07.05.2013 16:26:16

Fonds-Handel: Gut durchgemischt

Frankfurt (www.fondscheck.de) - Die Rekordjagd am Aktienmarkt macht auch vor dem Fondshandel keinen Halt, so die Deutsche Börse AG.

"Schon wieder eine fulminante Börsenwoche: Der Dax hat in zwei Wochen fast 10 Prozent gewonnen und nach dem historisch hohen Schlusskurs vom Freitag heute Morgen ein neues Allzeithoch bei 8.171 Punkten markiert. Das bringt einige Käufer in den Markt", kommentiere Anja Deisenroth-Boström von der Baader Bank. Positive Impulse vonseiten der laufenden Quartalsberichtssaison könnten aus Sicht der Händlerin in dieser Woche weitere Rekordmarken folgen lassen, zumal die Umsätze zuletzt etwas angezogen hätten.

Ivo Orlemann von ICF Kursmakler stufe die Umsätze im Fondshandel "trotz einiger Aufreger, wie der jüngsten Zinssenkung der EZB oder dem DAX-Hoch" jedoch als normal ein. "Wegen dem Feiertag in der vergangenen Woche waren viele Investoren an den Brückentagen offenbar in Urlaub und haben gar nicht richtig am Handel teilgenommen. Und in dieser Woche ist dann ja schon wieder ein Feiertag", erkläre der Spezialist. Insgesamt hätten sich Käufe und Verkäufe weitestgehend die Waage gehalten.

Gesucht seien laut Deisenroth-Boström vor allem Aktienfonds und dabei in erster Linie international aufgestellte. Heimische Portfolios würden indes überwiegend zurückgegeben. "Da hat sich im Vergleich zur Vorwoche nicht viel geändert", merke die Händlerin an und spreche von Abgaben im UniDeutschland XS , im DWS Investa sowie im Threadneedle Pan European Smaller Companies Fund (Threadneedle Pan European Smaller Companies Fund 2 EUR).

Nicht zuletzt wegen der laufenden Dividendensaison würden viele Anleger indes auf international ausgerichtete Fonds mit Dividendenfokus setzen, wie den DWS Top Dividende (DWS Top Dividende LD) und den M&G Global Dividend (M&G Global Dividend Fund EUR-Klasse A acc). Überwiegend Verkäufe beobachte Deisenroth-Boström hingegen im UniGlobal sowie im Carmignac Investissement (Carmignac Investissement A EUR acc).

Auch Mischfonds würden - wie schon seit einiger Zeit - von der Anlegersuche nach breit gestreuten, international aufgestellten Portfolios profitieren. So verzeichne Orlemann im Flossbach von Storch Multiple Opportunities (Flossbach von Storch SICAV - Multiple Opportunities R) und im Carmignac Patrimoine (Carmignac Patrimoine A EUR acc) fast ausschließlich Zuflüsse.

Auffällige Käufe beobachte der Händler zudem bei einigen Rentenfonds, wie dem HSBC GIF Euro High Yield Bond (HSBC GIF Euro High Yield Bond AD) oder dem Allianz PIMCO Rentenfonds (Allianz PIMCO Rentenfonds A (EUR)), die beide in erster Linie in auf Euro lautende festverzinsliche Wertpapiere investieren würden und in den vergangenen drei Monaten eine Rendite von rund 4 Prozent erzielt hätten. Damit kämen die Rentenkörbe fast an den beliebten Mischfonds Flossbach von Storch Multiple Opportunities heran, der es seit Anfang Februar auf etwa 5 Prozent gebracht habe.

Um Minenfonds sei es, wie Deisenroth-Boström berichte, ruhig geworden. "Der Goldpreis hat sich nach dem Crash vor drei Wochen wieder einigermaßen stabilisiert. Viel passiert da im Moment nicht, so dass es auch in den Fonds ruhig ist. Eine einheitliche Richtung lässt sich auch nicht ausmachen", kommentiere die Händlerin und spreche von Zuflüssen im Earth Gold Fund UI (Earth Gold Fund UI (EUR R)), während der BlackRock Glb World Gold Fund (BGF World Gold Fund Hedged A2 EUR) eher verkauft werde.

Uneinheitlich und vergleichsweise dünn bleibe laut Baader Bank auch der Handel mit Asienfonds. Auf den Verkaufslisten führe Deisenroth-Boström etwa die stark China-lastigen Portfolios HSBC GIF Chinese Equity Fund (HSBC GIF Chinese Equity AD) und Baring Hong Kong China Fund (Baring Hong Kong China Fund (USD)).

In der Gunst von Investoren stehe hingegen der deutlich breiter aufgestellte Threadneedle Asia (Threadneedle Asia Fund 1 USD), der allein zu einem Fünftel in australischen Aktien investiert sei und ansonsten in verschiedenen asiatischen Wachstumsregionen wie Korea, Thailand oder Indien anlege. Der Fonds habe in den vergangenen Monaten immerhin 7,7 Prozent Rendite erzielt.

Leicht gestiegenes Kaufinteresse mache Orlemann bei dem geschlossenen Immobilienfonds CS Euroreal aus (CS Euroreal A EUR) aus. "Das ist aber auch der einzige Immobilienfonds, in dem immer mal ein bisschen was gehandelt wird. Ansonsten ist der einst boomende Markt ziemlich eingeschlafen. Die Umsätze sind deutlich geringer als noch vor etwa einem Jahr", erläutere Orlemann.

Einige Immobilenfonds hätten nach Ausbruch der Finanzkrise schließen müssen, weil viele Investoren auf einen Schlag ihr Geld hätten zurückhaben wollen. Da sich Immobilien nicht von einem Tag auf den anderen würden veräußern lassen, habe vielen Fonds eine finanzielle Schieflage gedroht. Deshalb hätten sie die Rücknahme der Anteile eingestellt und das Vertrauen vieler Investoren verloren. (07.05.2013/fc/a/f)

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