27.01.2009 15:07:49

Frankfurter Fondshandel ruhig

Frankfurt (aktiencheck.de AG) - Wären da nicht die Immobilienfonds, käme der Fondshandel wohl fast zum Erliegen, so die Deutsche Börse AG.

Wie Christoph Schmidt, Analyst für N. M. Fleischhacker, berichte, hätten die Umsätze im Vergleich zur Vorwoche zwar wieder moderat zugelegt. Der Handel sei jedoch von Verkäufen bei den Immobilienportfolios geprägt: "Nachdem einige Emittenten den Rücknahmestopp für offene Immobilienfonds um weitere neun Monate verlängert haben, sind viele Anleger geschockt und steigen aus. Der Zeitraum ist länger als erwartet." Unter Druck stünden vor allem der CS Euroreal (ISIN DE0009805002/ WKN 980500), der KanAm grundinvest (ISIN DE0006791809/ WKN 679180) sowie der AXA Immoselect (ISIN DE0009846451/ WKN 984645) und der SEB Immoinvest (ISIN DE0009802306/ WKN 980230).

Die einzige Ausnahme bilde unterdessen der DEGI International (ISIN DE0008007998/ WKN 800799). "Die DEGI hat den Rücknahmestopp als einziger Emittent zum 30. Januar aufgehoben. Diese Neuigkeiten haben dem Kurs des DEGI International Auftrieb verliehen", wisse Schmidt. Während andere Immobilienfonds derzeit mit einem Abschlag von sechs bis neun Prozent zum Nettoinventarwert gehandelt würden, sei der Risikoabschlag beim DEGI International mittlerweile auf Null zusammengeschmolzen.

In den anderen Fondssegmenten sehe es nach Auskunft von Schmidt eher mau aus. "Der leichte Ölpreisanstieg hat einige Käufer in den DWS Russia (ISIN LU0146864797/ WKN 939855) gelockt. Im Vergleich zur Vergangenheit geht aber auch hier so gut wie gar nichts, die meisten Anleger spielen nur ganz klein mit. Überzeugung sieht wirklich anders aus", kommentiere der Analyst.

Leichte Käufe beobachte Schmidt zudem beim Templeton Eastern Europe Fund (ISIN LU0078277505/ WKN 987144). Ansonsten seien Schwellenländerfonds aktuell aber überhaupt nicht mehr gefragt. "Das Interesse an Emerging Market-Produkten ist angesichts der anhaltenden Unsicherheiten völlig weg geschmolzen - Langeweile pur."

Beim Carmignac Patrimoine (ISIN FR0010135103/ WKN A0DPW0), der vor dem Jahreswechsel zu den beliebtesten Mischfonds gezählt habe und im Hinblick auf den Umsatz locker mit den großen Immobilienfonds habe mithalten können, sei die Aktivität mittlerweile auf rund ein Fünfzigstel des Jahresendniveaus geschrumpft. Christoph Schmidt mache aber dennoch einen leichten Kauftrend bei dem Portfolio aus.

Luigi Galifi von der Baader Bank beobachte unterdessen Verkäufe bei Goldportfolios. Unter anderem stünden der Black Rock World Mining Fund (ISIN LU0075056555/ WKN 986932) sowie der DWS Goldminenaktien Typ 0 (ISIN DE0009769828/ WKN 976982) unter Druck. "Bei den Goldfonds sind die Umsätze noch immer vergleichsweise hoch, in allen anderen Segmenten ist mittlerweile aber übliches Privatanleger-Niveau erreicht. Unsicherheit dominiert und viele Anleger warten, ob die Maßnahmenpakete der Regierungen greifen. Zudem schreckt die hohe Volatilität ab", erkläre Galifi. (27.01.2009/fc/a/f)

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