mit krisenerfahrenem Fondsmanagement und ausreichender Liquidität wie der SEB Immoinvest und der DEKA Immobilien Global. (Ausgabe 44 vom 30.10.2008) (31.10.2008/fc/a/f)

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