27.12.2011 16:49:02
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Fonds- und ETF-Handel Anleger machen Klarschiff
Frankfurt (aktiencheck.de AG) - Der Jahreszeit entsprechend geruhsam verläuft es im Handel mit aktiv und passiv verwalteten Fonds, so die Deutsche Börse AG.
Wie häufig zum Jahresende nutze so mancher ETF-Anleger die freie Zeit für Umschichtungen und Bereinigungen im Depot. "Institutionelle Anleger betreiben zudem noch etwas Window Dressing", beobachte Frank Mohr von der Commerzbank. Um demonstrieren zu können, dass sie bei Trends dabei gewesen seien, hätten sie zum Jahresausklang etwa Tracker erfolgreicher Indices oder Sparten hinzugekauft. "Investoren aktiv verwalteter Fonds haben mit diesem Jahr größtenteils abgeschlossen und sich zurückgezogen", bemerke Anja Deisenroth-Boström von der Baader Bank.
Positivere Konjunkturdaten aus den USA und die massive Geldspritze durch die Europäische Zentralbank mache Florian Perini für den derzeitigen Kaufüberhang insbesondere bei Bluechip-Trackern mitverantwortlich. "Investoren scheinen wieder etwas mehr Mut zu fassen", bemerke der Händler von Flow Traders. Engagements in den Bankensektor, aber auch in europäische Benchmarks und Emerging Markets seien gefragt. "Den größten Zuspruch gab es indes für US-Tracker", berichte Perini. "Auf niedrigem Niveau haben Anleger sich mit dem Dax und EURO STOXX 50 eingedeckt", ergänze Frank Mohr. Tracker auf Indices mit asiatischen Aktien ohne die japanischen sehe er hingegen per Saldo auf der Abgabenseite.
Anleger hätten sich in dieser Woche für an US-Indices gekoppelte ETFs etwa zu MSCI USA (db x-trackers MSCI USA TRN INDEX ETF 1C), Dow Jones Industrial Average (SIN FR0007056841/ WKN 541779), S&P 500 (db x-trackers S&P 500 ETF 1C) und Russel 2000 (db x-trackers RUSSELL 2000 ETF 1C) interessiert. Zudem seien ETFs auf den EURO STOXX 50 (db x-trackers EURO STOXX 50® ETF 1D) und den MSCI Europe (iShares MSCI Europe (DE)) gefragt. Von einem ausgeglichenen Handel spreche Perini hingegen beim DAX (iShares DAX (R) (DE)) sowie bei den japanischen Bluechip-Indices MSCI Japan (iShares MSCI Japan (DE)) und Nikkei 225 (iShares Nikkei 225 (R) (DE)).
Bei Publikumsfonds, die in deutsche Aktienwerte investieren würden, registriere Anja Deisenroth-Boström von der Baader Bank diese Woche einige Käufe. Die größten Bewegungen habe es beim DWS Top Dividende und beim DWS Deutschland gegeben.
Anleger hätten sich im Gegenzug laut Perini zuletzt mehrheitlich von ihren Short-Positionen auf den DAX (db x-trackers SHORTDAX (R) Daily ETF 1C), den EURO STOXX 50 (db x-trackers EURO STOXX 50 (R) SHORT DAILY ETF 1C) und den S&P 500 (db x-trackers S&P 500 INVERSE DAILY ETF 1C) getrennt, für die Marco Salaorno einen eher ausgeglichenen Handel verbuche. Beide Seiten gespielt würden dem Händler der Société Générale zufolge zudem bei gehebelten Produkten.
Unternehmen aus der zweiten Reihe kämen laut Salaorno in dieser Woche weniger gut an. Von Abgaben geprägt seien etwa Indexfonds zum MDAX (iShares MDAX (R) (DE)), der aus 50 überwiegend deutschen mittelgroßen Firmen bestehe. Anleger hätten sich zudem tendenziell von länderspezifischen Körben wie dem Lyxor ETF MSCI Greece mit griechischen Standardaktien getrennt.
Auf das Konto Gewinnmitnahmen verbuche der Händler die mehrheitlichen Abgaben beim db x-trackers S&P/ASX 200 (db x-trackers S&P/ASX 200 ETF 1C) mit australischen Bluechip-Unternehmen. Zwar zeige der Index seit Jahresbeginn eine negative Performance von nahezu 10 Prozent, in den vergangenen drei Monaten habe das Portfolio mit plus 4 Prozent einen Teil der Verluste wieder wettmachen können.
Bei den Branchen gehe es derzeit abgesehen vom Finanzsektor eher beschaulich zu, wie die Händler einmütig berichten würden. Einzig bei Bankenkörben würden Investoren laut Perini und Salaorno zugreifen. Gesucht seien etwa der DJ STOXX 600 Banken (db x-trackers STOXX® 600 BANKS SHORT DAILY ETF 1C) und der auf Banken der Eurozone fokussierte DJ EURO STOXX Banks (iShares EURO STOXX Banks (DE)). Auf niedrigerem Niveau gekauft hätten Anleger zudem Indexfonds auf den STOXX 600 Food & Beverages (iShares STOXX Europe 600 Food & Beverage (DE)), der die europäische Lebensmittel- und Getränkebranche abbilde.
Kein eindeutiges Bild würden die Händler für Portfolios mit asiatischen Aktien und Unternehmen aus den Schwellenländern zeichnen. Von einem Kaufüberhang spreche Perini etwa beim MSCI Asia (db x-trackers MSCI AC ASIA ex JAPAN TRN INDEX ETF 1C). Hingegen registriere Salaorno mehr Verkäufe als Käufe beispielsweise für den iShares MSCI Far East ex-Japan (iShares MSCI AC Far East ex-Japan (DE)). Anleger hätten sich zudem für Unternehmen aus den aufstrebenden Länder interessiert und sich etwa den db x-trackers Emerging Markets (db x-trackers MSCI EMERGING MARKETS TR IDX ETF 1C) und den iShares MSCI Emerging Markets (ISIN: DE000A0HGZT7/ WKN A0HGZT) ins Depot gelegt.
Tendenziell mehr verkauft würden auch passiv verwaltete Fonds mit russischem Engagement. Anleger hätten sich zuletzt dem Händler von ICF Kursmakler zufolge zum Beispiel vom DWS Russia und vom BNP Paribas Equity Russia (BNP PARIBAS L1 Equity Russia C) verabschiedet, wie Wöllnitz wisse.
Abgaben würden den Handel mit Goldminen prägen, nachdem der Goldpreis in der vergangenen Woche deutlich Federn habe lassen müssen. Anleger würden sich nach Beobachtung von Deisenroth-Boström zum Beispiel vom BGF World Mining Fund (BGF World Mining Fund A2 USD) trennen. (27.12.2011/fc/a/f)
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