07.12.2010 08:33:38
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Fonds asiatische Aktien wieder auf der Karte
Frankfurt (aktiencheck.de AG) - Die Spezialisten von ICF Kursmakler und der Baader Bank berichten von nach wie vor steigenden Handelsaktivitäten bei aktiv verwalteten Fonds, so die Deutsche Börse AG.
Portfolios mit asiatischen Werten würden wieder Anklang finden, außerdem hätten sich viele Anleger weiterhin für deutsche und europäische Nebenwerte interessiert. Titel mit Edelmetallminen hätten ebenfalls eine gute Figur gemacht. Trotzdem zeige sich der Handel insgesamt eher ausgeglichen.
"Vielleicht brauchen einige Anleger einfach noch die nötigen Mittel für Weihnachtsgeschenke", glaube Dirk Schröder. "Oder aber sie sind mit dem Erreichten zufrieden und verabschieden sich erst einmal vom Markt." Deshalb seien Gewinnmitnahmen ebenfalls an der Tagesordnung. Insgesamt würden die Fonds-Spezialisten mit Zufriedenheit auf das Jahr 2010 zurückschauen. Obwohl vor allem der deutsche Leitindex auch in den verbleibenden Wochen noch überraschen könne. Da sei vermutlich noch Luft drin, auch wenn der Dax den Sprung über die Marke von 7.000 geschafft habe.
Darüber würde sich auch Henning Gebhardt, der Fondsmanager von DWS Aktien Strategie freuen, denn es seien die deutschen Standard- und Nebenwerte, die er für seinen Fonds durchleuchte. Diese sehe er auch für das Jahr 2011 noch mit einem positiven Vorzeichen.
Die Wertentwicklung asiatischer Fonds habe wieder etwas an Fahrt aufgenommen, nachdem sie jüngst unter Druck geraten sei. Dies könne man auch an der positiven Bewegung des Hongkonger Hang Seng Index ablesen. Dennoch würden sich laut Schröder Verkäufe und Käufe bei Publikumsfonds mit fernöstlichen Werten insgesamt die Waage halten. Der Aberdeen Global - Asian Smaller Companies Fund (Aberdeen Global - Asian Smaller Companies Fund A2) habe es Anlegern eher angetan. Er investiere in kleine und mittelständische Unternehmen aus China und Hongkong. Käufe registriere der Fondsspezialist auch beim GAM Star China Equity (GAM Star China Equity USD acc), der in Großunternehmen in China und Hongkong ansässigen Großunternehmen engagiert sei.
Eher abgegeben werde dagegen der DekaLux-Pazifik , der sich auf asiatische Standardwerte ohne Japan fokussiere. Auch vom JF China (JF China A (dist) - USD) würden Anleger sich tendenziell trennen. Der Aktienfonds spezialisiere sich auf Großunternehmen aus China und Hongkong.
Der neue Rekordpreis für eine Feinunze Gold lasse es bereits vermuten. Edelmetall-Aktienfonds könnten auch in dieser Woche wieder punkten. So beobachte Schröder einen Überhang an Käufen etwa beim BGF World Gold Fund A2 EUR , der in Goldminenwerte investiere. Anleger würden auch Gefallen an breiter aufgestellten Werten finden, die sich auf Edelmetallminen konzentrieren würden. Ebenfalls auf der Einkaufsliste stünden beispielsweise der DJE - Gold & Ressourcen (DJE - GoldRessourcen P (EUR)) sowie der HANSAgold Craton Capital Precious Metal Fund (Craton Capital Precious Metal Fund A).
Vermutlich eher unter der Rubrik Gewinnmitnahmen könne man dagegen die Abgaben der Anteile des BGF World Mining Fund A2 USD verbuchen. So bewerte Ivo Orlemann von ICF Kursmakler auch die Rückgaben des Allianz RCM Rohstoffonds (Allianz RCM Rohstoffonds A (EUR)) und des DWS Global Metals & Mining (DWS Global MetalsMining Typ O) als Sicherung von Gewinnen. Beide Fonds seien weltweit unterwegs und würden Aktien von Unternehmen enthalten, die im Rohstoffsektor aktiv seien.
Eigentlich passe der Optimismus im DAX nicht so richtig zur derzeitigen Großwetterlage im Euroraum. "Keiner findet dafür eine wirklich schlüssige Erklärung", berichte Orlemann. Spaß mache es aber trotzdem. So sehe auch die Baader Bank etwa beim DWS Aktien Strategie Deutschland und beim UniDeutschland XS erhöhte Nachfrage. Ersterer investiere in deutsche Standardwerte und mittelständische Unternehmen, Letzterer ausschließlich in deutsche Nebenwerte.
Beim DekaLux-Europa (DekaLux-Europa TF), der sich in europäischen Bluechips engagiere, würden dagegen die Abgaben überwiegen. Ebenso verkauft werde der HSBC Trinkaus Global Country Rotation . Europäische Aktien und weltweite Anleihen seien die Spezialität des Mischfonds.
Ob Gewinne oder Unternehmenszahlen, in diesem Jahr hätten deutsche börsennotierte Unternehmen regelmäßig die Erwartungen des Marktes übertroffen. Davon würden besonders Fonds profitieren, die sich auf heimische Werte spezialisiert hätten. Denn das Ergebnis könne man an der breit gestreuten guten Entwicklung von Aktienkursen ablesen. "Vor allem auch mittelständische und kleinere Gesellschaften zeigen derzeit, was in ihnen steckt", beobachte Henning Gebhardt, Fondsmanager des DWS Aktien Strategie Deutschland . Deutsch und Export orientiert scheine gegenwärtig das Rezept für eine besonders gute Performance. "Wenn Unternehmen ihre Produkte außerhalb Deutschlands vermarkten, umso besser", erkläre Gebhardt. Aber auch die steigende Binnennachfrage überzeuge.
Ob Konsumgüterbranche oder Industrieprodukte, die Zeichen stünden für beide Bereiche weiterhin auf Grün. So sei der viel beachtete monatliche ifo-Geschäftsklimaindex als Frühindikator für die konjunkturelle Entwicklung in Deutschland für den November 2010 abermals positiv gestiegen. Mit über 109,3 Punkten hätte der Indikator den höchsten Wert seit der deutschen Wiedervereinigung erreicht. "Niedrige Zinsen und ein relativ schwacher US-Dollar unterstützen dabei", freue sich der Fondsmanager.
Rund 45 Prozent der Anlegergelder des DWS Aktien Strategie Deutschland seien nach Angaben Gebhardts derzeit in deutsche Mittelständler investiert. Das Hauptaugenmerk lege er auf Industrie- und Konsumgüter sowie Grundstoffe. Medientitel und Werte aus der Informationstechnologie finde man etwa im Portfolio. Der Einzelhandel sei ebenfalls interessant. Dagegen wären Versorger, Banken und Versicherungen eher unterrepräsentiert. "Heute ist das ein Vorteil", glaube Gebhardt.
Und seine Prognose für das Jahr 2011? "Vorausgesetzt China geht seinen vorgezeichneten Weg, sehe ich den DAX im kommenden Jahr bei 7.500 Punkten." (07.12.2010/fc/a/f)
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