05.06.2013 15:01:59
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MEAG ProInvest-Fonds: Halbjahresbericht per 31.03.2013, Zuwachs von 10,29%
München (www.fondscheck.de) - Der MEAG ProInvest erwirbt überwiegend Aktien inländischer Aussteller, so die Experten von MEAG.
Standardwerte aus dem deutschen Aktienindex Dax könnten dabei um aussichtsreiche Nebenwerte ergänzt werden. Der Fokus liege auf Unternehmen, die im Vergleich zu ihrer Branche oder ihrem Markt ein überdurchschnittliches Wachstum erzielen würden. Ziel sei langfristig ein hoher Wertzuwachs.
Der Aktienindex DAX, der die 30 größten Standardwerte Deutschlands umfasse, habe in der Berichtsperiode seinen Aufwärtstrend der vergangenen Monate fortgesetzt. Dabei habe der Index insbesondere von der lockeren Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) sowie den soliden Konjunkturaussichten für die Bundesrepublik profitiert. Nach einer anfänglichen Seitwärtsbewegung sei der Index aufgrund des ungewissen Ausgangs der US-Präsidentschaftswahl zunächst noch leicht bis Mitte November 2012 gefallen. Im weiteren Verlauf habe der DAX einen Anstieg verzeichnet und im März 2013 sogar ein neues Fünf-Jahres-Hoch erreicht.
Unterbrochen worden sei diese Entwicklung lediglich durch zwei Ereignisse. Zum einen sei es die Sorge um Italien aufgrund des unklaren Parlamentswahlergebnisses im Februar 2013 gewesen, bei dem kein Bündnis eine eindeutige Mehrheit habe erringen können, zum anderen die Furcht der Investoren vor einem Wiederauflammen der Eurokrise angesichts des drohenden Zusammenbruchs der zyprischen Kreditinstitute im März 2013. Stichtagsbezogen habe der deutsche Aktienindex um 8,03 Prozent fester geschlossen.
Branchenbezogen sei der MEAG ProInvest schwerpunktmäßig im Berichtszeitraum vom 1. Oktober 2012 bis zum 31. März 2013 in den zyklischen Sektoren Chemie, Industrie und Finanzen investiert gewesen. Innerhalb der Berichtsperiode habe das Fondsmanagement das Industriesegment durch den Aufbau der Position MAN sowie durch den Neuerwerb von Titeln des europäische Luft- und Raumfahrtkonzerns EADS aufgestockt. EADS habe seine Auftragsziele im Jahr 2012 übertroffen und die Aussichten für das laufende Kalenderjahr seien ebenfalls vielversprechend. Hiervon habe insbesondere der Aktienkurs des Konzerns profitiert und im ersten Quartal 2013 sogar ein neues Allzeithoch erreicht. Dies habe das Fondsmanagement genutzt, um selektiv Kursgewinne mitzunehmen.
Auf der anderen Seite sei eine Reduzierung der defensiven Branchen Versorger und Gesundheit erfolgt. Dabei seien im Versorgersegment die beiden Schwergewichte E.ON und RWE niedriger gewichtet worden. Die deutschen Energieriesen hätten unter den negativen Folgen des Atomausstiegs und unter einer gewaltigen Schuldenlast gelitten, die sie sukzessive reduzieren möchten. Fallende Strom-Großhandelspreise und unrentable Gaskraftwerke hätten zudem E.ON zu schaffen gemacht.
Der Chemiesektor sei ebenfalls etwas abgebaut worden. In diesem Zusammenhang habe das Fondsmanagement das deutsche Unternehmen K+S niedriger gewichtet sowie den Bestand des österreichischen Mischkonzerns Lenzing vollständig veräußert. Darüber hinaus habe es im Chemiesektor einen leichten Abbau der Bestände von Linde und Bayer nach gutem Kursverlauf in der jüngsten Vergangenheit gegeben. Gewinnmitnahmen seien auch bei der Reduzierung der Position Allianz aus dem Versicherungssegment erfolgt. In dieser Branche habe das Fondsmanagement hingegen den Versicherungskonzern Talanx in das Portfolio genommen. Innerhalb des Bausektors sei Bilfinger mit Gewinn veräußert worden. Der Aktienkurs habe dabei von der geringeren Abhängigkeit vom zyklischen Baugeschäft aufgrund der stärkeren Fokussierung auf den Dienstleistungsbereich profitiert.
Zu den größten Positionen im Portfolio hätten per Ende März 2013 Bayer (8,59 Prozent), BASF (8,29 Prozent) sowie Siemens (7,59 Prozent) gezählt.
Der MEAG ProInvest habe in den vergangenen sechs Monaten eine Wertentwicklung von +10,29 Prozent erzielt (Berechnung nach BVI-Methode). Aktien aus den zyklischen Branchen hätten den größten positiven Performancebeitrag geliefert. Im vergangenen Halbjahr hätten die MAN-Vorzugsaktien, BMW-Vorzugsaktien, Continental und EADS zu den Top-Performern des Fonds gehört. Nachteilig auf die Wertentwicklung habe sich die Positionierung in Versorgeraktien ausgewirkt. Zudem hätten sich die Deutsche Telekom, Dialog, K+S sowie Fresenius Medical Care dämpfend auf die Performance ausgewirkt.
Die exportorientierte Bundesrepublik könnte von dem robusten Wachstum außerhalb der Europäischen Union (EU) stärker profitieren als seine europäischen Nachbarn. Darüber hinaus seien weitere Anzeichen für eine Bodenbildung in der europäischen Staatsschuldenkrise erkennbar. Dennoch würden weiterhin zahlreiche Gefahren für eine zügige Erholung der Wirtschaft im Euroraum existieren. So sei Anfang Februar 2013 die Arbeitslosigkeit in der EU auf den höchsten Stand seit Einführung des Euro gestiegen. Von dieser Entwicklung seien insbesondere die Mittelmeer-Anrainerstaaten betroffen.
Problematisch sei in diesem Zusammenhang vor allem der sehr hohe Anteil der Jugendarbeitslosigkeit. Darüber hinaus könnte nach dem ungünstigen Ergebnis der Parlamentswahl in Italien, bei dem sich keine klare Mehrheit in beiden Kammern habe herauskristallisieren können, der ökonomische Reformprozess der drittgrößten EU-Volkswirtschaft unterbrochen werden. Angesichts der Bedeutung Italiens für die EU hätte dies weitreichende Konsequenzen für den gesamten Euroraum. Vor diesem Hintergrund sollte sich der deutsche Aktienindex DAX in einem schwankungsintensiven Umfeld bewegen.
Grundsätzlich könnten Adressenausfallrisiken nicht ausgeschlossen werden. Da aber der MEAG ProInvest keine Rentenpapiere im Bestand halte, sondern Aktieneinzeltitel, seien die Adressenausfallrisiken sehr gering gewesen.
Das Sondervermögen weise infolge der ausschließlichen Investition in Aktieneinzeltitel keine direkten Zinsänderungsrisiken auf.
Während des Berichtszeitraums habe das Sondervermögen Marktpreisrisiken vor allem in Form von Aktienkursschwankungen innegehabt. Durch die breite Streuung und Fokussierung auf Qualitätstitel hätten im Berichtszeitraum die Risiken reduziert werden können.
Alle Wertpapiere hätten im Berichtszeitraum auf Euro gelautet, sodass kein Währungsrisiko bestanden habe.
Das Sondervermögen sei im Berichtszeitraum überwiegend in hochliquiden deutschen Aktien investiert gewesen. Alle Positionen seien grundsätzlich handelbar gewesen, es habe sich kein Liquiditätsrisiko für das Sondervermögen ergeben.
Die Fondsgesellschaft habe im Berichtszeitraum die erforderlichen Maßnahmen getroffen, um die operationellen Risiken auf ein angemessenes Niveau zu reduzieren. Dies werde regelmäßig durch die Innenrevision überprüft. (Stand vom 31.03.2013) (05.06.2013/fc/a/f)
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