03.09.2015 10:37:00

Oddo Meriten: Europas Zykliker sind auf dem Sprung

Dreimal haben die Märkte in diesem Jahr signalisiert, dass eine Rotation zugunsten zyklischer Aktien bevorsteht. Die ersten Anzeichen gab es im Februar und im April, ein letztes Mal schien es Anfang August so weit zu sein.

Die Umschichtung in Zykliker ist nur noch eine Frage der Zeit. Europas Aktienmärkte haben eine dreijährige Hausse hinter sich. Doch die Anleger haben dem Frieden nie so recht getraut. Seit Herbst 2012 setzen sie vor allem auf Unternehmen mit einem soliden Geschäftsmodell und einer hohen Dividende. Sie bevorzugen also defensive Titel, die Bonds ähneln („bond-like equities“). Die Risikoscheu zeigte sich auch an den Anleihemärkten. Wider Erwarten setzte sich der Abwärtstrend der Zins- und Spreadniveaus fort.

Um von einer echten „Great Rotation“ sprechen zu können, muss der nächste Schritt im Zyklus einsetzen. Die Bondinvestoren müssen ihre Übergewichtung aufgeben, auch die Bewertung der defensiven Unternehmen an den Börsen muss wieder eine vernünftige Relation erreichen. Den Gewinnerwartungen in Euroland kommt dabei eine entscheidende Rolle zu. Erst wenn sie die Marktentwicklung weiter beflügeln, wird die große Umschichtung aus den Anleihemärkten in die Aktienmärkte – und dort vor allem in die Zykliker – kommen.

Die konjunkturellen Voraussetzungen in Euroland sind aus unserer Sicht weiterhin günstig:

Das Risiko eines Staatsbankrotts in Griechenland hat deutlich abgenommen. Griechenland und seine Gläubiger stehen kurz davor, sich auch formal auf ein drittes Hilfspaket zu einigen.

Das Anleihe-Ankaufprogramm der Europäischen Zentralbank ist etabliert. Das Programm dürfte keine wesentlichen Veränderungen erfahren. Die Zweifel an der Wirksamkeit und der Ausgestaltung sind ausgeräumt.

Das Umfeld stützt die Unternehmensgewinne. Die günstigen Refinanzierungskosten, die geringen Energie- und Rohstoffpreise sowie das vorteilhafte Euro-Dollar-Verhältnis, das gerade den exportierenden Unternehmen nutzt, dürften die Gewinne zusätzlich beflügeln.

Die Eurozone hat Aufholpotenzial. Im internationalen Vergleich hinkt der Euro-Aktienmarkt immer noch hinterher, was weitere Zuflüsse nach sich ziehen sollte.

Wir erwarten, dass der Euroland-Aktienmarkt und insbesondere die zyklischen Branchen und Unternehmen von diesen Entwicklungen profitieren können – auch wenn potentielle Risiken bleiben. So zeigen die Kurskapriolen an den chinesischen Märkten, dass der Weg steinig sein kann. Doch wir sind überzeugt: Die wahre „Great Rotation“ in Euroland steht bevor.

Der vollständige Beitrag im pdf-Dokument

powered by
€uro FundResearch

Fondsfinder

Fondsname:
Fondsgesellschaft:
Fondsart:
 
Ausgabeaufschlag:
Mindestalter:
Währung:
Jahresperformance:
Volumen:
Sortieren nach:
Suchen